Sonntag, 11. Oktober 2009

Der Mann von der Bundesbank

11. Oktober 2009
Lasst Sarrazin vor Baumärkten parken!

Urlaub vor 40 Jahren: Er lässt sich einen Vollbart wachsen. Dann ist der Bart wieder ab. Beim Rasieren muss etwas schief gegangen sein. Der Verstand jedenfalls war auch weg. Gereicht hat es aber noch für: Mitgliedschaft in der SPD, Finanzsenator in Berlin und Bundesbank-Vorstand. So betrachtet kann in Deutschland jeder Karriere machen.


Wird das Geld für die Heizung knapp, empfiehlt Thilo Sarrazin warme Pullover, wird über den Geburtenrückgang diskutiert, tritt er für Kindergeld erst ab dem dritten Kind ein, wird über den Hartz-IV-Satz gestritten, kürzt er seiner Frau das Haushaltsgeld und für ihn auf den Tisch kommen nur noch Gerichte, die sich auch ein Langzeitarbeitsloser leisten kann.

Nun sagt er: “Ich muss niemand anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.” Stimmt - muss er nicht. In einigen Kneipen bekommt Thilo Sarrazin für solche Pöbeleien sicherlich sogar Freibier.

Hätte man ihn endlich unter den Tisch gesoffen, wäre eine Zeitlang Ruhe. Kehrt aber nicht ein. Der Mann will seinen Vertrag bei der Bundesbank erfüllen. Darf er. Allerdings sollen ihm zwei Aufgabenbereiche entzogen werden. Zuständig wäre er dann nur noch für Informationstechnologie. Passt doch. Ein Hass-blog ist schnell eingerichtet. Kommentare schreiben könnte beispielsweise der Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, Stephan Kramer. Der meint: “Ich habe den Eindruck, dass Herr Sarrazin mit seinem Gedankengut Göring, Goebbels und Hitler eine große Ehre erweist. Er steht in geistiger Reihe mit den Herren.”

Merke: Sondert ein Deutscher Dummheiten ab, riechen manche gleich braune Soße. Sinnvoller wäre doch: Thilo Sarrazin bekommt Hartz IV. Würde ihm sicherlich nichts ausmachen. Davon kann man nach seiner Auffassung erstens gut leben und zweitens müsste er feststellen, dass für ihn nicht mehr gilt: “Je niedriger die Schicht, desto höher die Geburtenrate.” Der Mann ist 64. Das schafft er nicht mehr.

Auch in dieser Hinsicht käme Bewegung - zumindest auf die Pärkplätze von Baumärkten. Bislang hat Thilo Sarrazin festgestellt: “Jedenfalls stehen vor Baumärkten lauter Autos mit polnischen Kennzeichen.” Als Hartz-IV-Empfänger würde auch er dort häufiger parken. Schon allein, um seiner Frau zu beweisen, dass man mit jedem Etat auskommen kann.

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