29. Dezember 2009
Ifo-Präsident bekommt peinliche Auszeichnung
Sie ist aus Zinn gegossen, wiegt 2,6 Kilogramm und stellt eine Riesenechse dar, die wohl kaum auf dem Schreibtisch des Ifo-Präsidenten Hans-Werner Sinn einen Ehrenplatz bekommen, sondern eher ein Schattendasein fristen wird. Denn: Diese Auszeichnung ist peinlich. Verliehen wird sie jedes Jahr vom Naturschutzbund (NABU) an eine Persönlichkeit, die nach Auffassung dieser Organisation dem Umweltschutz schadet. Der Name dieses Preises: „Dinosaurier des Jahres 2009“.
NABU-Präsident Olaf Tschimpke begründet die Wahl so: „Mit der Finanz- und Wirtschaftskrise ist auch Hans-Werner Sinn zurückgekommen. Seitdem verbreitet er hemmungslos seine veralteten Theorien vom alles regulierenden Markt und lässt kaum eine Gelegenheit aus, die moderne Umweltpolitik in der Öffentlichkeit zu
attackieren.“
Bei diesen Attacken erweise sich Sinn als „Dampfplauderer mit egoistischem Sendungsbewusstsein“, der in seinen Büchern, in Artikeln und bei öffentlichen Auftritten Umweltschützer als „grüne Ideologen“ bezeichne. Windräder und Sonnenenergie lehne er ab, statt dessen plädiere er für die „Risiko- und Steinzeittechnologie Atomkraft“.
„Wohin der von Hans-Werner Sinn propagierte Marktradikalismus geführt
hat, haben wir gesehen: geradewegs in die organisierte
Verantwortungslosigkeit in einer globalisierten Finanzwirtschaft“, so
Tschimpke. Die Folgen seien bekannt: „Hunderte Milliarden an Staatshilfen und Millionen von Menschen finanziell ruiniert“.
Hans-Werner Sinn verkenne zudem die wirtschaftspolitische Bedeutung von Zukunftstechnologien, „mit denen innerhalb weniger Jahre allein in Deutschland rund 300 000 neue Jobs geschaffen worden sind“.
Dienstag, 29. Dezember 2009
Dienstag, 22. Dezember 2009
Professor hält mich für einen selbst ernannten "Redakteur"
22. Dezember 2009
Unterlassungserklärung Nummer 2
Nach einer Klageandrohung vom 28. Mai 2009 und einer Unterlassungserklärung hat mich nun per mail-Anhang die zweite Unterlassungserklärung ereilt. Darin lässt Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske als Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch über seinen Anwalt behaupten, er habe ein Verbot erwirkt. Das ist mir neu. Außerdem geht dieser Jurist davon aus, dass ich solche Schreiben schon gar nicht mehr lese. Ist etwas Wahres dran: Ich überfliege sie nur noch.
Eine Passage ist mir aber geradezu in mein Energiefeld gesprungen: Dort steht, ich sei ein selbst ernannter "Redakteur". Nun kann man nicht von jedem Anwalt und von jedem Philosophen erwarten, dass sie wissen, was ein Redakteur ist, aber ich probiere es trotzdem einmal - und zwar so einfach wie möglich.
Bei einem Fachzeitschriftenverlag in Isernhagen bei Hannover, bei einer Lokalzeitung und bei einer Hamburger Nachrichtenagentur habe ich vom 1. Oktober 1979 bis zum 31. Dezember 1980 ein Volontariat gemacht. In dieser Zeit besuchte ich auch ein sechswöchiges Seminar an der Hamburger Akademie für Publizistik mit namhaften Referenten.
Anschließend wurde ich von dem Fachzeitschriftenverlag als Redakteur übernommen, neun Monate später war ich Chefredakteur. Nebenbei arbeitete ich weiter für die Hamburger Nachrichtenagentur. 1984 und 1985 wechselte ich zu einer Lokalzeitung, war dort Lokalchef und stellvertretender Chef vom Dienst. Weitere Stationen: freier Mitarbeiter bei "Bild" Hannover und verantwortlicher Redakteur von Wochenzeitungen in Burgdorf bei Hannover und in Wilhelmshaven.
Ist das genug Redakteur - oder darf es noch ein bisschen mehr sein?
Weitere Informationen
Unterlassungserklärung Nummer 2
Nach einer Klageandrohung vom 28. Mai 2009 und einer Unterlassungserklärung hat mich nun per mail-Anhang die zweite Unterlassungserklärung ereilt. Darin lässt Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske als Leiter der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch über seinen Anwalt behaupten, er habe ein Verbot erwirkt. Das ist mir neu. Außerdem geht dieser Jurist davon aus, dass ich solche Schreiben schon gar nicht mehr lese. Ist etwas Wahres dran: Ich überfliege sie nur noch.
Eine Passage ist mir aber geradezu in mein Energiefeld gesprungen: Dort steht, ich sei ein selbst ernannter "Redakteur". Nun kann man nicht von jedem Anwalt und von jedem Philosophen erwarten, dass sie wissen, was ein Redakteur ist, aber ich probiere es trotzdem einmal - und zwar so einfach wie möglich.
Bei einem Fachzeitschriftenverlag in Isernhagen bei Hannover, bei einer Lokalzeitung und bei einer Hamburger Nachrichtenagentur habe ich vom 1. Oktober 1979 bis zum 31. Dezember 1980 ein Volontariat gemacht. In dieser Zeit besuchte ich auch ein sechswöchiges Seminar an der Hamburger Akademie für Publizistik mit namhaften Referenten.
Anschließend wurde ich von dem Fachzeitschriftenverlag als Redakteur übernommen, neun Monate später war ich Chefredakteur. Nebenbei arbeitete ich weiter für die Hamburger Nachrichtenagentur. 1984 und 1985 wechselte ich zu einer Lokalzeitung, war dort Lokalchef und stellvertretender Chef vom Dienst. Weitere Stationen: freier Mitarbeiter bei "Bild" Hannover und verantwortlicher Redakteur von Wochenzeitungen in Burgdorf bei Hannover und in Wilhelmshaven.
Ist das genug Redakteur - oder darf es noch ein bisschen mehr sein?
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Samstag, 19. Dezember 2009
Enthüllungsjournalist zum Klimagipfel
19. Dezember 2009
Schnee muss weg - Erderwärmung soll steigen
In Deutschland schneit es. Die Schneemassen wachsen. Darüber freuen sich die Kinder. Sie liefern sich Schneeballschlachten, rodeln Hügel hinunter und bauen Schneemänner. Ältere Menschen dagegen trauen sich nicht mehr aus dem Haus, haben Angst vor Stürzen, plündern ihre Kühlschränke und Kühltruhen. Bald wird die letzte Büchse im Vorratskeller geöffnet sein.
Deshalb hat sich Professor Dr. Werner Winterade aus Holzminden an die Staatsfrauen und Staatsmänner in Kopenhagen gewendet. In einem dramatischen Appell an den Klimagipfel fordert er eine Umkehr bis 2030. Dann - so schreibt der Ökonom - werde es in Deutschland so viele über 60-Jährige geben wie unter 60-Jährige. Schneie es dann im Winter immer noch, könne die Hälfte der Bevölkerung aus Altersgründen nicht mehr einkaufen, während die andere Hälfte der Bevölkerung von 7 bis 22 Uhr Ganztagsschulen besuche oder täglich in vier verschiedenen Betrieben Kurzarbeit mache und deshalb als Einkaufshelferinnen und Einkaufshelfer für Seniorinnen und Senioren ausfalle. Der Professor merkt zwar an, dass der Hungertod von mehreren Millionen Betagter gut sein könne für die Alterspyramide, aber aus humanitären Gründen könne er dem nicht tatenlos zuschauen.
Also fordert Werner Winterade den Abschied von einer Erderwärmung um 2 Grad, angestrebt werden müsse eine Erderwärmung um 5 bis 6 Grad. Dann schneie es nicht mehr. Ältere Menschen müssten auch im Winter vor keinem Einkaufsbummel mehr zurückschrecken.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat diesen Vorschlag sofort energisch zurückgewiesen. Sie erinnerte daran, dass in schneereichen Wintern die Umsätze der Schneeschieber-Industrie steigen. Diese Branche sei eine wichtige Säule des Aufschwungs. Was der Professor aus Holzminden zur Alterspyramide sage, sei zwar zutreffend, aber auch für sie als Christin sei der Hungertod von Seniorinnen und Senioren nicht hinnehmbar. Es müsse also eine andere Lösung gefunden werden, zumal auch sie in 20 Jahren zu den über 60-Jährigen gehöre.
Der Interessenverband deutscher Eiscafés vornehmlich in italienischer Hand warf daraufhin der Bundeskanzlerin wirtschaftlichen Unverstand vor. Die gleiche Meinung vertrat die Getränkeindustrie, die sich von einer Erderwärmung um fünf bis sechs Grad gleichfalls rosige Umsatzzeiten erhofft. Die Schneeschieber-Industrie lud eilends in Leer (Ostfriesland) zu einer Pressekonferenz ein und stellte bei dieser Gelegenheit die neuesten Schneeschieber vor, mit denen die Räumarbeit kinderleicht gemacht werde. Außerdem sei die Produktion dieser Neuheiten völlig schadstofffrei. Sie erfolge in Handarbeit. Verwendet werde - so ein Sprecher - nur deutsches Holz.
Gewerkschafts- und Kirchenvertreter gaben zwischenzeitlich zu bedenken, dass es auch in ihren Organisationen hin und meistens wieder zu atmosphärischen Störungen komme, aber das habe mit CO2 nichts zu tun. Da der Professor aus Holzminden weder Gewerkschaftsmitglied noch getauft sei, werde man zu dem Appell von Werner Winterade keine Stellung beziehen, zumal es wissenschaftlich noch gar nicht erwiesen sei, dass 2030 genau die Hälfte der Bevölkerung über 60 und genau die Hälfte der Bevölkerung unter 60 sei. Abweichungen nach oben oder unten seien sowohl hier als auch dort durchaus möglich. Nicht hingenommen werden könne weder von den Kirchen noch von den Gewerkschaften, dass 2030 eine bislang nicht überschaubar große Zahl von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern täglich in vier Betrieben Kurzarbeit mache. Drei seien durchaus ausreichend.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen tippte 30 Minuten später in Burgdorf bei Hannover am heimischen Schreibtisch eine Pressemitteilung auf zwei Seiten Papier, in der sie mitteilt, dass sie zumindest sechs Monate im Amt bleibe, bevor sie in das nächste Ministerium wechsele, weil sie sich schon heute kaum noch merken könne, in welches Gebäude sie morgens gehe müsse, um ihren Arbeitsplatz zu erreichen. Diese Verweildauer einer Politikerin in einem Ministerium sei mittlerweile zwar nicht mehr selbstverständlich, für selbstverständlich halte sie es aber, dass jeder Vorschlag geprüft werden müsse. Das gelte auch für die Thesen von Professor Dr. Werner Winterade, zumal dieser Wissenschaftler wie auch sie aus Niedersachsen stamme.
Barack Obama erklärte vor seiner Abreise aus Kopenhagen, dass für Angela Merkel trotz der von Deutschland aus entfachten Diskussion gelte müsse: „Yes, we can!“ Aber eben erst later. Dafür soll er im nächsten Jahr von einer internationalen Umweltschutzorganisation eine sehr begehrte Auszeichnung bekommen. Auf diese Mitteilung hat Angela Merkel mit großer Freude reagiert: „Vielleicht ist das der Durchbruch.“ Man sehe sich also 2010 wieder. Bis dahin werde die von ihr geführte Bundesregierung so viele Steuern sparen, dass genügend Geld für jedes Klimaziel vorhanden sei.
