16. Dezember 2009
Beleidigungen führen zum Rauswurf
So läuft das immer noch bei Amazon - doch jetzt reagiert der Online-Einzelhändler: Die Nummer 2 in der Rezensentenliste veröffentlicht einen Beitrag über die Kulturzeitschrift „Du“, die von einem Verlag aus der Schweiz herausgegeben wird, und schon beschwert sich eine gewisse „Monique Mirage“, die immer und überall auftaucht, darüber, dass ein „reichlich unbekanntes Produkt“ vorgestellt worden sei. Außerdem sei diese Zeitschrift gar nicht erhältlich.
Darüber wird sich der Verlag sicherlich nicht freuen, der Verleger ist mittlerweile informiert. Denn mit der Behauptung, ein Produkt könne gar nicht gekauft werden, wird der Verkauf nicht gerade gefördert.
Nach einem Schreiben an die Amazon-Rechtsabteilung, in dem auch auf derlei Geschäftsschädigendes hingewiesen wird, hat der Online-Einzelhändler eine mail an die „Top-Rezensenten“ verschickt. Angemahnt wird darin ein „fairer und offener Meinungsaustausch“. Amazon wolle sich zwar „so wenig wie möglich“ einmischen, aber: „Wir möchten unsere ehrlichen Kunden und Rezensenten nicht für die Unaufrichtigkeit einiger weniger Besucher unserer Plattform bestrafen.“ Dem „zwischen einigen Top-Rezensenten“ entfachten Streit werde man künftig begegnen.
Dann wird in der mail Klartext geschrieben: „Wir haben uns daher entschieden, ab sofort jedes Kundenkonto solcher Rezensenten und Forumsteilnehmer zu schließen, die weiterhin in inakzeptabler, verleumderischer oder anderweitig gegen unsere
Teilnahmebedingungen verstoßender Art auf unserer Website kommunizieren.“
Die Folgen: Solche User können bei Amazon nichts mehr verkaufen, dürfen weder rezensieren noch kommentieren, sie verschwinden aus der Top-Rezensentenliste.
Offenbar haben sich auch Mitarbeiter des Online-Einzelhändlers Beschimpfungen am Telefon oder in schriftlicher Form gefallen lassen müssen. Auch solchen Auswüchsen schiebt Amazon einen Riegel vor. Die Konten von Kundinnen und Kunden, die über das Team herfallen, werden ebenfalls dicht gemacht.