28. Februar 2010
Etwas Besonderes für ganz Besondere?
Zur Elitenbildung gehört die Legendenbildung - und Peter Hahne ist wohl schon als Kind auf jedes Märchen hereingefallen. Vermutlich deshalb schreibt er in der "Bild am Sonntag" vom 28. Februar 2010: "Dabei hatten wir von unseren Eltern doch früher oft gehört: Nimm dir den oder die zum Vorbild. Gemeint waren meist Vertreter eben jener Elite - Sportler, Unternehmer, Politiker, Künstler oder auch Bischöfe, als man sie noch ´Würdenträger´ nannte." Deren Ruf ist nach Steuersünder-CD, Mietverträgen und Trunkenheitsfahrt erst neuerdings im Eimer?
Dann hat sich meine Großmutter nicht mit Vergangenheit und Gegenwart beschäftigt, sondern mit einer für sie fernen Zukunft, wenn sie sagte: "Es gibt gute Leute, es gibt schlechte Leute. Außerdem gibt es Kaufleute. Vor Letzteren musst du dich in Acht nehmen." Für Peter Hahne dagegen hat es seinerzeit noch "das Beispiel des ´ehrbaren Kaufmanns´" gegeben.
Nicht nur meine Großmutter, auch mein Großvater misstraute bereits vor 60 Jahren diesen so genannten "Eliten". Bevor er sein Radio in Reparatur gab, markierte er alle Röhren, bekam er sein Radio zurück, kontrollierte er alle Röhren und durchschaute auf diese Weise so manchen Betrugsversuch: "Diese Röhre ist nicht neu. Hier ist eine Markierung. Die habe ich gemacht."
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, wusste schon Lenin. Damit hätte auch Margot Käßmann rechnen müssen, als sie sich betrunken hinter das Lenkrad ihres Dienstwagens klemmte. Aber: Wer betrunken ist, wird gelegentlich leichtsinnig. Auch als Landesbischöfin, die in der Nähe des Raschplatzes in Hannover ein paar zuviel genommen hat.
Das mögliche weitere Geschehen: Margot Käßmann blickt auf die Uhr, denkt, es ist Samstag und fast schon 23 Uhr, auf dem Heimweg, der am Rande der Innenstadt entlangführt, sind nur noch wenige Autos unterwegs, weil am Wochenende und zu dieser Zeit niemand mehr zum Rathaus, zum Maschsee oder zu einem Museum unterweg ist, also gehe ich das Risiko ein und morgen steht das Auto vor meiner Tür in der Haarstraße.
Vergessen haben muss sie völlig: Sie hätte auch gleich zum Polizeirevier in Richtung Schützenplatz abbiegen können, wäre auch nicht weiter gewesen als bis zu ihrer Privatwohnung. Wollte sie etwa unterbewusst in die Falle fahren, um so ihr Amt niederlegen zu können nach all dem Wirbel über ihre Afghanistan-Äußerungen?
Als "Würdenträgerin" oder als Mitglied einer "Elite" ist sie an diesem Abend jedenfalls nicht betrunken Auto gefahren, sondern als Frau, deren Verstand benebelt ist. Zu Verstand kam Margot Käßmann wohl erst wieder, als sie in allen Zeitungen stand. Wieder einmal. Als angebliche "Chefin von 25 Millionen Protestanten". Auch so ein Medien-Unsinn. Wer Lutharaner ist, hat weder Chef noch Chefin, der glaubt mal mehr, mal weniger an Gott und nicht daran, dass sein Heil vom Verhalten eines Landesbischofs oder einer Landesbischöfin abhängt.
Wer Elite will, will auch etwas Besonderes für vermeintlich ganz Besondere. Die genau daran scheitern. Dazu noch einmal meine Großmutter: "Wenn dir jemand als Vorgesetzter Angst machen will, dann stell ihn dir auf der Toilette vor. Schon kann er dir keine Angst mehr machen."
Meine Großmutter ist leider schon seit vielen Jahren tot, sonst würde ich vorschlagen: "Gebt ihr die Kolumne von Peter Hahne." Mit dem, was sie schreiben würde, könnte man etwas anfangen...Meine Großmutter jedenfalls hat sich nie Gedanken über das "Elend der Eliten" gemacht - nicht einmal, als Hitler an die Macht kam. Als ihr Abteilungsleiter Anfang Februar 1933 von ihr verlangte: "Ab sofort grüßt du mit Heil Hitler" antwortete sie: "Den kannst du ganz allein heilen." Dabei blieb sie. Punkt.
Sonntag, 28. Februar 2010
Montag, 22. Februar 2010
Rent a Rüttgers
22. Februar 2010
Oder: Rente für Rüttgers?
Früher hat Gott dem Vernehmen nach jedem, dem Er ein Amt gab, auch Verstand gegeben. Heute geht die Macht ebenfalls dem Vernehmen nach nicht mehr von Gott aus, sondern vom Volke. Laut Verfassung sogar "alle". Papier ist bekanntlich geduldig.
Der Schein bestimmt inzwischen das Bewusstsein. So scheint der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ein christdemokratischer "Arbeiterführer" zu sein. Da würde es niemanden Wunder nehmen, wenn dieser Mann auf Distanz zu Unternehmern ginge.
Doch nun wundern sich die Wählerinnen und Wähler an Rhein und Ruhr. Denn: Unternehmerinnen und Unternehmer können diesen Ministerpräsidenten mieten. 6000 Euro kosten laut CDU-Preisliste vertrauliche Gespräche mit Rüttgers, 20 000 Euro ein Stand beim CDU-Parteitag im März einschließlich Kuschel-Treffen mit dem Kabinett.
Ist doch nett. Weil: Wenn "alle Macht" vom Volke ausgeht, dann muss sie auch irgendwo hingehen. Warum also nicht in die CDU-Parteikasse? Ist doch nichts dabei. Schließlich: Wenn man schon in Köln korrupt ist, warum sollte man es dann in Düsseldorf nicht auch sein dürfen?