Schnee muss weg - Erderwärmung soll steigen
In Deutschland schneit es. Die Schneemassen wachsen. Darüber freuen sich die Kinder. Sie liefern sich Schneeballschlachten, rodeln Hügel hinunter und bauen Schneemänner. Ältere Menschen dagegen trauen sich nicht mehr aus dem Haus, haben Angst vor Stürzen, plündern ihre Kühlschränke und Kühltruhen. Bald wird die letzte Büchse im Vorratskeller geöffnet sein.
Deshalb hat sich Professor Dr. Werner Winterade aus Holzminden an die Staatsfrauen und Staatsmänner in Kopenhagen gewendet. In einem dramatischen Appell an den Klimagipfel fordert er eine Umkehr bis 2030. Dann - so schreibt der Ökonom - werde es in Deutschland so viele über 60-Jährige geben wie unter 60-Jährige. Schneie es dann im Winter immer noch, könne die Hälfte der Bevölkerung aus Altersgründen nicht mehr einkaufen, während die andere Hälfte der Bevölkerung von 7 bis 22 Uhr Ganztagsschulen besuche oder täglich in vier verschiedenen Betrieben Kurzarbeit mache und deshalb als Einkaufshelferinnen und Einkaufshelfer für Seniorinnen und Senioren ausfalle. Der Professor merkt zwar an, dass der Hungertod von mehreren Millionen Betagter gut sein könne für die Alterspyramide, aber aus humanitären Gründen könne er dem nicht tatenlos zuschauen.
Also fordert Werner Winterade den Abschied von einer Erderwärmung um 2 Grad, angestrebt werden müsse eine Erderwärmung um 5 bis 6 Grad. Dann schneie es nicht mehr. Ältere Menschen müssten auch im Winter vor keinem Einkaufsbummel mehr zurückschrecken.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat diesen Vorschlag sofort energisch zurückgewiesen. Sie erinnerte daran, dass in schneereichen Wintern die Umsätze der Schneeschieber-Industrie steigen. Diese Branche sei eine wichtige Säule des Aufschwungs. Was der Professor aus Holzminden zur Alterspyramide sage, sei zwar zutreffend, aber auch für sie als Christin sei der Hungertod von Seniorinnen und Senioren nicht hinnehmbar. Es müsse also eine andere Lösung gefunden werden, zumal auch sie in 20 Jahren zu den über 60-Jährigen gehöre.
Der Interessenverband deutscher Eiscafés vornehmlich in italienischer Hand warf daraufhin der Bundeskanzlerin wirtschaftlichen Unverstand vor. Die gleiche Meinung vertrat die Getränkeindustrie, die sich von einer Erderwärmung um fünf bis sechs Grad gleichfalls rosige Umsatzzeiten erhofft. Die Schneeschieber-Industrie lud eilends in Leer (Ostfriesland) zu einer Pressekonferenz ein und stellte bei dieser Gelegenheit die neuesten Schneeschieber vor, mit denen die Räumarbeit kinderleicht gemacht werde. Außerdem sei die Produktion dieser Neuheiten völlig schadstofffrei. Sie erfolge in Handarbeit. Verwendet werde - so ein Sprecher - nur deutsches Holz.
Gewerkschafts- und Kirchenvertreter gaben zwischenzeitlich zu bedenken, dass es auch in ihren Organisationen hin und meistens wieder zu atmosphärischen Störungen komme, aber das habe mit CO2 nichts zu tun. Da der Professor aus Holzminden weder Gewerkschaftsmitglied noch getauft sei, werde man zu dem Appell von Werner Winterade keine Stellung beziehen, zumal es wissenschaftlich noch gar nicht erwiesen sei, dass 2030 genau die Hälfte der Bevölkerung über 60 und genau die Hälfte der Bevölkerung unter 60 sei. Abweichungen nach oben oder unten seien sowohl hier als auch dort durchaus möglich. Nicht hingenommen werden könne weder von den Kirchen noch von den Gewerkschaften, dass 2030 eine bislang nicht überschaubar große Zahl von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern täglich in vier Betrieben Kurzarbeit mache. Drei seien durchaus ausreichend.
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen tippte 30 Minuten später in Burgdorf bei Hannover am heimischen Schreibtisch eine Pressemitteilung auf zwei Seiten Papier, in der sie mitteilt, dass sie zumindest sechs Monate im Amt bleibe, bevor sie in das nächste Ministerium wechsele, weil sie sich schon heute kaum noch merken könne, in welches Gebäude sie morgens gehe müsse, um ihren Arbeitsplatz zu erreichen. Diese Verweildauer einer Politikerin in einem Ministerium sei mittlerweile zwar nicht mehr selbstverständlich, für selbstverständlich halte sie es aber, dass jeder Vorschlag geprüft werden müsse. Das gelte auch für die Thesen von Professor Dr. Werner Winterade, zumal dieser Wissenschaftler wie auch sie aus Niedersachsen stamme.
Barack Obama erklärte vor seiner Abreise aus Kopenhagen, dass für Angela Merkel trotz der von Deutschland aus entfachten Diskussion gelte müsse: „Yes, we can!“ Aber eben erst later. Dafür soll er im nächsten Jahr von einer internationalen Umweltschutzorganisation eine sehr begehrte Auszeichnung bekommen. Auf diese Mitteilung hat Angela Merkel mit großer Freude reagiert: „Vielleicht ist das der Durchbruch.“ Man sehe sich also 2010 wieder. Bis dahin werde die von ihr geführte Bundesregierung so viele Steuern sparen, dass genügend Geld für jedes Klimaziel vorhanden sei.
Mittwoch, 16. Dezember 2009
Amazon schreitet ein
16. Dezember 2009
Beleidigungen führen zum Rauswurf
So läuft das immer noch bei Amazon - doch jetzt reagiert der Online-Einzelhändler: Die Nummer 2 in der Rezensentenliste veröffentlicht einen Beitrag über die Kulturzeitschrift „Du“, die von einem Verlag aus der Schweiz herausgegeben wird, und schon beschwert sich eine gewisse „Monique Mirage“, die immer und überall auftaucht, darüber, dass ein „reichlich unbekanntes Produkt“ vorgestellt worden sei. Außerdem sei diese Zeitschrift gar nicht erhältlich.
Darüber wird sich der Verlag sicherlich nicht freuen, der Verleger ist mittlerweile informiert. Denn mit der Behauptung, ein Produkt könne gar nicht gekauft werden, wird der Verkauf nicht gerade gefördert.
Nach einem Schreiben an die Amazon-Rechtsabteilung, in dem auch auf derlei Geschäftsschädigendes hingewiesen wird, hat der Online-Einzelhändler eine mail an die „Top-Rezensenten“ verschickt. Angemahnt wird darin ein „fairer und offener Meinungsaustausch“. Amazon wolle sich zwar „so wenig wie möglich“ einmischen, aber: „Wir möchten unsere ehrlichen Kunden und Rezensenten nicht für die Unaufrichtigkeit einiger weniger Besucher unserer Plattform bestrafen.“ Dem „zwischen einigen Top-Rezensenten“ entfachten Streit werde man künftig begegnen.
Dann wird in der mail Klartext geschrieben: „Wir haben uns daher entschieden, ab sofort jedes Kundenkonto solcher Rezensenten und Forumsteilnehmer zu schließen, die weiterhin in inakzeptabler, verleumderischer oder anderweitig gegen unsere
Teilnahmebedingungen verstoßender Art auf unserer Website kommunizieren.“
Die Folgen: Solche User können bei Amazon nichts mehr verkaufen, dürfen weder rezensieren noch kommentieren, sie verschwinden aus der Top-Rezensentenliste.
Offenbar haben sich auch Mitarbeiter des Online-Einzelhändlers Beschimpfungen am Telefon oder in schriftlicher Form gefallen lassen müssen. Auch solchen Auswüchsen schiebt Amazon einen Riegel vor. Die Konten von Kundinnen und Kunden, die über das Team herfallen, werden ebenfalls dicht gemacht.
Beleidigungen führen zum Rauswurf
So läuft das immer noch bei Amazon - doch jetzt reagiert der Online-Einzelhändler: Die Nummer 2 in der Rezensentenliste veröffentlicht einen Beitrag über die Kulturzeitschrift „Du“, die von einem Verlag aus der Schweiz herausgegeben wird, und schon beschwert sich eine gewisse „Monique Mirage“, die immer und überall auftaucht, darüber, dass ein „reichlich unbekanntes Produkt“ vorgestellt worden sei. Außerdem sei diese Zeitschrift gar nicht erhältlich.
Darüber wird sich der Verlag sicherlich nicht freuen, der Verleger ist mittlerweile informiert. Denn mit der Behauptung, ein Produkt könne gar nicht gekauft werden, wird der Verkauf nicht gerade gefördert.
Nach einem Schreiben an die Amazon-Rechtsabteilung, in dem auch auf derlei Geschäftsschädigendes hingewiesen wird, hat der Online-Einzelhändler eine mail an die „Top-Rezensenten“ verschickt. Angemahnt wird darin ein „fairer und offener Meinungsaustausch“. Amazon wolle sich zwar „so wenig wie möglich“ einmischen, aber: „Wir möchten unsere ehrlichen Kunden und Rezensenten nicht für die Unaufrichtigkeit einiger weniger Besucher unserer Plattform bestrafen.“ Dem „zwischen einigen Top-Rezensenten“ entfachten Streit werde man künftig begegnen.
Dann wird in der mail Klartext geschrieben: „Wir haben uns daher entschieden, ab sofort jedes Kundenkonto solcher Rezensenten und Forumsteilnehmer zu schließen, die weiterhin in inakzeptabler, verleumderischer oder anderweitig gegen unsere
Teilnahmebedingungen verstoßender Art auf unserer Website kommunizieren.“
Die Folgen: Solche User können bei Amazon nichts mehr verkaufen, dürfen weder rezensieren noch kommentieren, sie verschwinden aus der Top-Rezensentenliste.
Offenbar haben sich auch Mitarbeiter des Online-Einzelhändlers Beschimpfungen am Telefon oder in schriftlicher Form gefallen lassen müssen. Auch solchen Auswüchsen schiebt Amazon einen Riegel vor. Die Konten von Kundinnen und Kunden, die über das Team herfallen, werden ebenfalls dicht gemacht.
Montag, 14. Dezember 2009
Staatsanwalt einschalten?
14. Dezember 2009
Lasset die Rezensenten zu mir kommen?
„Lasset die Rezensenten zu mir kommen und wehret ihrer nicht, denn sie schreiben auch über Bücher, die sie nicht gelesen haben (können).“ Dieses Kunststück bringt bei Amazon nicht nur jemand zustande, der sich „Morgenländer“ nennt und angeblich in Bremen wohnt. Der erfindet einen Professor und schiebt ihm eine Buchempfehlung unter, die ebenfalls frei erfunden ist und mit der einem Schriftsteller geschadet werden soll. Unfug machen können aber auch andere. Zum Beispiel eine gewisse W., die wie eine Besessene in ihren Fantasiebeiträgen den Rezensionsstil einer Frankfurterin kopiert. Diese Frau wohnt angeblich in Remscheid.
