14. Februar 2010
BamS-Kolumnist Peter Hahne friert wirklich!
Parteien finanzieren sich nicht nur aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden, sondern auch aus Steuergeldern. Spitzenpolitiker finanzieren ihren Lebensunterhalt nicht nur aus Beraterhonoraren und Aufsichtsratsvergütungen, sondern auch aus Steuergeldern. Setzt man voraus, dass Peter Hahne als Kolumnist der "Bild am Sonntag" das weiß, dann kann man den folgenden Satz nur als Tritt vor das Schienbein werten: "Hessens Ministerpräsident Roland Koch hat recht: Man kann als Gegenleistung für staatliche Unterstützung auch minderwertige Arbeit verlangen."
Aber gemach, gemach: Das ist nur eine Stilblüte von Peter Hahne, dem Schnee, Eis und Frost dermaßen auf den Sender gehen, dass er offenbar nicht mehr weiß, ob und wann ihm Freud beim Schreiben dazwischen funkt. Der Winter hat bei diesem Kolumnisten alles lahm gelegt, Gedankenströme fließen nicht mehr.
Aus der Überschrift erfahren wir, dass sich Peter Hahne gar nicht mit der "minderwertigen Arbeit" des hessischen Ministerpräsidenten beschäftigt, sondern mit der Frage "Ist es moralisch o. k., wenn Arbeitslose Schnee schippen müssen?" Wer so fragt, kennt nur eine Antwort. Die lautet: Das ist gut so.
Ehrenvoll wohl auch, denn der vierte Absatz in Peter Hahnes "Gedanken am Sonntag" lautet: "Es ist ein Armutszeugnis, dass ein zivilisiertes Land mit ein paar Zentimetern Eis und Schnee nicht fertig wird und sich streitet, wer nun zuständig ist, und wie man künftig für mehr Salz und Splitt sorgen kann. Die Bürger sollten sich bei der nächsten Wahl daran erinnern."
Prima Vorschlag! Der Winterdienst wird wahlentscheidend. Nicht die Zahl der armen Kinder, nicht die Zahl der Langzeitarbeitslosen, nicht die Konzeptlosigkeit vieler Politikerinnen und Politiker treibt die Wählerinnen und Wähler um, sondern ausschließlich Peter Hahnes Winterphobie.
Klagen, schreibt dieser Kolumnist häufiger einmal, können die Deutschen am besten. Dieser Ostwestfale ebenfalls - zumindest, wenn Schneeflocken vom Himmel auf die Erde tanzen. Dabei könnte es so einfach sein: Wir lassen den Schnee dort liegen, wo Kinder vergnügt spielen, und machen den Schnee dort weg, wo er bei Frost nach Tauwetter eine Gefahr darstellt.
Schaufel und Schneeschieber schnappen, beim Nachbarn klingeln und fragen, ob er mitmacht. Kann sogar Spaß bringen. Diesen Spaß sollte Peter Hahne nicht nur Arbeitslosen gönnen...
Mit diesem Schluss hat der Kolumnist der "Bild am Sonntag" sicherlich nicht gerechnet, er rechnet damit: "Bestimmt gibt´s jetzt eine heiße Leserdiskussion, weil mancher solche Vorschläge eiskalt empfindet." Auch dieser Satz beweist: Der Mann friert wirklich!
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