Da aber der Schein gewahrt werden muss, dass es Rüttgers gar nicht auf Euro-Scheine ankommt, hat der er als Ministerpräsident eilends versichert, dass ihm diese Preisliste gänzlich unbekannt gewesen sei. Die stamme vom CDU-Generalsekretär. Der ziehe diese Liste nun zurück.
"Rent a Rüttgers" ist also morgen schon von gestern? Oder wird daraus nach den Landtagswahlen "Rente für Rüttgers"?
Oder: Rente für Rüttgers?
Früher hat Gott dem Vernehmen nach jedem, dem Er ein Amt gab, auch Verstand gegeben. Heute geht die Macht ebenfalls dem Vernehmen nach nicht mehr von Gott aus, sondern vom Volke. Laut Verfassung sogar "alle". Papier ist bekanntlich geduldig.
Der Schein bestimmt inzwischen das Bewusstsein. So scheint der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ein christdemokratischer "Arbeiterführer" zu sein. Da würde es niemanden Wunder nehmen, wenn dieser Mann auf Distanz zu Unternehmern ginge.
Doch nun wundern sich die Wählerinnen und Wähler an Rhein und Ruhr. Denn: Unternehmerinnen und Unternehmer können diesen Ministerpräsidenten mieten. 6000 Euro kosten laut CDU-Preisliste vertrauliche Gespräche mit Rüttgers, 20 000 Euro ein Stand beim CDU-Parteitag im März einschließlich Kuschel-Treffen mit dem Kabinett.
Ist doch nett. Weil: Wenn "alle Macht" vom Volke ausgeht, dann muss sie auch irgendwo hingehen. Warum also nicht in die CDU-Parteikasse? Ist doch nichts dabei. Schließlich: Wenn man schon in Köln korrupt ist, warum sollte man es dann in Düsseldorf nicht auch sein dürfen?
Da aber der Schein gewahrt werden muss, dass es Rüttgers gar nicht auf Euro-Scheine ankommt, hat der er als Ministerpräsident eilends versichert, dass ihm diese Preisliste gänzlich unbekannt gewesen sei. Die stamme vom CDU-Generalsekretär. Der ziehe diese Liste nun zurück.
"Rent a Rüttgers" ist also morgen schon von gestern? Oder wird daraus nach den Landtagswahlen "Rente für Rüttgers"?
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Sonntag, 21. Februar 2010
Deutsche Bischofskonferenz
21. Februar 2010
Mail an Pressesprecher/Betr. Flutopferhilfe
Sehr geehrter Herr Pater Dr. Hans Langendörfer,
der Orden der heiligen Maria hilft Flutopfern in Indien. Schwester Viji hat 2006 in Deutschland für die tolle Sache geworben. Darüber berichtete auch die Lüneburger Landeszeitung am 24. März 2006.
http://www.lueneburg-indien.de/site/presse.html
Hervorgehoben wurde der Einsatz von Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske für dieses Projekt, das er über seinen Lüneburger Verein "Tsunami Rehabilitation Work Nagapattinam" fördere. Herr Stachowske ist Geschäftsführer dieses Vereins, die Vorsitzende heißt Heidrun G.
Diese beiden Namen tauchen auch im Zusammenhang mit der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch auf, die nach eigenen Angaben seit 1993 familienorientierte Drogentherapie macht. Ruthard Stachowske ist Leiter dieser Einrichtung, Heidrun G. eine Mitarbeiterin.
Ehemalige Patientinnen aus dieser Einrichtung berichten, dass sie für "Fehlverhalten" oder verweigerte Verhütungsmaßnahmen mit Konsequenzgeldern bestraft worden seien. Daran kann nach dem Stand der Dinge kein Zweifel mehr bestehen. Der Leiter der Einrichtung ist Kritik gegenüber aber nicht sehr aufgeschlossen, er hat inzwischen mehrere Verfahren vor dem Landgericht in Hamburg angestrengt, die von einstweiligen Verfügungen über ein Ordnungsmittelverfahren bis hin zu einer Klage reichen. Die Termine veröffentliche ich auf http://familiensteller.blogspot.com/
Die Zahlung von Konsequenzgeldern ist über eidesstattlich abgegebene Erklärungen aktenkundig. Die übereinstimmenden Aussagen lauten: Die Strafgelder der ehemaligen Patientinnen sind als Spenden nach Indien geflossen. Da bleibt ein fader Beigeschmack nicht aus, denn um freiwillig geleistete Zuwendungen für Flutopfer handelt es sich nicht.
Nach meiner Auffassung kann dies nicht im Sinne des Ordens der heiligen Maria sein. Für eine Stellungnahme wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mail an Pressesprecher/Betr. Flutopferhilfe
Sehr geehrter Herr Pater Dr. Hans Langendörfer,
der Orden der heiligen Maria hilft Flutopfern in Indien. Schwester Viji hat 2006 in Deutschland für die tolle Sache geworben. Darüber berichtete auch die Lüneburger Landeszeitung am 24. März 2006.
http://www.lueneburg-indien.de/site/presse.html
Hervorgehoben wurde der Einsatz von Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske für dieses Projekt, das er über seinen Lüneburger Verein "Tsunami Rehabilitation Work Nagapattinam" fördere. Herr Stachowske ist Geschäftsführer dieses Vereins, die Vorsitzende heißt Heidrun G.
Diese beiden Namen tauchen auch im Zusammenhang mit der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch auf, die nach eigenen Angaben seit 1993 familienorientierte Drogentherapie macht. Ruthard Stachowske ist Leiter dieser Einrichtung, Heidrun G. eine Mitarbeiterin.