Sie führen seit Monaten einen Nervenkrieg gegen die aktuelle Nummer 2 in der Rezensentenliste. Dabei nutzen sie jede Möglichkeit, die dieser Online-Einzelhändler ihnen bietet - sie lassen per Klick Kommentare unsichtbar werden, weil die angeblich nicht zur Diskussion über einen Beitrag der Frankfurterin gehören. Sie bewerten Rezensionen von Helga König schneller als ein Ferrari auf Touren kommt. Sie lauern am Computer auf Stellungnahmen, die ihnen nicht passen. Und fallen über den Kommentator in einer Art und Weise her, dass sich neutrale Beobachter die Augen reiben müssen.
Ein Experte für Cybermobbing sagt dazu: „Was im Internet geschieht, ist manchmal sehr erschreckend. Meistens bleiben solche Leute anonym. Bei Amazon müsste sich aber feststellen lassen, wer sich hinter erfundenen Namen verbirgt. Schließlich muss man ein Buch bestellen, bevor man an der Community teilnehmen darf.“
W. verteilt sogar in ihrem Profil Seitenhiebe auf die Nummer 2: „Ich habe keine Lust, mich kritisch mit etwas auseinanderzusetzen oder gar Rezensionen abzuliefern, bei denen ich denken muss.“
Einer Studie zufolge sind Kundenurteile wichtig für Kaufentscheidungen im Internet. Helga König hat sich vorgenommen, nur Produkte vorzustellen, die ihr gefallen. Das gefällt „Morgenländer“, das gefällt W. und das gefällt anderen nicht. Sie machen so lange alles von der Frankfurterin Geschriebene nieder, bis mindestens die Hälfte der Kommentare zu ihren Beiträgen wieder verschwunden ist.
Das sieht dann so aus:
Laasiram meint: Die meisten Kunden meinen, dass der Beitrag nicht zur Diskussion gehört.
@Laasiram
Schade, ich dachte doch, das Sie als Studentin wissen was ich mit meinen Kommentaren meinte. Hier nun die Auflösung - es sind, halten Sie sich fest, die von meiner Person erstellten Niederschriften. Sollte nochwas unklar sein, fragen Sie Ihren Professor.
Lapepe meint: Oh, wie schlagFertig ist meine Liebe.
Der Verkaufs-Sache von Amazon dient derlei Sinnentleertes sicher nicht. Trotzdem schaut der Online-Einzelhändler tatenlos zu und ermuntert auf diese Weise eine Handvoll Blödsinntreibender zu immer neuem Schabernack mit einer Rezensentin, die sie sogar noch morgens um halb vier aufs Korn nehmen. Diese Frage drängt sich geradezu auf: Warum schreitet der Online-Einzelhändler nicht ein? Muss erst ein Staatsanwalt ermitteln?
Lasset die Rezensenten zu mir kommen?
„Lasset die Rezensenten zu mir kommen und wehret ihrer nicht, denn sie schreiben auch über Bücher, die sie nicht gelesen haben (können).“ Dieses Kunststück bringt bei Amazon nicht nur jemand zustande, der sich „Morgenländer“ nennt und angeblich in Bremen wohnt. Der erfindet einen Professor und schiebt ihm eine Buchempfehlung unter, die ebenfalls frei erfunden ist und mit der einem Schriftsteller geschadet werden soll. Unfug machen können aber auch andere. Zum Beispiel eine gewisse W., die wie eine Besessene in ihren Fantasiebeiträgen den Rezensionsstil einer Frankfurterin kopiert. Diese Frau wohnt angeblich in Remscheid.
Sie führen seit Monaten einen Nervenkrieg gegen die aktuelle Nummer 2 in der Rezensentenliste. Dabei nutzen sie jede Möglichkeit, die dieser Online-Einzelhändler ihnen bietet - sie lassen per Klick Kommentare unsichtbar werden, weil die angeblich nicht zur Diskussion über einen Beitrag der Frankfurterin gehören. Sie bewerten Rezensionen von Helga König schneller als ein Ferrari auf Touren kommt. Sie lauern am Computer auf Stellungnahmen, die ihnen nicht passen. Und fallen über den Kommentator in einer Art und Weise her, dass sich neutrale Beobachter die Augen reiben müssen.
Ein Experte für Cybermobbing sagt dazu: „Was im Internet geschieht, ist manchmal sehr erschreckend. Meistens bleiben solche Leute anonym. Bei Amazon müsste sich aber feststellen lassen, wer sich hinter erfundenen Namen verbirgt. Schließlich muss man ein Buch bestellen, bevor man an der Community teilnehmen darf.“
W. verteilt sogar in ihrem Profil Seitenhiebe auf die Nummer 2: „Ich habe keine Lust, mich kritisch mit etwas auseinanderzusetzen oder gar Rezensionen abzuliefern, bei denen ich denken muss.“
Einer Studie zufolge sind Kundenurteile wichtig für Kaufentscheidungen im Internet. Helga König hat sich vorgenommen, nur Produkte vorzustellen, die ihr gefallen. Das gefällt „Morgenländer“, das gefällt W. und das gefällt anderen nicht. Sie machen so lange alles von der Frankfurterin Geschriebene nieder, bis mindestens die Hälfte der Kommentare zu ihren Beiträgen wieder verschwunden ist.
Das sieht dann so aus:
Laasiram meint: Die meisten Kunden meinen, dass der Beitrag nicht zur Diskussion gehört.
@Laasiram
Schade, ich dachte doch, das Sie als Studentin wissen was ich mit meinen Kommentaren meinte. Hier nun die Auflösung - es sind, halten Sie sich fest, die von meiner Person erstellten Niederschriften. Sollte nochwas unklar sein, fragen Sie Ihren Professor.
Lapepe meint: Oh, wie schlagFertig ist meine Liebe.
Der Verkaufs-Sache von Amazon dient derlei Sinnentleertes sicher nicht. Trotzdem schaut der Online-Einzelhändler tatenlos zu und ermuntert auf diese Weise eine Handvoll Blödsinntreibender zu immer neuem Schabernack mit einer Rezensentin, die sie sogar noch morgens um halb vier aufs Korn nehmen. Diese Frage drängt sich geradezu auf: Warum schreitet der Online-Einzelhändler nicht ein? Muss erst ein Staatsanwalt ermitteln?
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Staatsanwalt
Sonntag, 13. Dezember 2009
Käufliche Eltern?
13. Dezember 2009
Wieder so ein Spruch von Sigmar Gabriel
Sigmar Gabriel kämpft immer wieder gegen das Vergessenwerden. Deswegen macht er markige Sprüche. Seinerzeit im niedersächsischen Landtag, bis Sozialdemokraten geglaubt haben, zu ihnen spreche ein Hoffnungsträger. Diese Hoffnung trog jederzeit und in jedem Amt. Schröder-Land war laut „Stern“ zwar bereits abgebrannt, als Glogowski gehen musste und Gabriel kommen durfte, aber es wuchs kein neues Leben aus den Ruinen, sondern 2003 eine Wahlniederlage.
Also wurde der 50-Jährige Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, was den meisten erst auffiel, als sich die Wahlperiode und somit die SPD-Regierungsbeteiligung dem Ende zuneigte, denn nun meldete sich der in Goslar geborene Lehrer immer häufiger lauthals zu Wort. Try to remember of Gabriel in september.
Dieser Politiker ist so rund, der rollt sich einmal ab und steht dann wieder auf. Sein „new deal“ gilt jetzt für die SPD. Basis stärken, Führung stärken, Partei stärken. Die SPD landet laut Sonntagsfrage bei 24 Prozent. Erreicht also fast das Lebensalter der neuen Ehefrau von Müntefering.
Da sagt sich Sigmar Gabriel: Das kann doch nicht alles gewesen sein und begibt sich zu Studentinnen und Studenten in Berlin. Den mitgereisten Frank-Walter Steinmeier lässt er verbal als Fraktionsvorsitzenden links liegen und stellt diese These auf: Die Bundesregierung will Eltern dafür bezahlen, dass sie ihren Nachwuchs nicht in den Kindergarten schicken.
Schon fallen einem alle Lehrer ein, die man als Schüler nicht gemocht hat, weil sie Zeit zum Nachdenken nicht gewährten. Die hauten auch den Stoff so lange heraus, bis die Pausenklingel erlösend wirkte.
Eltern, die sich nicht so schnell wie möglich von der Erziehung ihres Nachwuchses verabschieden, Käuflichkeit vorzuwerfen, grenzt schon an Verleumdung von Müttern und Vätern, die sich Gedanken darüber machen, ob jeder vorgezeichnete Weg auch der richtige ist. Dieser Spruch von Sigmar Gabriel ist so dumm wie weiland der Satz von Gerhard Schröder: „Lehrer sind faule Säcke“.
Wieder so ein Spruch von Sigmar Gabriel
Sigmar Gabriel kämpft immer wieder gegen das Vergessenwerden. Deswegen macht er markige Sprüche. Seinerzeit im niedersächsischen Landtag, bis Sozialdemokraten geglaubt haben, zu ihnen spreche ein Hoffnungsträger. Diese Hoffnung trog jederzeit und in jedem Amt. Schröder-Land war laut „Stern“ zwar bereits abgebrannt, als Glogowski gehen musste und Gabriel kommen durfte, aber es wuchs kein neues Leben aus den Ruinen, sondern 2003 eine Wahlniederlage.
Also wurde der 50-Jährige Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, was den meisten erst auffiel, als sich die Wahlperiode und somit die SPD-Regierungsbeteiligung dem Ende zuneigte, denn nun meldete sich der in Goslar geborene Lehrer immer häufiger lauthals zu Wort. Try to remember of Gabriel in september.
Dieser Politiker ist so rund, der rollt sich einmal ab und steht dann wieder auf. Sein „new deal“ gilt jetzt für die SPD. Basis stärken, Führung stärken, Partei stärken. Die SPD landet laut Sonntagsfrage bei 24 Prozent. Erreicht also fast das Lebensalter der neuen Ehefrau von Müntefering.
Da sagt sich Sigmar Gabriel: Das kann doch nicht alles gewesen sein und begibt sich zu Studentinnen und Studenten in Berlin. Den mitgereisten Frank-Walter Steinmeier lässt er verbal als Fraktionsvorsitzenden links liegen und stellt diese These auf: Die Bundesregierung will Eltern dafür bezahlen, dass sie ihren Nachwuchs nicht in den Kindergarten schicken.
Schon fallen einem alle Lehrer ein, die man als Schüler nicht gemocht hat, weil sie Zeit zum Nachdenken nicht gewährten. Die hauten auch den Stoff so lange heraus, bis die Pausenklingel erlösend wirkte.
Eltern, die sich nicht so schnell wie möglich von der Erziehung ihres Nachwuchses verabschieden, Käuflichkeit vorzuwerfen, grenzt schon an Verleumdung von Müttern und Vätern, die sich Gedanken darüber machen, ob jeder vorgezeichnete Weg auch der richtige ist. Dieser Spruch von Sigmar Gabriel ist so dumm wie weiland der Satz von Gerhard Schröder: „Lehrer sind faule Säcke“.
Freitag, 11. Dezember 2009
Simmel und Luise Rinser
11. Dezember 2009
Blamiert bis auf die Amazon-Knochen
Schon im Sommer 2007 haben der Musikproduzent Mario Thaler und Per Schönacher aus München die Nase voll gehabt von unqualifizierten Beiträgen auf den Internetseiten des Online-Einzelhändlers Amazon. Nach einer langen Nacht meldeten sie die Domain www.zehnseiten.de an, luden Autorinnen und Autoren zu Lesungen in ihr Studio ein. Die Produktionskosten der Kurzfilme tragen die Verlage. Berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ am 9. Dezember 2009.
