Montag, 30. Mai 2011

Mit gevögelt

30. Mai 2011
In Budapest und im Gerichtssaal

Wir haben mit gevögelt: Die Hamburg Mannheimer feiert in Budapest mit Prostituierten eine Sex-Party. Die Kosten werden von der Steuer abgesetzt. Jede Nummer mit einer Hure mindert den Gewinn des Unternehmens. Das ist eben so, heißt es von vielen Seiten. Fehlt allerdings die Steuergerechtigkeit. Die könnte so hergestellt werden: Jeder Mann, der zu einer Hure geht, darf die Kosten bei seiner Einkommensteuererklärung angeben. Männliche Hartz-IV-Empfänger bekommen Gutscheine. Mein Vorschlag: Für jede Woche einen.

Wäre auch prima für das horizontale Gewerbe, das bekanntermaßen kaum rationalisiert werden kann. Die Nummern können zwar kürzer werden, aber nur in gewissen Grenzen.

Männer vögeln oft auch gewaltsam. Hat Alice Schwarzer nun doch nicht geschrieben. Den Strafverteidiger von Jörg Kachelmann bezichtigt sie jetzt deshalb der Lüge. Der habe behauptet, dass sie einen Freispruch des Wetter- und Seitensprung-Frosches zur Katastrophe erklärt habe.

Das stimme gar nicht. Das Gegenteil sei aus ihrer Feder geflossen. In der Oktober 2010-Ausgabe ihrer Zeitschrift "Emma" sei dies nachzulesen: ""Sollte das Gericht die Wahrheit nicht herausfinden und käme es auf einen Freispruch ‚Im Zweifel für den Angeklagten’ raus, dann wäre das eine Katastrophe. Und zwar nicht nur für die Ex-Freundin und Jörg Kachelmann, sondern für Millionen Frauen. Sie, die endlich angefangen haben zu reden, würden wieder verstummen.“

Fehlt da nicht der Zusatz "und für Millionen Männer"? Außerdem scheint Alice Schwarzer das deutsche Rechtssystem nicht begriffen zu haben. Bleiben vor Gericht Zweifel, muss ein Angeklagter frei gesprochen werden.

Was wären denn die Alternativen? Die erste: Videokameras in allen Häusern und Wohnungen, außerdem an lauschigen Plätzen. Die zweite: Vögeln nur noch im Beisein einer weiblichen Zeugin  und eines männlichen Zeugen, die anschließend dem Paar Gewaltfreiheit bescheinigen. Die dritte: Sex wird verboten.

Die vierte Alternative wäre allerdings die beste Alternative gewesen: Alice Schwarzer hätte nie über diesen Prozess berichtet...

Freitag, 27. Mai 2011

Neulich im Facebook

27. Mai 2011
Meldet sich bei einem Freund eine Verflossene

Bei einem Glas Bier kommen Männer ins Plaudern. Wie gestern in einer Kneipe. Ein Freund erzählt eine Geschichte aus dem Facebook. Die geht so:

Vor einigen Wochen pocht bei ihm jemand an die Freundschaftstür. Eine Frau. Mit der er vor langer Zeit zusammen gewesen ist. Obwohl sie ihn damals nur verarscht hat, willigt er in die Facebook-Freundschaft ein. Sogleich beschwert sie sich bei ihm, dass seine Antwort nur sehr kurz ausgefallen sei.

Also schreibt er eine längere. Sie versichert umgehend, dass sie sich geändert habe. Was er nicht glaubt. Deshalb antwortet er ihr, dass ihn nicht interessiere, ob sie sich geändert habe oder nicht. Schon schweift sie ab und schreibt, sie denke gerade daran, wo sie es getrieben haben. Er sei ein "guter Hengst" gewesen. Das kann ja erotisch werden, denkt er und erinnert sich ebenfalls. Er erinnert sie aber auch an die Schattenseiten ihrer Beziehung.

Dennoch versüßt sie ihm das Wochenende mit der Mitteilung, es kribbele bei ihr, sie sei glücklich über seine Mitteilungen und habe ihn lieb. Schon flattert im Facebook ein dicker Kuss auf seine weichen Lippen.

Der macht auch ihn glücklich. Dann stellt sie die Facebook-Dusche auf kalt. Teilt ihm drei Tage später mit, dass sie das alles irgendwie nicht so gemeint habe. Nun mache sie sich ununterbrochen Gedanken. Das hält er für ein Gerücht.