Ehemalige Patientinnen aus dieser Einrichtung berichten, dass sie für "Fehlverhalten" oder verweigerte Verhütungsmaßnahmen mit Konsequenzgeldern bestraft worden seien. Daran kann nach dem Stand der Dinge kein Zweifel mehr bestehen. Der Leiter der Einrichtung ist Kritik gegenüber aber nicht sehr aufgeschlossen, er hat inzwischen mehrere Verfahren vor dem Landgericht in Hamburg angestrengt, die von einstweiligen Verfügungen über ein Ordnungsmittelverfahren bis hin zu einer Klage reichen. Die Termine veröffentliche ich auf http://familiensteller.blogspot.com/
Die Zahlung von Konsequenzgeldern ist über eidesstattlich abgegebene Erklärungen aktenkundig. Die übereinstimmenden Aussagen lauten: Die Strafgelder der ehemaligen Patientinnen sind als Spenden nach Indien geflossen. Da bleibt ein fader Beigeschmack nicht aus, denn um freiwillig geleistete Zuwendungen für Flutopfer handelt es sich nicht.
Nach meiner Auffassung kann dies nicht im Sinne des Ordens der heiligen Maria sein. Für eine Stellungnahme wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Montag, 15. Februar 2010
Nach Hohn und Spott
15. Februar 2010
Jugendhilfe Lüneburg vor - noch ein Eigentor
„Da sitzt jetzt nur noch einer alleine vor seinem PC und wundert sich. Er ist enttäuscht, das er nicht die negative Aufmerksamkeit bekommt, nach der er sich so sehnt. Er möchte, das wir ihn bestrafen. Ein Opfer seiner selbst sucht einen Täter. Doch ist er nicht schon betraft genug? Ja, aber ein schönes Geschenk werden wir ihm noch machen, dann hat er erstmal wieder was zu tun.“ Hat vor Monaten noch jemand in einem Kommentar auf den von Matthias Lange, Geschäftsführer der Jugendhilfe Lüneburg, verantworteten Seiten der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch gehöhnt. Mit "noch einer" meinte er mich.
Aber seit Juliane Werding ist hinlänglich bekannt "Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur..", außerdem saßen da immer mehr als nur einer. Die hat Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske als Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch mit drei einstweiligen Verfügungen aus der letzten Reserve gelockt, weitere gesellten sich dazu.
Die Erwiderungen auf die drei einstweiligen Verfügungen sind eingetütet. Es kommt zum Schwur vor dem Landgericht in Hamburg. Wahrscheinlich im März. Der Termin ist noch nicht ganz sicher. Das, was wir zusammengetragen haben, dürfte sitzen. Manches in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch ist so unfassbar und ganz nebenbei auch noch dermaßen lächerlich, dass darüber eines Tages noch zu berichten sein wird.
Wie man hört, werden andere Medien das auch tun. Deswegen rufe ich der Jugendhilfe Lüneburg fröhlich zu: "Jugendhilfe vor, noch ein Eigentor"...
Jugendhilfe Lüneburg vor - noch ein Eigentor
„Da sitzt jetzt nur noch einer alleine vor seinem PC und wundert sich. Er ist enttäuscht, das er nicht die negative Aufmerksamkeit bekommt, nach der er sich so sehnt. Er möchte, das wir ihn bestrafen. Ein Opfer seiner selbst sucht einen Täter. Doch ist er nicht schon betraft genug? Ja, aber ein schönes Geschenk werden wir ihm noch machen, dann hat er erstmal wieder was zu tun.“ Hat vor Monaten noch jemand in einem Kommentar auf den von Matthias Lange, Geschäftsführer der Jugendhilfe Lüneburg, verantworteten Seiten der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch gehöhnt. Mit "noch einer" meinte er mich.
Aber seit Juliane Werding ist hinlänglich bekannt "Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur..", außerdem saßen da immer mehr als nur einer. Die hat Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske als Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch mit drei einstweiligen Verfügungen aus der letzten Reserve gelockt, weitere gesellten sich dazu.
Die Erwiderungen auf die drei einstweiligen Verfügungen sind eingetütet. Es kommt zum Schwur vor dem Landgericht in Hamburg. Wahrscheinlich im März. Der Termin ist noch nicht ganz sicher. Das, was wir zusammengetragen haben, dürfte sitzen. Manches in der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch ist so unfassbar und ganz nebenbei auch noch dermaßen lächerlich, dass darüber eines Tages noch zu berichten sein wird.
Wie man hört, werden andere Medien das auch tun. Deswegen rufe ich der Jugendhilfe Lüneburg fröhlich zu: "Jugendhilfe vor, noch ein Eigentor"...
Sonntag, 14. Februar 2010
Kochs minderwertige Arbeit
14. Februar 2010
BamS-Kolumnist Peter Hahne friert wirklich!
Parteien finanzieren sich nicht nur aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden, sondern auch aus Steuergeldern. Spitzenpolitiker finanzieren ihren Lebensunterhalt nicht nur aus Beraterhonoraren und Aufsichtsratsvergütungen, sondern auch aus Steuergeldern. Setzt man voraus, dass Peter Hahne als Kolumnist der "Bild am Sonntag" das weiß, dann kann man den folgenden Satz nur als Tritt vor das Schienbein werten: "Hessens Ministerpräsident Roland Koch hat recht: Man kann als Gegenleistung für staatliche Unterstützung auch minderwertige Arbeit verlangen."
Aber gemach, gemach: Das ist nur eine Stilblüte von Peter Hahne, dem Schnee, Eis und Frost dermaßen auf den Sender gehen, dass er offenbar nicht mehr weiß, ob und wann ihm Freud beim Schreiben dazwischen funkt. Der Winter hat bei diesem Kolumnisten alles lahm gelegt, Gedankenströme fließen nicht mehr.
Aus der Überschrift erfahren wir, dass sich Peter Hahne gar nicht mit der "minderwertigen Arbeit" des hessischen Ministerpräsidenten beschäftigt, sondern mit der Frage "Ist es moralisch o. k., wenn Arbeitslose Schnee schippen müssen?" Wer so fragt, kennt nur eine Antwort. Die lautet: Das ist gut so.
Ehrenvoll wohl auch, denn der vierte Absatz in Peter Hahnes "Gedanken am Sonntag" lautet: "Es ist ein Armutszeugnis, dass ein zivilisiertes Land mit ein paar Zentimetern Eis und Schnee nicht fertig wird und sich streitet, wer nun zuständig ist, und wie man künftig für mehr Salz und Splitt sorgen kann. Die Bürger sollten sich bei der nächsten Wahl daran erinnern."