Im Sommer 2007 habe ich Amazon noch nicht gekannt, wie unqualifiziert dort gelegentlich diskutiert wird, ist mir seit dem 1. Oktober 2009 allerdings immer klarer geworden. Das Amazon-Prinzip, dass jede Käuferin und jeder Käufer Rezensionen schreiben darf, Beiträge kommentieren kann und Rezensionen plus Kommentare auch noch mit „hilfreich“ oder „nicht hilfreich“ bewerten darf, macht dieses Portal zu einem Tummelfeld anonym Agierender, die sogar noch morgens um halb vier vor dem Computer hocken und wie von Sinnen sind, wenn sie feststellen, dass eine Frankfurterin immer noch als zweitbeste Amazon-Rezensentin gilt.
Eine Frau W. faselt über ihre Menstruation, ein Herr V. P. fiebert dem Feierabend geradezu entgegen, jemand aus Emden nennt sich Dr. T. Beuthel und hat wohl kaum noch Zeit, Tee zu trinken. Nicht nur unqualifiziert, sondern auch rücksichtslos wird auf der Frankfurterin herumgehackt. Kaum erscheint ein Beitrag von ihr bei Amazon, geht das Geplapper los. Solidarisiert sich jemand mit Helga König, wird er ebenfalls aufs Korn genommen. So auch mir geschehen, doch: Irgendwann blamieren sich solche Zeitgenossinnen und Zeitgenossen bis auf die Amazon-Knochen. Man muss nur einen Köder auslegen.
Ausgelegt worden ist er am Abend des 10. Dezember 2009. Unter dem Namen „Elisa Lautenschlager“ veröffentlichte ich bei Amazon eine Rezension meiner Broschüre „Ein Buch Buntes“. Elisa gehört schon seit geraumer Zeit zu den Feindbildern der König-Gegner, sie ist mit diesem Test einverstanden gewesen. So fand eine Besprechung den Amazon-Weg zur Veröffentlichung, die ich aus in Zeitungen erschienenen Kritiken oder aus privaten Briefen zusammengeschrieben habe. Diese Meinungsäußerungen stammen allesamt von Profis.
Dazu gehörten auch Johannes Mario Simmel, den ich mehrfach interviewt habe und der alle meine Bücher las und gut fand, und Luise Rinser, die ich vor über 20 Jahren so an den Telefonapparat bekam: Nach mehreren Versuchen hatte ich endlich eine Verbindung mit Michael Ende in Italien, er beantwortete meine Fragen und wollte wissen, für wen ich schreibe. Das war seinerzeit eine Hamburger Nachrichtenagentur. Als ich Michael Ende erzählte, dass ich auch noch Luise Rinser an die Strippe bekommen müsse, antwortete dieser Bestsellerautor: „Sie wohnt bei mir in der Nähe.“
Er gab mir ihre Telefonnummer.
Wenige Stunden nach dem Erscheinen bei Amazon ist die „Ein-Buch-Buntes“-Rezension bereits 17 Mal als „nicht hilfreich“ eingestuft worden, außerdem gibt es vier Kommentare. Die stammen zweimal von einem gewissen „Buchling“, der als Profilbild die Aufnahme von Eisbären verwendet, von einem Züricher, der sich darüber beklagt, dass auch er sich mit negativen Bewertungen seiner Beiträge herumschlagen müsse und von jenem Dr. T. Beuthel aus Emden.
Der schreibt: „Liebe Frau Lautenschlager, zum wiederholten Mal fallen Sie mir hier bei Amazon auf und zum wiederholten Mal als sehr negativ. Sind Sie die Pressesprecherin (beim scheinbar unaufhaltsamen Erfolg und dem Zuspruch solch prominenter ´Kollegen´ ist die Installation einer solchen Hilfskraft für den Autor unabdingbar) des Autors? Ein wenig mehr Distanz zum rezensierten Produkt hilft der Glaubwürdigkeit. So erkenne sogar ich, dass mit dieser Rezension etwas nicht stimmt. Gerne würde ich die von Ihnen zitierten Schriftsteller mit den ihnen von Ihnen zugeschriebenen Aussagen über den Autor konfrontieren. Es würde mich nicht wundern, erhielte ich als Antwort: ´Tjaden, wer?´“
Was dieser Dr. T. Beuthel offenbar nicht weiß: Die in der Rezension zitierten Schriftsteller kann niemand mehr befragen. Johannes Mario Simmel und Luise Rinser, die meine Bücher gelobt haben, sind tot. Könnte man wissen. Simmel ist einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller gewesen, Luise Rinser wurde 1984 von den Grünen sogar als Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten vorgeschlagen.
Blamiert bis auf die Amazon-Knochen
Schon im Sommer 2007 haben der Musikproduzent Mario Thaler und Per Schönacher aus München die Nase voll gehabt von unqualifizierten Beiträgen auf den Internetseiten des Online-Einzelhändlers Amazon. Nach einer langen Nacht meldeten sie die Domain www.zehnseiten.de an, luden Autorinnen und Autoren zu Lesungen in ihr Studio ein. Die Produktionskosten der Kurzfilme tragen die Verlage. Berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ am 9. Dezember 2009.
Im Sommer 2007 habe ich Amazon noch nicht gekannt, wie unqualifiziert dort gelegentlich diskutiert wird, ist mir seit dem 1. Oktober 2009 allerdings immer klarer geworden. Das Amazon-Prinzip, dass jede Käuferin und jeder Käufer Rezensionen schreiben darf, Beiträge kommentieren kann und Rezensionen plus Kommentare auch noch mit „hilfreich“ oder „nicht hilfreich“ bewerten darf, macht dieses Portal zu einem Tummelfeld anonym Agierender, die sogar noch morgens um halb vier vor dem Computer hocken und wie von Sinnen sind, wenn sie feststellen, dass eine Frankfurterin immer noch als zweitbeste Amazon-Rezensentin gilt.
Eine Frau W. faselt über ihre Menstruation, ein Herr V. P. fiebert dem Feierabend geradezu entgegen, jemand aus Emden nennt sich Dr. T. Beuthel und hat wohl kaum noch Zeit, Tee zu trinken. Nicht nur unqualifiziert, sondern auch rücksichtslos wird auf der Frankfurterin herumgehackt. Kaum erscheint ein Beitrag von ihr bei Amazon, geht das Geplapper los. Solidarisiert sich jemand mit Helga König, wird er ebenfalls aufs Korn genommen. So auch mir geschehen, doch: Irgendwann blamieren sich solche Zeitgenossinnen und Zeitgenossen bis auf die Amazon-Knochen. Man muss nur einen Köder auslegen.
Ausgelegt worden ist er am Abend des 10. Dezember 2009. Unter dem Namen „Elisa Lautenschlager“ veröffentlichte ich bei Amazon eine Rezension meiner Broschüre „Ein Buch Buntes“. Elisa gehört schon seit geraumer Zeit zu den Feindbildern der König-Gegner, sie ist mit diesem Test einverstanden gewesen. So fand eine Besprechung den Amazon-Weg zur Veröffentlichung, die ich aus in Zeitungen erschienenen Kritiken oder aus privaten Briefen zusammengeschrieben habe. Diese Meinungsäußerungen stammen allesamt von Profis.
Dazu gehörten auch Johannes Mario Simmel, den ich mehrfach interviewt habe und der alle meine Bücher las und gut fand, und Luise Rinser, die ich vor über 20 Jahren so an den Telefonapparat bekam: Nach mehreren Versuchen hatte ich endlich eine Verbindung mit Michael Ende in Italien, er beantwortete meine Fragen und wollte wissen, für wen ich schreibe. Das war seinerzeit eine Hamburger Nachrichtenagentur. Als ich Michael Ende erzählte, dass ich auch noch Luise Rinser an die Strippe bekommen müsse, antwortete dieser Bestsellerautor: „Sie wohnt bei mir in der Nähe.“
Er gab mir ihre Telefonnummer.
Wenige Stunden nach dem Erscheinen bei Amazon ist die „Ein-Buch-Buntes“-Rezension bereits 17 Mal als „nicht hilfreich“ eingestuft worden, außerdem gibt es vier Kommentare. Die stammen zweimal von einem gewissen „Buchling“, der als Profilbild die Aufnahme von Eisbären verwendet, von einem Züricher, der sich darüber beklagt, dass auch er sich mit negativen Bewertungen seiner Beiträge herumschlagen müsse und von jenem Dr. T. Beuthel aus Emden.
Der schreibt: „Liebe Frau Lautenschlager, zum wiederholten Mal fallen Sie mir hier bei Amazon auf und zum wiederholten Mal als sehr negativ. Sind Sie die Pressesprecherin (beim scheinbar unaufhaltsamen Erfolg und dem Zuspruch solch prominenter ´Kollegen´ ist die Installation einer solchen Hilfskraft für den Autor unabdingbar) des Autors? Ein wenig mehr Distanz zum rezensierten Produkt hilft der Glaubwürdigkeit. So erkenne sogar ich, dass mit dieser Rezension etwas nicht stimmt. Gerne würde ich die von Ihnen zitierten Schriftsteller mit den ihnen von Ihnen zugeschriebenen Aussagen über den Autor konfrontieren. Es würde mich nicht wundern, erhielte ich als Antwort: ´Tjaden, wer?´“
Was dieser Dr. T. Beuthel offenbar nicht weiß: Die in der Rezension zitierten Schriftsteller kann niemand mehr befragen. Johannes Mario Simmel und Luise Rinser, die meine Bücher gelobt haben, sind tot. Könnte man wissen. Simmel ist einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller gewesen, Luise Rinser wurde 1984 von den Grünen sogar als Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten vorgeschlagen.
Donnerstag, 10. Dezember 2009
Wenn ja - wie viele?
8. Dezember 2009
Amazon-Käfig voller Narren
„Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?“ steht in der aktuellen „Spiegel“-Bestsellerliste auf Platz 6 der Sachbücher. Bei Amazon gibt es 152 Rezensionen, die meisten sind positiv. Die philosophische Reise mit Richard David Precht hat sich gelohnt, finden sie und empfehlen das Buch weiter. Wenige äußern sich negativ, vertreten aber auch ihren Standpunkt. Das ist spannend, regt zum Lesen an.
Wird bei Amazon aber immer seltener. Ein Rezensent beklagt sich in seinem Profil: „Ich bedauere sehr, auf eine Rangliste gesetzt zu sein, deren Berechtigung so offensichtlich gar nicht gegeben ist, die dazu führt, dass Menschen sich, teilweise im Schutze der Anonymität, von ihrer schlechtesten Seite zeigen und die natürlich die Bedeutung eines Rezensions- und Diskussionsforums herabsetzen.“
Auf dem „Rezensenten-Olymp“ sitzt seit Jahren ein Schweizer. Eine Zeitung aus Deutschland und eine Zeitung aus der Schweiz haben über ihn berichtet. Doch: Seit Monaten drängt eine Frankfurterin nach oben, belegt Platz 3 und jetzt Platz 2. Diese Rezensentin traut sich kaum noch an den PC. Kaum hat sie einen Beitrag ins Netz gesetzt, hagelt es hämische Kommentare und negative Bewertungen.