Wieder naht ein Wochenende. Sie schreibt ihm, dass sie sich nun in eine andere Wohnung verziehe. Dort habe sie kein Internet. Er wisse schon, warum. Er weiß: Sie trifft sich dort mit ihrem Freund. Und soll sich nun ausmalen, was sie dort tun?

Er schmeißt sie aus dem Facebook. Blockt sie. Ein paar Tage später ist sie aus dem Facebook wieder verschwunden.

Wir bestellen das nächste Bier. Er sagt: "Falls ihr mir das nicht glaubt. Ihre Mitteilungen sind bei Facebook ja nicht verschwunden, nur weil sie verschwunden ist."

Ist uns klar. Nur eins ist uns nicht klar geworden. Das: Was hat diese Frau gewollt?

Freitag, 6. Mai 2011

Petition

Müllmann

6. Mai 2011
Facebook: Keine Zeit für "gar nicht ignorieren"?

Ein Menschenkind hat einen Fehler gemacht. Bittet um Gnade. Möchte die Facebook-Seiten zuschlagen. Keine Nachrichten mehr bekommen, in denen es beschimpft wird. Schimpfen die nächsten.

Und schon schwebt wieder ein Bildchen ins Facebook. Das Hakenkreuz darf nicht fehlen. Alle Deutschen sind Nazis. Alles viel schlimmer als bei Hitler. Besonders: Jugendämter.

Das erste Menschenkind protestiert. Andere wollen diesen Facebook-Müll nicht mehr. "Es reicht!" schreibt eine Frau mit Doktortitel.

Und schon schwebt wieder ein Bildchen ins Facebook. Dieses Mal ohne Hakenkreuz. Sind doch nicht alle Deutschen Nazis? Jugendämter auf dem Wege der Besserung?

Ein Menschenkind meldet diese Seiten bei Facebook. Verkündet das sogleich im Internet. Damit der Facebook-Müllmann immer bestens informiert ist.

Folgt die Ankündigung: "Ich mache weiter. Ihr habt doch keine Ahnung von Facebook." Und sonnt sich in seiner zweifelhaften Berühmtheit.

Auf "gar nicht ignorieren" kommt niemand - aus der Wanduhr tropft die Zeit. Die sich vor einiger Zeit ein Junge nicht gelassen hat. Mit einem Freund saß er am Computer, las höhnische Zeilen über sich, lief aus dem Haus, immer geradeaus bis zu den Bahngleisen auf denen er von einem Zug erfasst worden ist...

Dienstag, 3. Mai 2011

Kommentar

3. Mai 2011
Unvermögen der Staatsanwaltschaft Hannover

"Ich wünsche Ihnen, Herr Tjaden, dass Sie möglichst bald und zügig die Ihnen zweifelsfrei zustehende Entschädigung ausgezahlt bekommen. Außerdem sollte die Staatsanwaltschaft Hannover sich öffentlich erklären zu diesem Fall und ihrem eigenen Unvermögen!" kommentiert jemand eine Petition, die ich vor sechs Tagen ins Netz gestellt habe. Dabei geht es um ein Ermittlungsverfahren gegen mich, das die Staatsanwaltschaft Hannover verschleppt hat. Bis zur Verhandlung vergingen fast zweieinhalb Jahre.


Dem Amtsgericht von Burgdorf bei Hannover präsentierte die Staatsanwältin in einer Klageschrift Beweismittel, die längst wieder in meinem Besitz waren, weil sie nach Auffassung der Kripo von Garbsen bei Hannover nicht "tatrelevant" waren. Ich wurde aus tatsächlichen Gründen frei gesprochen. Dennoch ging die Staatsanwaltschaft Hannover in Berufung - zur Verhandlung kam es, obwohl der Vorsitzende Richter des Landgerichtes von Hildesheim die Berufung abgelehnt hatte. Das gelang mit einem juristischen Schachzug vor dem Oberlandesgericht in Celle.

Die Verhandlung vor dem Landgericht in Hildesheim war schmerzhaft für den Vertreter der Staatsanwaltschaft. Er wurde vom Vorsitzenden Richter zusammengefaltet. Seitdem sind schon wieder viereinhalb Jahre vergangen. Auf eine Entschädigung - die mir versprochen worden ist - warte ich immer noch...

Die Petition habe ich verlinkt auf http://staatsanwaltschafthannover.blogspot.com Für Unterstützung wäre ich sehr dankbar.