Prima Vorschlag! Der Winterdienst wird wahlentscheidend. Nicht die Zahl der armen Kinder, nicht die Zahl der Langzeitarbeitslosen, nicht die Konzeptlosigkeit vieler Politikerinnen und Politiker treibt die Wählerinnen und Wähler um, sondern ausschließlich Peter Hahnes Winterphobie.
Klagen, schreibt dieser Kolumnist häufiger einmal, können die Deutschen am besten. Dieser Ostwestfale ebenfalls - zumindest, wenn Schneeflocken vom Himmel auf die Erde tanzen. Dabei könnte es so einfach sein: Wir lassen den Schnee dort liegen, wo Kinder vergnügt spielen, und machen den Schnee dort weg, wo er bei Frost nach Tauwetter eine Gefahr darstellt.
Schaufel und Schneeschieber schnappen, beim Nachbarn klingeln und fragen, ob er mitmacht. Kann sogar Spaß bringen. Diesen Spaß sollte Peter Hahne nicht nur Arbeitslosen gönnen...
Mit diesem Schluss hat der Kolumnist der "Bild am Sonntag" sicherlich nicht gerechnet, er rechnet damit: "Bestimmt gibt´s jetzt eine heiße Leserdiskussion, weil mancher solche Vorschläge eiskalt empfindet." Auch dieser Satz beweist: Der Mann friert wirklich!
BamS-Kolumnist Peter Hahne friert wirklich!
Parteien finanzieren sich nicht nur aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden, sondern auch aus Steuergeldern. Spitzenpolitiker finanzieren ihren Lebensunterhalt nicht nur aus Beraterhonoraren und Aufsichtsratsvergütungen, sondern auch aus Steuergeldern. Setzt man voraus, dass Peter Hahne als Kolumnist der "Bild am Sonntag" das weiß, dann kann man den folgenden Satz nur als Tritt vor das Schienbein werten: "Hessens Ministerpräsident Roland Koch hat recht: Man kann als Gegenleistung für staatliche Unterstützung auch minderwertige Arbeit verlangen."
Aber gemach, gemach: Das ist nur eine Stilblüte von Peter Hahne, dem Schnee, Eis und Frost dermaßen auf den Sender gehen, dass er offenbar nicht mehr weiß, ob und wann ihm Freud beim Schreiben dazwischen funkt. Der Winter hat bei diesem Kolumnisten alles lahm gelegt, Gedankenströme fließen nicht mehr.
Aus der Überschrift erfahren wir, dass sich Peter Hahne gar nicht mit der "minderwertigen Arbeit" des hessischen Ministerpräsidenten beschäftigt, sondern mit der Frage "Ist es moralisch o. k., wenn Arbeitslose Schnee schippen müssen?" Wer so fragt, kennt nur eine Antwort. Die lautet: Das ist gut so.
Ehrenvoll wohl auch, denn der vierte Absatz in Peter Hahnes "Gedanken am Sonntag" lautet: "Es ist ein Armutszeugnis, dass ein zivilisiertes Land mit ein paar Zentimetern Eis und Schnee nicht fertig wird und sich streitet, wer nun zuständig ist, und wie man künftig für mehr Salz und Splitt sorgen kann. Die Bürger sollten sich bei der nächsten Wahl daran erinnern."
Prima Vorschlag! Der Winterdienst wird wahlentscheidend. Nicht die Zahl der armen Kinder, nicht die Zahl der Langzeitarbeitslosen, nicht die Konzeptlosigkeit vieler Politikerinnen und Politiker treibt die Wählerinnen und Wähler um, sondern ausschließlich Peter Hahnes Winterphobie.
Klagen, schreibt dieser Kolumnist häufiger einmal, können die Deutschen am besten. Dieser Ostwestfale ebenfalls - zumindest, wenn Schneeflocken vom Himmel auf die Erde tanzen. Dabei könnte es so einfach sein: Wir lassen den Schnee dort liegen, wo Kinder vergnügt spielen, und machen den Schnee dort weg, wo er bei Frost nach Tauwetter eine Gefahr darstellt.
Schaufel und Schneeschieber schnappen, beim Nachbarn klingeln und fragen, ob er mitmacht. Kann sogar Spaß bringen. Diesen Spaß sollte Peter Hahne nicht nur Arbeitslosen gönnen...
Mit diesem Schluss hat der Kolumnist der "Bild am Sonntag" sicherlich nicht gerechnet, er rechnet damit: "Bestimmt gibt´s jetzt eine heiße Leserdiskussion, weil mancher solche Vorschläge eiskalt empfindet." Auch dieser Satz beweist: Der Mann friert wirklich!
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Mittwoch, 10. Februar 2010
Warum ist das schlecht so?
10. Februar 2010
Liebes Amtsgericht hinter dem Hauptbahnhof von Hannover,
lieber Richter Dr. Michael Siegfried,
dieser 38-Jährige muss am 24. Februar unbedingt frei gesprochen werden. Ein Freispruch wäre gleichzusetzen mit Bekennermut vieler stärken. Da die Verhandlung um 10.15 Uhr im Saal 3112 beginnt, könnte der Fall vorher mit allen Folgen bei einem Bier in der Kneipe „Die letzte Instanz“ noch einmal durchgespielt werden.
1. Szene: Der 38-Jährige fährt mit Bus und Bahn. Das ist auch im Oktober 2008, im Januar 2009 und im September 2009 gut so.
2. Szene: Schlecht findet dagegen die Staatsanwaltschaft: Dreimal wird dieser Mann als Schwarzfahrer ertappt. Hat er nie bestritten. Auch das ist gut so.
3. Szene: Bei den Verhören hat der 38-Jährige die Auffassung vertreten, er habe sich nicht strafbar gemacht, weil er bei U-Bahn-Fahrten stets ein T-Shirt mit dem gut sichtbaren Aufdruck „Ich fahre schwarz“ trug. Das ist Recht so.