Amazon verkommt zu einem verbalen Schlachtfeld, das immer größer wird und sich längst schon nicht mehr auf die virtuelle Welt beschränkt. Autoren bekommen Drohanrufe, werden beschimpft und mit Verdächtigungen überhäuft, wenn sie die Frage stellen: „Wer seid Ihr - und wenn ja, wie viele?“ Insider schätzen: ein halbes Dutzend, die sich Gerüchten zufolge in einem anderen Forum zu gemeinsamem Tun verabreden.
Entsprechende Anfragen beantwortet Amazon nicht. Das seien interne Dinge, heißt es. Die sich auch so gestalten: Solidarisiert sich jemand mit der Nummer 2, wird er ebenfalls aufs Korn genommen und verächtlich gemacht. Wehrt sich der Betroffene, verschwinden seine Stellungnahmen in Nullkommanix. Wer diese Beiträge löscht oder löschen lässt, bleibt ebenfalls ein Geheimnis von Amazon.
Vor was eigentlich soll die Nummer 1 in der Rezensentenliste geschützt werden? Und warum schützt Amazon Rezensentinnen und Rezensenten, die kostenlos Beiträge schreiben und so zur Attraktivität des Portals beitragen, nicht vor Angriffen, die schon lange nicht mehr nur grotesk wirken. Warum werden Kommentare nicht moderiert, warum wird keine Stellung genommen zu diesem Geschehen, das man so betiteln könnte: „Ein Käfig voller Narren.“
Auch von Amazon veröffentlicht - hier
Zum Kaufverhalten im Internet
10. Dezember 2009
Unqualifiziertes Geplapper bei Amazon
Die langjährigen Freunde, die von Berufs wegen gar nichts mit Literatur zu tun haben, hatten einfach etwas gegen die Leser-Kommentare, die bei Amazon zum Kauf von Büchern verführen sollen. Es müsse doch möglich sein, fanden sie, etwas über Autor und Buchinhalt zu erfahren, ohne sich dabei durch das zum Teil unqualifizierte Geplapper Übereifriger quälen zu müssen.
München extra, 9. Dezember 2009
Amazon-Käfig voller Narren
„Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?“ steht in der aktuellen „Spiegel“-Bestsellerliste auf Platz 6 der Sachbücher. Bei Amazon gibt es 152 Rezensionen, die meisten sind positiv. Die philosophische Reise mit Richard David Precht hat sich gelohnt, finden sie und empfehlen das Buch weiter. Wenige äußern sich negativ, vertreten aber auch ihren Standpunkt. Das ist spannend, regt zum Lesen an.
Wird bei Amazon aber immer seltener. Ein Rezensent beklagt sich in seinem Profil: „Ich bedauere sehr, auf eine Rangliste gesetzt zu sein, deren Berechtigung so offensichtlich gar nicht gegeben ist, die dazu führt, dass Menschen sich, teilweise im Schutze der Anonymität, von ihrer schlechtesten Seite zeigen und die natürlich die Bedeutung eines Rezensions- und Diskussionsforums herabsetzen.“
Auf dem „Rezensenten-Olymp“ sitzt seit Jahren ein Schweizer. Eine Zeitung aus Deutschland und eine Zeitung aus der Schweiz haben über ihn berichtet. Doch: Seit Monaten drängt eine Frankfurterin nach oben, belegt Platz 3 und jetzt Platz 2. Diese Rezensentin traut sich kaum noch an den PC. Kaum hat sie einen Beitrag ins Netz gesetzt, hagelt es hämische Kommentare und negative Bewertungen.
Amazon verkommt zu einem verbalen Schlachtfeld, das immer größer wird und sich längst schon nicht mehr auf die virtuelle Welt beschränkt. Autoren bekommen Drohanrufe, werden beschimpft und mit Verdächtigungen überhäuft, wenn sie die Frage stellen: „Wer seid Ihr - und wenn ja, wie viele?“ Insider schätzen: ein halbes Dutzend, die sich Gerüchten zufolge in einem anderen Forum zu gemeinsamem Tun verabreden.
Entsprechende Anfragen beantwortet Amazon nicht. Das seien interne Dinge, heißt es. Die sich auch so gestalten: Solidarisiert sich jemand mit der Nummer 2, wird er ebenfalls aufs Korn genommen und verächtlich gemacht. Wehrt sich der Betroffene, verschwinden seine Stellungnahmen in Nullkommanix. Wer diese Beiträge löscht oder löschen lässt, bleibt ebenfalls ein Geheimnis von Amazon.
Vor was eigentlich soll die Nummer 1 in der Rezensentenliste geschützt werden? Und warum schützt Amazon Rezensentinnen und Rezensenten, die kostenlos Beiträge schreiben und so zur Attraktivität des Portals beitragen, nicht vor Angriffen, die schon lange nicht mehr nur grotesk wirken. Warum werden Kommentare nicht moderiert, warum wird keine Stellung genommen zu diesem Geschehen, das man so betiteln könnte: „Ein Käfig voller Narren.“
Auch von Amazon veröffentlicht - hier
Zum Kaufverhalten im Internet
10. Dezember 2009
Unqualifiziertes Geplapper bei Amazon
Die langjährigen Freunde, die von Berufs wegen gar nichts mit Literatur zu tun haben, hatten einfach etwas gegen die Leser-Kommentare, die bei Amazon zum Kauf von Büchern verführen sollen. Es müsse doch möglich sein, fanden sie, etwas über Autor und Buchinhalt zu erfahren, ohne sich dabei durch das zum Teil unqualifizierte Geplapper Übereifriger quälen zu müssen.
München extra, 9. Dezember 2009
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Freitag, 4. Dezember 2009
Holt mich hier raus
4. Dezember 2009
An Tagen wie diesen
„Ich bin Deutscher. Holt mich hier raus!“ Dann müsste man auch nicht mehr Meldungen wie diese lesen. In München wartet ein Vater neun Monate lang auf eine gerichtliche Entscheidung. Schließlich hat er den Termin, lehnt aber die Richterin wegen Befangenheit ab. Bis zur Entscheidung über diesen Antrag dauert es wieder neun Monate? Keineswegs. Die abgelehnte Richterin antwortet in Nullkommanix. Geht doch. Man muss die Justiz nur für unabhängig halten.
Im Rheinland arbeitet ein Mittvierziger für eine Drogenklinik. Seit zwei Jahren. Den Doktortitel will er in Nürnberg erworben haben. Dieser Schwindel fliegt nach einer Polizeikontrolle auf. Dieser Mitarbeiter der Drogenklinik ist vorbestraft, keineswegs Doktor und Psychotherapeut, sondern Goldschmied. Geht doch. Man muss auf dem Arbeitsmarkt nur flexibel sein.
In Straßburg wird die Bundesrepublik Deutschland wieder einmal wegen Missachtung von Menschenrechten verurteilt. Darüber freuen sich viele ledige Väter, die bislang vergeblich darum gekämpft haben, ihre Kinder sehen zu dürfen. Schon vor neun Jahren hat ein Jurist prophezeit, dass es so kommen werde. Seine These: In Deutschland kämpft man vergeblich um das, was deutsche Jugendämter Kindeswohl nennen. Dazu muss man erst ein europäisches Gericht einschalten. Geht doch. Man muss nur warten können, bis die Tochter fast erwachsen ist und wahrscheinlich keinen großen Bock mehr auf Treffen mit ihrem Vater hat.
In einer niedersächsischen Kleinstadt schwingt sich ein fast 70-Jähriger im Stadtrat zum Haushaltsexperten auf. Den Bürgermeister warnt er vor wachsenden Schuldenbergen. Wie man die zumindest privat abträgt, davon versteht er etwas. Geht doch - und zwar so: Seine Hausbank schreibt einen sechsstelligen Kredit ab, das Finanzamt wartet auf sein Geld, bis ein Pfändungsbeschluss Erfolg verspricht. So bringt man jeden Haushalt in Ordnung.
Beim am Montag beginnenden Klimagipfel will Angela Merkel nicht weiter Vorreiterin spielen. Das schwäche nur die eigene Position. Sie muss es wissen. Auch in der DDR ist sie immer nur hinterher geritten, bis das System zusammenbrach. Geht doch: Flugs einer Bewegung angehören, das „Mädel“ des Bundeskanzlers werden und 20 Jahre später alle loben, die mehr Zivilcourage gehabt haben als man selbst.
An Tagen wie diesen
„Ich bin Deutscher. Holt mich hier raus!“ Dann müsste man auch nicht mehr Meldungen wie diese lesen. In München wartet ein Vater neun Monate lang auf eine gerichtliche Entscheidung. Schließlich hat er den Termin, lehnt aber die Richterin wegen Befangenheit ab. Bis zur Entscheidung über diesen Antrag dauert es wieder neun Monate? Keineswegs. Die abgelehnte Richterin antwortet in Nullkommanix. Geht doch. Man muss die Justiz nur für unabhängig halten.
Im Rheinland arbeitet ein Mittvierziger für eine Drogenklinik. Seit zwei Jahren. Den Doktortitel will er in Nürnberg erworben haben. Dieser Schwindel fliegt nach einer Polizeikontrolle auf. Dieser Mitarbeiter der Drogenklinik ist vorbestraft, keineswegs Doktor und Psychotherapeut, sondern Goldschmied. Geht doch. Man muss auf dem Arbeitsmarkt nur flexibel sein.
In Straßburg wird die Bundesrepublik Deutschland wieder einmal wegen Missachtung von Menschenrechten verurteilt. Darüber freuen sich viele ledige Väter, die bislang vergeblich darum gekämpft haben, ihre Kinder sehen zu dürfen. Schon vor neun Jahren hat ein Jurist prophezeit, dass es so kommen werde. Seine These: In Deutschland kämpft man vergeblich um das, was deutsche Jugendämter Kindeswohl nennen. Dazu muss man erst ein europäisches Gericht einschalten. Geht doch. Man muss nur warten können, bis die Tochter fast erwachsen ist und wahrscheinlich keinen großen Bock mehr auf Treffen mit ihrem Vater hat.
In einer niedersächsischen Kleinstadt schwingt sich ein fast 70-Jähriger im Stadtrat zum Haushaltsexperten auf. Den Bürgermeister warnt er vor wachsenden Schuldenbergen. Wie man die zumindest privat abträgt, davon versteht er etwas. Geht doch - und zwar so: Seine Hausbank schreibt einen sechsstelligen Kredit ab, das Finanzamt wartet auf sein Geld, bis ein Pfändungsbeschluss Erfolg verspricht. So bringt man jeden Haushalt in Ordnung.
Beim am Montag beginnenden Klimagipfel will Angela Merkel nicht weiter Vorreiterin spielen. Das schwäche nur die eigene Position. Sie muss es wissen. Auch in der DDR ist sie immer nur hinterher geritten, bis das System zusammenbrach. Geht doch: Flugs einer Bewegung angehören, das „Mädel“ des Bundeskanzlers werden und 20 Jahre später alle loben, die mehr Zivilcourage gehabt haben als man selbst.
Donnerstag, 3. Dezember 2009
Wie bei Amazon...
3. Dezember 2009
...eine Rezension entsteht
Immer wieder, manchmal aber auch nur gelegentlich werde ich gefragt, ob ich denke, wenn ich für Amazon Rezensionen schreibe, als sei nicht jedem das Wort bekannt: „Ich denke, also bin ich…“ jemand, der Beiträge verfasst, die nichts mit dem Denken zu tun haben.