4. Szene: Der Mann bekennt sich also zu dem, was er tut. Ohne Wenn und Aber. Das ist prächtig so. Dafür darf er nicht bestraft werden. Der 38-Jährige könnte als Vorbild dienen. Andere müssten seinem Beispiel folgen.
5. Szene: Tragen würden dann jede „Bild“-Redakteurin und jeder „Bild“-Redakteur ein T-Shirt mit dem gut sichtbaren Aufdruck „Ich lüge wie gedruckt“, jeder FDP-Bundestagsabgeordnete ein T-Shirt mit dem gut sichtbaren Aufdruck „Ich werde von Möwenpick bezahlt“, der Verteidigungsminister ein T-Shirt mit dem gut sichtbaren Aufdruck „Müsste ich noch einmal Soldat sein, wäre der Krieg in Afghanistan zu Ende“, jeder Steuersünder ein T-Shirt mit dem gut sichtbaren Aufdruck „Ich habe bei der Schweizer Bank Y ein Schwarzkonto mit der Nummer 123“…Der Beispiele könnten noch viele folgen.
6. Szene: Liebes Amtsgericht hinter dem Hauptbahnhof von Hannover, lieber Richter Dr. Michael Siegfried, was geschieht eigentlich am 24. Februar, wenn der Angeklagte den Saal betritt mit einem T-Shirt, auf dem gut sichtbar steht „Auch heute habe ich keine Fahrkarte gelöst“? Fließt dieses Bekenntnis gleich ins Urteil ein - oder muss dafür ein neues Ermittlungsverfahren eingeleitet werden?
Liebes Amtsgericht hinter dem Hauptbahnhof von Hannover,
lieber Richter Dr. Michael Siegfried,
dieser 38-Jährige muss am 24. Februar unbedingt frei gesprochen werden. Ein Freispruch wäre gleichzusetzen mit Bekennermut vieler stärken. Da die Verhandlung um 10.15 Uhr im Saal 3112 beginnt, könnte der Fall vorher mit allen Folgen bei einem Bier in der Kneipe „Die letzte Instanz“ noch einmal durchgespielt werden.
1. Szene: Der 38-Jährige fährt mit Bus und Bahn. Das ist auch im Oktober 2008, im Januar 2009 und im September 2009 gut so.
2. Szene: Schlecht findet dagegen die Staatsanwaltschaft: Dreimal wird dieser Mann als Schwarzfahrer ertappt. Hat er nie bestritten. Auch das ist gut so.
3. Szene: Bei den Verhören hat der 38-Jährige die Auffassung vertreten, er habe sich nicht strafbar gemacht, weil er bei U-Bahn-Fahrten stets ein T-Shirt mit dem gut sichtbaren Aufdruck „Ich fahre schwarz“ trug. Das ist Recht so.
4. Szene: Der Mann bekennt sich also zu dem, was er tut. Ohne Wenn und Aber. Das ist prächtig so. Dafür darf er nicht bestraft werden. Der 38-Jährige könnte als Vorbild dienen. Andere müssten seinem Beispiel folgen.
5. Szene: Tragen würden dann jede „Bild“-Redakteurin und jeder „Bild“-Redakteur ein T-Shirt mit dem gut sichtbaren Aufdruck „Ich lüge wie gedruckt“, jeder FDP-Bundestagsabgeordnete ein T-Shirt mit dem gut sichtbaren Aufdruck „Ich werde von Möwenpick bezahlt“, der Verteidigungsminister ein T-Shirt mit dem gut sichtbaren Aufdruck „Müsste ich noch einmal Soldat sein, wäre der Krieg in Afghanistan zu Ende“, jeder Steuersünder ein T-Shirt mit dem gut sichtbaren Aufdruck „Ich habe bei der Schweizer Bank Y ein Schwarzkonto mit der Nummer 123“…Der Beispiele könnten noch viele folgen.
6. Szene: Liebes Amtsgericht hinter dem Hauptbahnhof von Hannover, lieber Richter Dr. Michael Siegfried, was geschieht eigentlich am 24. Februar, wenn der Angeklagte den Saal betritt mit einem T-Shirt, auf dem gut sichtbar steht „Auch heute habe ich keine Fahrkarte gelöst“? Fließt dieses Bekenntnis gleich ins Urteil ein - oder muss dafür ein neues Ermittlungsverfahren eingeleitet werden?
Montag, 8. Februar 2010
Trolle auch bei Emma
8. Februar 2010
Forentrolle nur auch Online-Seiten von Emma
Die Stichworte heißen: Amazon, Rezensionen, gnadenlose Dummheit, Cybermobbing: Seit Monaten wird eine Frankfurterin von einer Troll-Meute verfolgt, die vor keiner Gemeinheit zurückschreckt. Ihre Rezensionen bei Amazon sind nicht nur mit fiesen Anmerkungen versehen worden, sie bekam auch Anrufe und mails. Bis sie krank wurde und sich zurückzog.
Dann griff http://www.emma.de/ das Thema auf, versah das Wort "Hexenjagd" mit einem Fragezeichen und brandmarkte das Geschehen auf den online-Seiten dieser von Alice Schwarzer gegründeten Zeitschrift. Die Forentrolle ließen nicht lange auf sich warten. Nun schütteten sie auch dort ihre Kübel voller Schmutz aus.
Mit Dreck beworfen worden sind schon viele - jede und jeder, der sich mit der Frankfurterin solidarisiert, muss damit rechnen. Auch ich. Heute Morgen ist es soweit gewesen. Ein Kommentator rückte mich auf den Emma-Seiten in die Nähe von Scientology und behauptete, ich sei ein Freund dieses Psychovereins. Dabei berief er sich auf einen Satz aus einer Pressemitteilung, mit der ich für meine Broschüre "Meine Freunde, die Scientologen" geworben hatte.
Wäre dieser Kommentator nicht so gnadenlos dumm, hätte er schnell herausgefunden, dass es sich um eine sehr ironische Auseinandersetzung mit den Hubbard-Anhängern handelt. Aber vielleicht ist er gar nicht dumm, sondern verschweigt so etwas ganz bewusst.
Ich rief die Emma-Onlineredaktion an, der Kommentar wurde wieder gelöscht, meine Gesprächspartnerin bedauerte, dass man den Verfasser nicht ermitteln könne, auch die von ihm bei der Anmeldung angegebene Mail-Adresse könne falsch sein.
Auch hier lesen
Diese Geschichte wird ebenfalls immer noch falsch verbreitet
Forentrolle nur auch Online-Seiten von Emma
Die Stichworte heißen: Amazon, Rezensionen, gnadenlose Dummheit, Cybermobbing: Seit Monaten wird eine Frankfurterin von einer Troll-Meute verfolgt, die vor keiner Gemeinheit zurückschreckt. Ihre Rezensionen bei Amazon sind nicht nur mit fiesen Anmerkungen versehen worden, sie bekam auch Anrufe und mails. Bis sie krank wurde und sich zurückzog.
Dann griff http://www.emma.de/ das Thema auf, versah das Wort "Hexenjagd" mit einem Fragezeichen und brandmarkte das Geschehen auf den online-Seiten dieser von Alice Schwarzer gegründeten Zeitschrift. Die Forentrolle ließen nicht lange auf sich warten. Nun schütteten sie auch dort ihre Kübel voller Schmutz aus.
Mit Dreck beworfen worden sind schon viele - jede und jeder, der sich mit der Frankfurterin solidarisiert, muss damit rechnen. Auch ich. Heute Morgen ist es soweit gewesen. Ein Kommentator rückte mich auf den Emma-Seiten in die Nähe von Scientology und behauptete, ich sei ein Freund dieses Psychovereins. Dabei berief er sich auf einen Satz aus einer Pressemitteilung, mit der ich für meine Broschüre "Meine Freunde, die Scientologen" geworben hatte.
Wäre dieser Kommentator nicht so gnadenlos dumm, hätte er schnell herausgefunden, dass es sich um eine sehr ironische Auseinandersetzung mit den Hubbard-Anhängern handelt. Aber vielleicht ist er gar nicht dumm, sondern verschweigt so etwas ganz bewusst.
Ich rief die Emma-Onlineredaktion an, der Kommentar wurde wieder gelöscht, meine Gesprächspartnerin bedauerte, dass man den Verfasser nicht ermitteln könne, auch die von ihm bei der Anmeldung angegebene Mail-Adresse könne falsch sein.
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Diese Geschichte wird ebenfalls immer noch falsch verbreitet
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Sonntag, 7. Februar 2010
Peter Hahnes Auswanderer
7. Februar 2010
Zu Ende denken darf man nicht
Liest man die Kolumnen von Peter Hahne, sollte man sein Gehirn ausschalten. Wie diesen Sonntag bei „Das Abenteuer Auswandern und der Exodus der besten Köpfe“. Denn: Die Gedanken dieses Ostwestfalen darf man nicht zu Ende denken. Tut man es doch, bleibt es nicht bei Peter Hahnes Satz „Täglich verliert Deutschland ein ganzes Dorf!“
Dann liest man zwischen den Zeilen dieses Kolumnisten der „Bild am Sonntag“: Forscher, Facharbeiter, Ärzte und Handwerker dürfen sich nicht für einen Arbeitsplatz in der Schweiz, in den USA oder in Skandinavien entscheiden, weil sonst eine Rechnung offen bleibt. Auf der stehen die Kosten für die Ausbildung dieser „besten Köpfe“, auf denen Deutschland sitzen bleibt, wenn jemand sein Wissen und sein Können anderswo zur Verfügung stellt. Das darf nicht sein, meint Peter Hahne zwischen mehreren Gedankensprüngen: „Doch wer aus Frust über Bürokratie, hohe Steuern oder schlechte Berufschancen auswandert, …sollte bedenken: Er verdankt Kindheit und Jugend, Bildung und Ausbildung genau diesem ´System´…“
Weiter oben steht zwar, dass Deutschland „endlich“ überall offene Grenzen hat, aber das wäre nach Auffassung von Peter Hahne offenbar nur dann nicht weiter schlimm, wenn ausschließlich „Aussteiger mit Gitarre und Rucksack“ gehen würden. Dabei beruft er sich auf einen Migrationsforscher: „Es besteht die Gefahr, dass die Tüchtigen Deutschland verlassen, während die Chancenlosen bleiben, weil es nirgendwo ein vergleichbares Sozialsystem gibt.“
Im letzten Absatz gibt es zu Peter Hahnes Leidwesen auch noch die Rüstigen. Die lassen sich als Rentnerinnen und Rentner irgendwo im Süden die Sonne auf den Bauch scheinen, bis sie krank und pflegebedürftig werden und „reumütig“ zurückkommen, weil sie „unsere Hochleistungsmedizin oder unser Pflegesystem brauchen“.
Da hilft doch nur eins: Man macht die Grenzen dicht, nimmt jedem Deutschen den Ausweis weg und verdonnert ihn zu lebenslänglich hier geblieben. Das allerdings darf Peter Hahne nicht einmal in der „Bild am Sonntag“ schreiben. Also verharren seine „Gedanken am Sonntag“ stets im nicht zu Ende denken. Das überlässt er jenen Leserinnen und Lesern, die ihr Gehirn beim Studium seiner Ausführungen nicht ausschalten.