Zu tun haben sie - die Rezensionen - damit: Seit 1985 habe ich um die 30 Romane, Erzählungen und Sachbücher geschrieben, die ich des frühen Morgens zur Hand nehme. Da bislang niemand eines meiner Bücher gekauft hat, sind genügend davon vorhanden. Ebenso eine Schere, mit der ich aus meinen immer noch nicht beachteten Werken Buchstaben und Wörter herausschneide. Die kommen in eine Lostrommel. Dann schreite ich zur Ziehung und gebe das Resultat in ein Word-Dokument ein. Sogleich schlägt mir das Rechtschreibprogramm statt des Sinnlosen aus der Trommel Sinnvolles vor. Schnell wird beispielsweise aus ntrevaue Vertrauen und so weiter und so weiter
Sobald der Text fertig ist, schicke ich diesen an Amazon. Dort sucht man ein Buch heraus, das am besten zu meiner Rezension passt. Fertig ist die Veröffentlichung. Unverzüglich gelesen wird sie von allen, die mit der Frage schwanger gehen, ob ich beim Schreiben denke. Ich wiederhole: Das tue ich nicht.
Etwa zwei, drei Tage später lese ich meinen Text, gefällt mir meine eigene Rezension, kaufe ich das Buch dazu und vertiefe mich darin. Andere machen es umgekehrt. Dieser Text passt laut Amazon am besten zu dem Zippert-Buch. Deswegen steht er hier. Wie täglich dessen Wort- und Satzspiele, die auf ähnliche Weise entstehen, auf Seite 1 links oben in der „Welt“. Das ist eine Tageszeitung, die wiederum aus Wortschnipseln der „Süddeutschen“, der „Frankfurter Rundschau“ und - man lese und staune - der „taz“ hergestellt wird. Das auch noch alle 24 Stunden.
Fachleute nennen das Rotation - wie mir Amazon versichert hat, dass diese Rezension auch zu meinem Werk „Ein Buch Buntes“ passen könnte. Das sei ebenso sinnlos - und bringe so manchen ins Rotieren.
...eine Rezension entsteht
Immer wieder, manchmal aber auch nur gelegentlich werde ich gefragt, ob ich denke, wenn ich für Amazon Rezensionen schreibe, als sei nicht jedem das Wort bekannt: „Ich denke, also bin ich…“ jemand, der Beiträge verfasst, die nichts mit dem Denken zu tun haben.
Zu tun haben sie - die Rezensionen - damit: Seit 1985 habe ich um die 30 Romane, Erzählungen und Sachbücher geschrieben, die ich des frühen Morgens zur Hand nehme. Da bislang niemand eines meiner Bücher gekauft hat, sind genügend davon vorhanden. Ebenso eine Schere, mit der ich aus meinen immer noch nicht beachteten Werken Buchstaben und Wörter herausschneide. Die kommen in eine Lostrommel. Dann schreite ich zur Ziehung und gebe das Resultat in ein Word-Dokument ein. Sogleich schlägt mir das Rechtschreibprogramm statt des Sinnlosen aus der Trommel Sinnvolles vor. Schnell wird beispielsweise aus ntrevaue Vertrauen und so weiter und so weiter
Sobald der Text fertig ist, schicke ich diesen an Amazon. Dort sucht man ein Buch heraus, das am besten zu meiner Rezension passt. Fertig ist die Veröffentlichung. Unverzüglich gelesen wird sie von allen, die mit der Frage schwanger gehen, ob ich beim Schreiben denke. Ich wiederhole: Das tue ich nicht.
Etwa zwei, drei Tage später lese ich meinen Text, gefällt mir meine eigene Rezension, kaufe ich das Buch dazu und vertiefe mich darin. Andere machen es umgekehrt. Dieser Text passt laut Amazon am besten zu dem Zippert-Buch. Deswegen steht er hier. Wie täglich dessen Wort- und Satzspiele, die auf ähnliche Weise entstehen, auf Seite 1 links oben in der „Welt“. Das ist eine Tageszeitung, die wiederum aus Wortschnipseln der „Süddeutschen“, der „Frankfurter Rundschau“ und - man lese und staune - der „taz“ hergestellt wird. Das auch noch alle 24 Stunden.
Fachleute nennen das Rotation - wie mir Amazon versichert hat, dass diese Rezension auch zu meinem Werk „Ein Buch Buntes“ passen könnte. Das sei ebenso sinnlos - und bringe so manchen ins Rotieren.
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Montag, 30. November 2009
Liberale Bildungspolitik
30. November 2009
Die FDP weiß, was Eltern wollen sollen
Das Schlimme ist: Auch die FDP hat einen Willen. Der kollidiert bereits in den ersten Koalitionswochen immer häufiger mit dem, was CDU und CSU wollen. Jetzt betreten die Liberalen zumindest in Niedersachsen auch noch programmatisches Neuland: die Bildungspolitik. Schon gibt es die nächste Kollision. Dieses Mal mit dem, was Eltern wollen. Als Liberaler fackelt man da nicht lange. Es brennt. So gezündelt bei einem Sonderparteitag der niedersächsischen FDP in Wilhelmshaven.
Die Liberalen wollen den Elternwillen einschränken, ausnahmsweise nicht privatisieren. An Schulen sollen Aufnahmeprüfungen möglich sein, bekommt ein Kind von einer Schule eine Empfehlung für den weiteren Werdegang, ist daran nicht mehr zu rütteln.
Nun heißt es für die FDP - konsequent bleiben, noch mehr von der DDR lernen. Auch im liberalen entweder Gymnasium- oder Realschul- oder Hauptschul-Staat sollte gelten (sonst wird das nichts): Nach der Geburt beginnt die Erziehung im Westerwellerschen Sinne. Alles in der Bildungspolitik fängt scheinbar mit frei an und hört mit frei auf.
Die Eltern werden nach einer Schonfrist (die Kleinen müssen schließlich gestillt werden) von der Betreuung ihres Nachwuchses frei gestellt, Kindergärten und Schulen steht es frei, welches Kind sie fördern und welches nicht.
Der Realschullehrer-Verband hat die FDP nach dem Sonderparteitag gelobt. Jetzt wissen wir, welche Partei Realschullehrer wählen. Das ist ein Grund mehr für Schulen, an denen Kinder so lange wie möglich gemeinsam unterrichtet werden.
Die FDP weiß, was Eltern wollen sollen
Das Schlimme ist: Auch die FDP hat einen Willen. Der kollidiert bereits in den ersten Koalitionswochen immer häufiger mit dem, was CDU und CSU wollen. Jetzt betreten die Liberalen zumindest in Niedersachsen auch noch programmatisches Neuland: die Bildungspolitik. Schon gibt es die nächste Kollision. Dieses Mal mit dem, was Eltern wollen. Als Liberaler fackelt man da nicht lange. Es brennt. So gezündelt bei einem Sonderparteitag der niedersächsischen FDP in Wilhelmshaven.
Die Liberalen wollen den Elternwillen einschränken, ausnahmsweise nicht privatisieren. An Schulen sollen Aufnahmeprüfungen möglich sein, bekommt ein Kind von einer Schule eine Empfehlung für den weiteren Werdegang, ist daran nicht mehr zu rütteln.
Nun heißt es für die FDP - konsequent bleiben, noch mehr von der DDR lernen. Auch im liberalen entweder Gymnasium- oder Realschul- oder Hauptschul-Staat sollte gelten (sonst wird das nichts): Nach der Geburt beginnt die Erziehung im Westerwellerschen Sinne. Alles in der Bildungspolitik fängt scheinbar mit frei an und hört mit frei auf.
Die Eltern werden nach einer Schonfrist (die Kleinen müssen schließlich gestillt werden) von der Betreuung ihres Nachwuchses frei gestellt, Kindergärten und Schulen steht es frei, welches Kind sie fördern und welches nicht.
Der Realschullehrer-Verband hat die FDP nach dem Sonderparteitag gelobt. Jetzt wissen wir, welche Partei Realschullehrer wählen. Das ist ein Grund mehr für Schulen, an denen Kinder so lange wie möglich gemeinsam unterrichtet werden.
Sonntag, 29. November 2009
Kristina Köhler "goldig"?
29. November 2009
Ausländerhetze: Neue Bundesfamilienministerin mischt mit
Weiblich, ledig, jung - und aus Hessen: Kristina Köhler ist Bundesfamilienministerin. Die Geschichte kennen wir bereits: Schon als 12-Jährige wollte sie Mitglied der Jungen Union (JU) werden, war aber erst mit 14 möglich, deshalb wartete sie zwei Jahre, bis sie zum ersten Mal bei einem JU-Treffen auftauchte. Nach Ende der Veranstaltung überraschte sie den heutigen CDU-Fraktionschef Bernd Lorenz mit der Bitte, die Namen aller Bundesminister aufsagen zu dürfen. Die habe sie auswendig gelernt. „Das findet Lorenz bis heute ´goldig´“, steht in der „Bild am Sonntag“. Die titelt am ersten Advent: „Die Generation Facebook kommt an die Macht - Hoppla, ich bin Ministerin“.
Klingt irgendwie gut. „Sie ist evangelisch, aufgeklärt konservativ und ledig. Kristina Köhler ist die CDU-Antwort auf Philipp Rösler - nur noch jünger“, heißt es auf den Internetseiten der „Zeit“. Auch das klingt nicht schlecht. Wenn da nur nicht diese „Panorama“-Sendung vom 25. Januar 2008 wäre.
Diese Geschichte sollten wir nicht vergessen: „Bild“ stürzt sich in den hessischen Wahlkampf, veröffentlicht am 28. Dezember 2007 ein Interview mit Roland Koch, der behauptet: „Wir haben zu viele kriminelle Ausländer“. Bis zum Wahltag widmet sich dieses Boulevardblatt dem Thema auf geradezu Ekel erregende Weise. Jede Warnung wird in den Wind geschlagen.
„Panorama“ heftet sich an die Fersen des CDU-Kandidaten, besucht Wahlkampfveranstaltungen, bei denen die Behauptung aufgestellt wird, „Scheiß-Deutscher“ sei immer häufiger das Motto bei Gewalt von Ausländern, „das Vaterland“ werde unterwandert, eine Koch-Sympathisantin plädiert für „Arbeitslager“.
Dann kommt Kristina Köhler zu Wort. Sie spricht von „deutschfeindlicher Gewalt“, die immer mehr zunehme. Als Kronzeugen ruft sie Professor Christian Pfeiffer auf. Der widerspricht energisch, spricht von „Missbrauch“ der Thesen seines Institutes. Auch ein Richter und ein Staatsanwalt gehen auf Distanz. Für die Behauptungen von Kristina Köhler gebe es keine Belege.
Die neue Bundesfamilienministerin gehört zur Internet-Generation, das Internet hat ein gutes Gedächtnis. Möglich, dass die 32-Jährige das bedauert, denn die Rolle, die sie im hessischen Wahlkampf gespielt hat, beweist: „Goldig“ ist sie nicht immer…
Der "Panorama"-Beitrag
Ausländerhetze: Neue Bundesfamilienministerin mischt mit
Weiblich, ledig, jung - und aus Hessen: Kristina Köhler ist Bundesfamilienministerin. Die Geschichte kennen wir bereits: Schon als 12-Jährige wollte sie Mitglied der Jungen Union (JU) werden, war aber erst mit 14 möglich, deshalb wartete sie zwei Jahre, bis sie zum ersten Mal bei einem JU-Treffen auftauchte. Nach Ende der Veranstaltung überraschte sie den heutigen CDU-Fraktionschef Bernd Lorenz mit der Bitte, die Namen aller Bundesminister aufsagen zu dürfen. Die habe sie auswendig gelernt. „Das findet Lorenz bis heute ´goldig´“, steht in der „Bild am Sonntag“. Die titelt am ersten Advent: „Die Generation Facebook kommt an die Macht - Hoppla, ich bin Ministerin“.