Zu Ende denken darf man nicht
Liest man die Kolumnen von Peter Hahne, sollte man sein Gehirn ausschalten. Wie diesen Sonntag bei „Das Abenteuer Auswandern und der Exodus der besten Köpfe“. Denn: Die Gedanken dieses Ostwestfalen darf man nicht zu Ende denken. Tut man es doch, bleibt es nicht bei Peter Hahnes Satz „Täglich verliert Deutschland ein ganzes Dorf!“
Dann liest man zwischen den Zeilen dieses Kolumnisten der „Bild am Sonntag“: Forscher, Facharbeiter, Ärzte und Handwerker dürfen sich nicht für einen Arbeitsplatz in der Schweiz, in den USA oder in Skandinavien entscheiden, weil sonst eine Rechnung offen bleibt. Auf der stehen die Kosten für die Ausbildung dieser „besten Köpfe“, auf denen Deutschland sitzen bleibt, wenn jemand sein Wissen und sein Können anderswo zur Verfügung stellt. Das darf nicht sein, meint Peter Hahne zwischen mehreren Gedankensprüngen: „Doch wer aus Frust über Bürokratie, hohe Steuern oder schlechte Berufschancen auswandert, …sollte bedenken: Er verdankt Kindheit und Jugend, Bildung und Ausbildung genau diesem ´System´…“
Weiter oben steht zwar, dass Deutschland „endlich“ überall offene Grenzen hat, aber das wäre nach Auffassung von Peter Hahne offenbar nur dann nicht weiter schlimm, wenn ausschließlich „Aussteiger mit Gitarre und Rucksack“ gehen würden. Dabei beruft er sich auf einen Migrationsforscher: „Es besteht die Gefahr, dass die Tüchtigen Deutschland verlassen, während die Chancenlosen bleiben, weil es nirgendwo ein vergleichbares Sozialsystem gibt.“
Im letzten Absatz gibt es zu Peter Hahnes Leidwesen auch noch die Rüstigen. Die lassen sich als Rentnerinnen und Rentner irgendwo im Süden die Sonne auf den Bauch scheinen, bis sie krank und pflegebedürftig werden und „reumütig“ zurückkommen, weil sie „unsere Hochleistungsmedizin oder unser Pflegesystem brauchen“.
Da hilft doch nur eins: Man macht die Grenzen dicht, nimmt jedem Deutschen den Ausweis weg und verdonnert ihn zu lebenslänglich hier geblieben. Das allerdings darf Peter Hahne nicht einmal in der „Bild am Sonntag“ schreiben. Also verharren seine „Gedanken am Sonntag“ stets im nicht zu Ende denken. Das überlässt er jenen Leserinnen und Lesern, die ihr Gehirn beim Studium seiner Ausführungen nicht ausschalten.
Samstag, 6. Februar 2010
Radio 21 und GEZ
6. Februar 2010
Hausierer kann man abwimmeln
Radio 21 ("Wir spielen, was wir wollen") hat eine Diskussion über die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) eingebloggt. 27 Kommentare gibt es bereits. Gut weg kommt die GEZ nicht. Jemand vergleicht sie sogar mit Hausierern, die man beim Schlafittchen packen muss und am besten der Polizei übergibt.
Danach ist auch jenem Hartz-IV-Empfänger zumute, der sich seit Jahren mit diesen Gebühreneintreibern herumschlägt. Von Rundfunk- und Fernsehgebühren befreit ist dieser Mann seit dem 1. April 2005. Jeden Antrag hat er pünktlich abgeschickt, doch: Der für den Zeitraum 1. April 2007 bis 30. September 2007 ist bei der GEZ verschwunden.
Da niemand rückwirkend von den Gebühren befreit werden kann, entstand eine Forderung, auf die bei der GEZ trotz Protestschreiben keiner verzichten wollte. Schließlich schalteten die Kölner sogar ein Inkassobüro ein. Der Hartz-IV-Empfänger strich die Segel und vereinbarte eine Ratenzahlung. Ende 2008 bekam er die Mitteilung "Zahlungen einstellen - Forderung überzahlt".
Ruhe kehrte deswegen aber nicht ein. Die GEZ bestritt die Nachricht des Inkassobüros. Der geplagte Mann heftete dieses Schreiben ab. Bis ihn zwischen Weihnachten und Neujahr 2009 fast der Schlag traf. Sein Bankkonto war gesperrt worden.
Den Grund erfuhr er am ersten Arbeitstag des Jahres 2010. Die Vollstreckungsstelle seiner Heimatstadt war im Auftrag der GEZ aktiv geworden. Sogleich begab sich der Hartz-IV-Empfänger ins Rathaus und legte dort seinen jüngsten Alu-II-Bescheid vor. Die Mitarbeiterin der Vollstreckungsstelle versprach: "Ich schicke alles an die GEZ zurück. Über Ihr Bankkonto können Sie wieder verfügen." Dann gab sie ihm noch mit auf den Heimweg: "Machen Sie es wie ich. Wenn ich an die GEZ schreibe, dann immer per Einschreiben mit Rückschein. Dann können die nicht bestreiten, dass sie Ihren Brief bekommen haben. Anders geht es bei denen nicht."
Trotzdem geht bei GEZ offenbar immer noch etwas. Heute hat dieser Mann ein Schreiben vom nächsten Inkassobüro bekommen. Creditreform aus Mainz teilt mit: "Die Landesrundfunkanstalt hat unsere Organisation mit der Einziehung Ihres rechtskräftigen Gebührenbescheides beauftragt, um diese Forderung nun auch schnellstmöglich zu realisieren. Dies betrifft Ihre Gebühren für den Zeitraum vom 1. April 2007 bis 30. September 2007."
Ergo: Hausierer kann man abwimmeln, die GEZ nicht...
Hausierer kann man abwimmeln
Radio 21 ("Wir spielen, was wir wollen") hat eine Diskussion über die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) eingebloggt. 27 Kommentare gibt es bereits. Gut weg kommt die GEZ nicht. Jemand vergleicht sie sogar mit Hausierern, die man beim Schlafittchen packen muss und am besten der Polizei übergibt.
Danach ist auch jenem Hartz-IV-Empfänger zumute, der sich seit Jahren mit diesen Gebühreneintreibern herumschlägt. Von Rundfunk- und Fernsehgebühren befreit ist dieser Mann seit dem 1. April 2005. Jeden Antrag hat er pünktlich abgeschickt, doch: Der für den Zeitraum 1. April 2007 bis 30. September 2007 ist bei der GEZ verschwunden.
Da niemand rückwirkend von den Gebühren befreit werden kann, entstand eine Forderung, auf die bei der GEZ trotz Protestschreiben keiner verzichten wollte. Schließlich schalteten die Kölner sogar ein Inkassobüro ein. Der Hartz-IV-Empfänger strich die Segel und vereinbarte eine Ratenzahlung. Ende 2008 bekam er die Mitteilung "Zahlungen einstellen - Forderung überzahlt".
Ruhe kehrte deswegen aber nicht ein. Die GEZ bestritt die Nachricht des Inkassobüros. Der geplagte Mann heftete dieses Schreiben ab. Bis ihn zwischen Weihnachten und Neujahr 2009 fast der Schlag traf. Sein Bankkonto war gesperrt worden.
Den Grund erfuhr er am ersten Arbeitstag des Jahres 2010. Die Vollstreckungsstelle seiner Heimatstadt war im Auftrag der GEZ aktiv geworden. Sogleich begab sich der Hartz-IV-Empfänger ins Rathaus und legte dort seinen jüngsten Alu-II-Bescheid vor. Die Mitarbeiterin der Vollstreckungsstelle versprach: "Ich schicke alles an die GEZ zurück. Über Ihr Bankkonto können Sie wieder verfügen." Dann gab sie ihm noch mit auf den Heimweg: "Machen Sie es wie ich. Wenn ich an die GEZ schreibe, dann immer per Einschreiben mit Rückschein. Dann können die nicht bestreiten, dass sie Ihren Brief bekommen haben. Anders geht es bei denen nicht."
Trotzdem geht bei GEZ offenbar immer noch etwas. Heute hat dieser Mann ein Schreiben vom nächsten Inkassobüro bekommen. Creditreform aus Mainz teilt mit: "Die Landesrundfunkanstalt hat unsere Organisation mit der Einziehung Ihres rechtskräftigen Gebührenbescheides beauftragt, um diese Forderung nun auch schnellstmöglich zu realisieren. Dies betrifft Ihre Gebühren für den Zeitraum vom 1. April 2007 bis 30. September 2007."
Ergo: Hausierer kann man abwimmeln, die GEZ nicht...
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Donnerstag, 4. Februar 2010
Amazon
1. Februar 2010
Offene mail an Online-Verkaufsportal
Sehr geehrte Damen und Herren,
einige Wochen lang habe ich das Geschehen in der Amazon-Community verfolgt. Dann verabschiedete ich mich wieder - auch als Rezensent und Käufer. Gleichwohl bekomme ich immer noch Mitteilungen, dass über mich in Kommentaren hergezogen wird. Offenbar stören sich einige Forentrolle daran, dass ich ihr Treiben nicht mehr zur Kenntnis nehme.
Amazon ist bislang augenscheinlich nicht dazu in der Lage, Cybermobbing zu unterbinden. Damit werde ich mich nicht länger abfinden. Sollte ich noch einmal in einem Kommentar namentlich in einen negativen oder verleumderischen Zusammenhang gestellt werden, verklage ich Amazon als Mitstörer - und zwar ohne jede weitere Ankündigung.
Als Portalbetreiber ist es Ihre Pflicht, jede ehrabschneiderische Behauptung zu verhindern. Sie müssen Ihre Nutzerinnen und Nutzer davor schützen. Tun Sie das nicht, werden Sie schadenersatzpflichtig.
Da ich auf Amazon öffentlich angegriffen werde, mache ich auch diese mail öffentlich. Besonders tut sich ein gewisser "Morgenländer" hervor, der kürzlich als Rezensent auf Platz 403 behauptet hat, er verabschiede sich von Ihrem Portal.
Merkwürdig finde ich übrigens, dass ich von dieser mail keine Kopie bekommen werde, wie das woanders durchaus üblich ist. Ich werde sie selbst kopieren müssen.
Ich bitte um eine Empfangsbestätigung.
4. Februar 2009
Antwort von Amazon
Guten Tag Herr Tjaden,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Wir werden uns Ihre geschilderten Vorfälle genauer ansehen und bei konkreten Verstößen selbstverständlich eingreifen.
Vielen Dank für Ihre Hinweise und Ausführungen!
Freundliche Grüße
Clara Leer
Offene mail an Online-Verkaufsportal
Sehr geehrte Damen und Herren,
einige Wochen lang habe ich das Geschehen in der Amazon-Community verfolgt. Dann verabschiedete ich mich wieder - auch als Rezensent und Käufer. Gleichwohl bekomme ich immer noch Mitteilungen, dass über mich in Kommentaren hergezogen wird. Offenbar stören sich einige Forentrolle daran, dass ich ihr Treiben nicht mehr zur Kenntnis nehme.
Amazon ist bislang augenscheinlich nicht dazu in der Lage, Cybermobbing zu unterbinden. Damit werde ich mich nicht länger abfinden. Sollte ich noch einmal in einem Kommentar namentlich in einen negativen oder verleumderischen Zusammenhang gestellt werden, verklage ich Amazon als Mitstörer - und zwar ohne jede weitere Ankündigung.
Als Portalbetreiber ist es Ihre Pflicht, jede ehrabschneiderische Behauptung zu verhindern. Sie müssen Ihre Nutzerinnen und Nutzer davor schützen. Tun Sie das nicht, werden Sie schadenersatzpflichtig.
Da ich auf Amazon öffentlich angegriffen werde, mache ich auch diese mail öffentlich. Besonders tut sich ein gewisser "Morgenländer" hervor, der kürzlich als Rezensent auf Platz 403 behauptet hat, er verabschiede sich von Ihrem Portal.
Merkwürdig finde ich übrigens, dass ich von dieser mail keine Kopie bekommen werde, wie das woanders durchaus üblich ist. Ich werde sie selbst kopieren müssen.
Ich bitte um eine Empfangsbestätigung.
4. Februar 2009
Antwort von Amazon
Guten Tag Herr Tjaden,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Wir werden uns Ihre geschilderten Vorfälle genauer ansehen und bei konkreten Verstößen selbstverständlich eingreifen.
Vielen Dank für Ihre Hinweise und Ausführungen!
Freundliche Grüße
Clara Leer
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