Klingt irgendwie gut. „Sie ist evangelisch, aufgeklärt konservativ und ledig. Kristina Köhler ist die CDU-Antwort auf Philipp Rösler - nur noch jünger“, heißt es auf den Internetseiten der „Zeit“. Auch das klingt nicht schlecht. Wenn da nur nicht diese „Panorama“-Sendung vom 25. Januar 2008 wäre.
Diese Geschichte sollten wir nicht vergessen: „Bild“ stürzt sich in den hessischen Wahlkampf, veröffentlicht am 28. Dezember 2007 ein Interview mit Roland Koch, der behauptet: „Wir haben zu viele kriminelle Ausländer“. Bis zum Wahltag widmet sich dieses Boulevardblatt dem Thema auf geradezu Ekel erregende Weise. Jede Warnung wird in den Wind geschlagen.
„Panorama“ heftet sich an die Fersen des CDU-Kandidaten, besucht Wahlkampfveranstaltungen, bei denen die Behauptung aufgestellt wird, „Scheiß-Deutscher“ sei immer häufiger das Motto bei Gewalt von Ausländern, „das Vaterland“ werde unterwandert, eine Koch-Sympathisantin plädiert für „Arbeitslager“.
Dann kommt Kristina Köhler zu Wort. Sie spricht von „deutschfeindlicher Gewalt“, die immer mehr zunehme. Als Kronzeugen ruft sie Professor Christian Pfeiffer auf. Der widerspricht energisch, spricht von „Missbrauch“ der Thesen seines Institutes. Auch ein Richter und ein Staatsanwalt gehen auf Distanz. Für die Behauptungen von Kristina Köhler gebe es keine Belege.
Die neue Bundesfamilienministerin gehört zur Internet-Generation, das Internet hat ein gutes Gedächtnis. Möglich, dass die 32-Jährige das bedauert, denn die Rolle, die sie im hessischen Wahlkampf gespielt hat, beweist: „Goldig“ ist sie nicht immer…
Der "Panorama"-Beitrag
Freitag, 27. November 2009
Heuchelei
27. November 2009
Katholische Kirche: Verbrechen vertuscht
In Dublin sind mehrere 100 Kinder von katholischen Priestern sexuell missbraucht worden. Steht in einem Regierungsbericht, den der Justizminister mit einem „wachsenden Gefühl des Ekels und der Wut“ gelesen hat. Und was machen vier ehemalige Erzbischöfe? Sie vertuschen diese Verbrechen zumindest bis in die 1990er-Jahre. Der Ruf der katholischen Kirche ist ihnen wichtiger als das Leid der Kinder.
Drei Jahre haben die Recherchen gedauert. Untersucht wurden die Beschwerden von mehr als 320 Kindern zwischen 1975 und 2004. Ein katholischer Priester verging sich an mehr als 100 Schutzbefohlenen, ein anderer reihte 25 Jahre lang alle 14 Tage ein Verbrechen an das andere. Die Erzbischöfe schwiegen, wollten einen Skandal vermeiden. Den haben sie nun.
Auch in Deutschland sind Kinder in katholischen Heimen missbraucht, verprügelt und erniedrigt worden. Damit beschäftigt sich derzeit ein Runder Tisch des Deutschen Bundestages. Ob diese ehemaligen Heimkinder eine Entschädigung bekommen, ist fraglich. Wenn es um Geld geht, hat auch die katholische Kirche meistens zugenähte Taschen. Geschundene Seelen kann sie nicht wieder heil machen.
Und plötzlich wird wieder ein Buch aktuell, das ein katholischer Priester 1988 geschrieben hat. Titel: „Für einen gefallenen Engel beten sie nicht“. Dieser Priester hat nicht etwa Kinder missbraucht, er verliebte sich. In schlichten Worten schildert Alfons Kraus, wie er in die katholische Hierarchie-Mühle gerät. Ein Bischof erweist sich als „schlechter Vater“, der Priester soll sich von der Frau trennen, dann könne er im Amt bleiben. Probleme vertuschen, ist auch in diesem Fall das Motto. Dahinter steckt noch mehr: Die katholische Kirche verliert an Einfluss, da will sie nicht auch noch öffentlich werden lassen, dass es an vielen Stellen brennt. Denn solche Geschichten dürften auch heute noch geschrieben werden. Sie werden aber nicht erzählt.
Entsetzt stellen dieser Priester und die Frau, die er inzwischen geheiratet hat, eines Tages fest, dass sie niemals so mutig gewesen wären, wenn sie gewusst hätten, was auf sie zukommt. Im Vatikan behauptet man derweil unverdrossen weiter, der Papst vertrete eine christliche Kirche, die evangelische sei lediglich eine Religionsgemeinschaft. Über die Sorgen, die dieser Mann eigentlich haben müsste, spricht er öffentlich offenbar nicht so gern.
Wenn aber schon ein katholischer Priester, der eine Frau liebt, in die Heuchelei getrieben und zum Schweigen verdonnert werden soll, muss man sich nicht darüber wundern, dass noch viel mehr unter den Teppich gekehrt wird. Ein Glaube ohne Taten, hat Jesus gesagt, sei tot. Die katholische Kirche vielleicht sogar mause…
Katholische Kirche: Verbrechen vertuscht
In Dublin sind mehrere 100 Kinder von katholischen Priestern sexuell missbraucht worden. Steht in einem Regierungsbericht, den der Justizminister mit einem „wachsenden Gefühl des Ekels und der Wut“ gelesen hat. Und was machen vier ehemalige Erzbischöfe? Sie vertuschen diese Verbrechen zumindest bis in die 1990er-Jahre. Der Ruf der katholischen Kirche ist ihnen wichtiger als das Leid der Kinder.
Drei Jahre haben die Recherchen gedauert. Untersucht wurden die Beschwerden von mehr als 320 Kindern zwischen 1975 und 2004. Ein katholischer Priester verging sich an mehr als 100 Schutzbefohlenen, ein anderer reihte 25 Jahre lang alle 14 Tage ein Verbrechen an das andere. Die Erzbischöfe schwiegen, wollten einen Skandal vermeiden. Den haben sie nun.
Auch in Deutschland sind Kinder in katholischen Heimen missbraucht, verprügelt und erniedrigt worden. Damit beschäftigt sich derzeit ein Runder Tisch des Deutschen Bundestages. Ob diese ehemaligen Heimkinder eine Entschädigung bekommen, ist fraglich. Wenn es um Geld geht, hat auch die katholische Kirche meistens zugenähte Taschen. Geschundene Seelen kann sie nicht wieder heil machen.
Und plötzlich wird wieder ein Buch aktuell, das ein katholischer Priester 1988 geschrieben hat. Titel: „Für einen gefallenen Engel beten sie nicht“. Dieser Priester hat nicht etwa Kinder missbraucht, er verliebte sich. In schlichten Worten schildert Alfons Kraus, wie er in die katholische Hierarchie-Mühle gerät. Ein Bischof erweist sich als „schlechter Vater“, der Priester soll sich von der Frau trennen, dann könne er im Amt bleiben. Probleme vertuschen, ist auch in diesem Fall das Motto. Dahinter steckt noch mehr: Die katholische Kirche verliert an Einfluss, da will sie nicht auch noch öffentlich werden lassen, dass es an vielen Stellen brennt. Denn solche Geschichten dürften auch heute noch geschrieben werden. Sie werden aber nicht erzählt.
Entsetzt stellen dieser Priester und die Frau, die er inzwischen geheiratet hat, eines Tages fest, dass sie niemals so mutig gewesen wären, wenn sie gewusst hätten, was auf sie zukommt. Im Vatikan behauptet man derweil unverdrossen weiter, der Papst vertrete eine christliche Kirche, die evangelische sei lediglich eine Religionsgemeinschaft. Über die Sorgen, die dieser Mann eigentlich haben müsste, spricht er öffentlich offenbar nicht so gern.
Wenn aber schon ein katholischer Priester, der eine Frau liebt, in die Heuchelei getrieben und zum Schweigen verdonnert werden soll, muss man sich nicht darüber wundern, dass noch viel mehr unter den Teppich gekehrt wird. Ein Glaube ohne Taten, hat Jesus gesagt, sei tot. Die katholische Kirche vielleicht sogar mause…
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Zölibat
Mittwoch, 25. November 2009
Straftat in NordWestBahn?
25. November 2009
Teure Zugfahrt mit einem kleinen Hund
„Dafür werden sich heute noch die NordWestBahn und das Inkassobüro aus Osnabrück entschuldigen oder ich stelle Strafantrag wegen falscher Anschuldigung“, ist ein Wilhelmshavener wütend. Vorgeworfen wird dem 46-Jährigen eine „strafbare Handlung“. Zahlen soll er für eine nicht gelöste Hundefahrkarte 102,78 Euro. Für größere Vierbeiner kostet die Fahrt nach Oldenburg 5,15 Euro.
Herbert Schneider (Name geändert) ist vor fast drei Jahren auf den Hund gekommen. Vor der ersten Zugfahrt in den Süden von Niedersachsen löste er im Servicecenter eine Fahrkarte für sich, eine für den kleinen Terrier. Für die Hinfahrt. Nach ein paar schönen Tagen wollte der 46-Jährige die Fahrkarten für die Heimreise kaufen, im dortigen Servicecenter bekam er die Auskunft: „Für Ihren Hund müssen Sie nicht zahlen. Der passt in eine Reisetasche.“ Das war im März 2007.
Die NordWestBahn bringt Fahrgäste aus Wilhelmshaven nach Oldenburg, dort steigen sie in Züge der Bahn AG um. Gültig sind die Beförderungsbestimmungen der Deutschen Bahn. An die wendet sich Herbert Schneider nach seiner Rückkehr und bekommt die Fahrkosten für seinen Hund erstattet.
So machen die weiteren Zugfahrten Spaß, unzählige Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter finden den kleinen Terrier niedlich, niemand will eine Fahrkarte für ihn sehen. Eine Zugfahrt Anfang September nach Oldenburg wird zwar ein wenig getrübt, weil der 46-Jährige seinen Hund auf den Schoß nehmen soll, da er sonst zur Kasse gebeten werde, aber kostenlos ist die Reise für den kleinen Terrier immer noch.
Das ändert sich zwei Wochen später. Ein Zugbegleiter verlangt eine Fahrkarte für den Hund und staucht Herbert Schneider zusammen. Dann tippt er vor sich hin, ausgespuckt wird ein Beleg für ein erhöhtes Beförderungsentgelt, das für die Strecke zwischen Wilhelmshaven und Varel 46,90 Euro beträgt. Die restlichen Bahnkilometer sind für den kleinen Terrier kostenlos? fragt sich der 46-Jährige, steigt in Oldenburg um und fährt mit dem Zug durch mehrere Bundesländer. Die Zugbegleiter wechseln auf der Hinfahrt, auch bei der Rückreise ist das so. Wieder findet das Personal den Hund niedlich, kostenpflichtig wird er aber nicht. Auch nicht in der NordWestBahn zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven.
Das interessiert den Vertriebsleiter dieses Unternehmens aber nicht. Er schreibt am 10. November 2009: „Sie schreiben, dass Sie in der Vergangenheit keine Fahrkarte für Ihren Hund lösen mussten und bei Kontrollen nicht darauf hingewiesen wurden. Wir können uns nur zu der durch unseren Mitarbeiter erfolgten Kontrolle äußern, bei der berechtigt die fehlende Fahrkarte beanstandet wurde.“
Sofort hakt Herbert Schneider nach und will von der NordWestBahn wissen, ob sich der Zugbegleiter nicht mit dem Beförderungsentgelt für einen größeren Hund hätte begnügen können. 5,15 Euro hätte der 46-Jährige noch verschmerzt.
Die NordWestBahn jedoch antwortet nicht, sie schaltet am 24. November 2009 ein Inkassobüro aus Osnabrück ein. Die so genannte „Restforderung“ beträgt inzwischen 102,78 Euro, Begründung: „Wir sind von der NordWestBahn GmbH mit dem Forderungseinzug aus strafbarer Handlung beauftragt.“ Diese Formulierung stuft der 46-Jährige als Verleumdung ein, die Gesamtsumme setzt sich so zusammen: 46,90 Euro Beförderungsentgelt Strecke Wilhelmshaven-Varel, 0,08 Euro Verzugszinsen, sonstige Nebenforderungen der NordWestBahn 15,00 Euro, Kontoführungsgebühren 1,80 Euro, Kosten für Verzugsschaden 39,00 Euro.
Dazu Herbert Schneider: „Wie die Sache auch ausgeht, mit der NordWestBahn fahre ich nie wieder!“ Bis Oldenburg nimmt er seither sein Auto und steigt dort in den Zug. Denn: Auch Mitte Oktober hat er hin und zurück über 1000 Zugkilometer zurückgelegt. Kostenpflichtig für den Wilhelmshavener, kostenlos für den kleinen Terrier…
Teure Zugfahrt mit einem kleinen Hund
„Dafür werden sich heute noch die NordWestBahn und das Inkassobüro aus Osnabrück entschuldigen oder ich stelle Strafantrag wegen falscher Anschuldigung“, ist ein Wilhelmshavener wütend. Vorgeworfen wird dem 46-Jährigen eine „strafbare Handlung“. Zahlen soll er für eine nicht gelöste Hundefahrkarte 102,78 Euro. Für größere Vierbeiner kostet die Fahrt nach Oldenburg 5,15 Euro.
Herbert Schneider (Name geändert) ist vor fast drei Jahren auf den Hund gekommen. Vor der ersten Zugfahrt in den Süden von Niedersachsen löste er im Servicecenter eine Fahrkarte für sich, eine für den kleinen Terrier. Für die Hinfahrt. Nach ein paar schönen Tagen wollte der 46-Jährige die Fahrkarten für die Heimreise kaufen, im dortigen Servicecenter bekam er die Auskunft: „Für Ihren Hund müssen Sie nicht zahlen. Der passt in eine Reisetasche.“ Das war im März 2007.
Die NordWestBahn bringt Fahrgäste aus Wilhelmshaven nach Oldenburg, dort steigen sie in Züge der Bahn AG um. Gültig sind die Beförderungsbestimmungen der Deutschen Bahn. An die wendet sich Herbert Schneider nach seiner Rückkehr und bekommt die Fahrkosten für seinen Hund erstattet.
So machen die weiteren Zugfahrten Spaß, unzählige Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter finden den kleinen Terrier niedlich, niemand will eine Fahrkarte für ihn sehen. Eine Zugfahrt Anfang September nach Oldenburg wird zwar ein wenig getrübt, weil der 46-Jährige seinen Hund auf den Schoß nehmen soll, da er sonst zur Kasse gebeten werde, aber kostenlos ist die Reise für den kleinen Terrier immer noch.
Das ändert sich zwei Wochen später. Ein Zugbegleiter verlangt eine Fahrkarte für den Hund und staucht Herbert Schneider zusammen. Dann tippt er vor sich hin, ausgespuckt wird ein Beleg für ein erhöhtes Beförderungsentgelt, das für die Strecke zwischen Wilhelmshaven und Varel 46,90 Euro beträgt. Die restlichen Bahnkilometer sind für den kleinen Terrier kostenlos? fragt sich der 46-Jährige, steigt in Oldenburg um und fährt mit dem Zug durch mehrere Bundesländer. Die Zugbegleiter wechseln auf der Hinfahrt, auch bei der Rückreise ist das so. Wieder findet das Personal den Hund niedlich, kostenpflichtig wird er aber nicht. Auch nicht in der NordWestBahn zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven.
Das interessiert den Vertriebsleiter dieses Unternehmens aber nicht. Er schreibt am 10. November 2009: „Sie schreiben, dass Sie in der Vergangenheit keine Fahrkarte für Ihren Hund lösen mussten und bei Kontrollen nicht darauf hingewiesen wurden. Wir können uns nur zu der durch unseren Mitarbeiter erfolgten Kontrolle äußern, bei der berechtigt die fehlende Fahrkarte beanstandet wurde.“
Sofort hakt Herbert Schneider nach und will von der NordWestBahn wissen, ob sich der Zugbegleiter nicht mit dem Beförderungsentgelt für einen größeren Hund hätte begnügen können. 5,15 Euro hätte der 46-Jährige noch verschmerzt.
Die NordWestBahn jedoch antwortet nicht, sie schaltet am 24. November 2009 ein Inkassobüro aus Osnabrück ein. Die so genannte „Restforderung“ beträgt inzwischen 102,78 Euro, Begründung: „Wir sind von der NordWestBahn GmbH mit dem Forderungseinzug aus strafbarer Handlung beauftragt.“ Diese Formulierung stuft der 46-Jährige als Verleumdung ein, die Gesamtsumme setzt sich so zusammen: 46,90 Euro Beförderungsentgelt Strecke Wilhelmshaven-Varel, 0,08 Euro Verzugszinsen, sonstige Nebenforderungen der NordWestBahn 15,00 Euro, Kontoführungsgebühren 1,80 Euro, Kosten für Verzugsschaden 39,00 Euro.
Dazu Herbert Schneider: „Wie die Sache auch ausgeht, mit der NordWestBahn fahre ich nie wieder!“ Bis Oldenburg nimmt er seither sein Auto und steigt dort in den Zug. Denn: Auch Mitte Oktober hat er hin und zurück über 1000 Zugkilometer zurückgelegt. Kostenpflichtig für den Wilhelmshavener, kostenlos für den kleinen Terrier…
Dienstag, 24. November 2009
Gefährliches Internet
24. November 2009
Frank Schirrmacher hat Recht!
Das Internet schlägt aufs Gehirn, der Rest wird von der „Machtmaschine“ google so lange verarbeitet, bis niemand mehr weiß, was alle anderen wissen, die aber auch nicht wissen, was man über sie weiß. Behauptet Frank Schirrmacher in Talkshows. Dort ist der Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zu Gast, weil er das Buch „Payback“ geschrieben hat. Sollen wir es ihm zurück zahlen und behaupten, dass hinter seiner Zeitung nicht immer ein kluger Kopf steckt?
Machen wir nicht. Denn: Der Mann hat Recht! Sonst würde er auch keine rechte Zeitung herausgeben, die Althergebrachtes für gut und Neues für gefährlich hält. Wie gefährlich das Internet sein kann, weiß ich aus eigener Erfahrung seit mein Neffe unter meinem Schreibtisch mit meinem Hund gespielt hat. Diese Balgerei endete erst, als dem Kleinen mein Rechner auf den Kopf gefallen war. Danach stand für mich fest: Das Internet schlägt aufs Gehirn.
Recht hatten übrigens vor Jahrhunderten auch jene Warner in der Medienwüste, die sich wegen der Gefährlichkeit des Buches Sorgen machten. Wer in einer Ecke sitze und lese - schrieben sie und auch damals hörte kaum jemand hin -, werde mit Einsamkeit bestraft. Er versinke gleichermaßen in der Lektüre und verliere so den Kontakt zu seinen Zeitgenossinnen und Zeitgenossen. Gut sei ein Buch nur für eines: Man könne damit einen wackeligen Tisch stabilisieren.
Mit Computern ähnlich zu verfahren, schlägt Frank Schirrmacher allerdings nicht vor. Das soll jetzt aber keine Kritik sein. Denn Recht hatten auch die Kirchen, als sie wegen Rock´n´Roll und später wegen rückwärts gespielter Platten Alarm schlugen. Der Teufel lauerte - wie wir inzwischen alle wissen - bei jedem Auftritt der Stones hinter dem Schlagzeuger und in verschlüsselten Botschaften.
Da uns all dies mittlerweile bekannt ist, müssen wir auch Frank Schirrmacher loben, der uns wie seine Vorwarner immer wieder klar macht: Wirklich schön ist es nur gewesen, als wir noch in Höhlen lebten und dachten, die Erde sei das Zentrum der Welt. Galileo Galilei soll 1633 zwar gesagt haben „Und die Erde, sie bewegt sich doch“ - aber seit „Payback“ wissen wir: Das muss nicht so bleiben…
Frank Schirrmacher hat Recht!
Das Internet schlägt aufs Gehirn, der Rest wird von der „Machtmaschine“ google so lange verarbeitet, bis niemand mehr weiß, was alle anderen wissen, die aber auch nicht wissen, was man über sie weiß. Behauptet Frank Schirrmacher in Talkshows. Dort ist der Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zu Gast, weil er das Buch „Payback“ geschrieben hat. Sollen wir es ihm zurück zahlen und behaupten, dass hinter seiner Zeitung nicht immer ein kluger Kopf steckt?
Machen wir nicht. Denn: Der Mann hat Recht! Sonst würde er auch keine rechte Zeitung herausgeben, die Althergebrachtes für gut und Neues für gefährlich hält. Wie gefährlich das Internet sein kann, weiß ich aus eigener Erfahrung seit mein Neffe unter meinem Schreibtisch mit meinem Hund gespielt hat. Diese Balgerei endete erst, als dem Kleinen mein Rechner auf den Kopf gefallen war. Danach stand für mich fest: Das Internet schlägt aufs Gehirn.
Recht hatten übrigens vor Jahrhunderten auch jene Warner in der Medienwüste, die sich wegen der Gefährlichkeit des Buches Sorgen machten. Wer in einer Ecke sitze und lese - schrieben sie und auch damals hörte kaum jemand hin -, werde mit Einsamkeit bestraft. Er versinke gleichermaßen in der Lektüre und verliere so den Kontakt zu seinen Zeitgenossinnen und Zeitgenossen. Gut sei ein Buch nur für eines: Man könne damit einen wackeligen Tisch stabilisieren.
Mit Computern ähnlich zu verfahren, schlägt Frank Schirrmacher allerdings nicht vor. Das soll jetzt aber keine Kritik sein. Denn Recht hatten auch die Kirchen, als sie wegen Rock´n´Roll und später wegen rückwärts gespielter Platten Alarm schlugen. Der Teufel lauerte - wie wir inzwischen alle wissen - bei jedem Auftritt der Stones hinter dem Schlagzeuger und in verschlüsselten Botschaften.
Da uns all dies mittlerweile bekannt ist, müssen wir auch Frank Schirrmacher loben, der uns wie seine Vorwarner immer wieder klar macht: Wirklich schön ist es nur gewesen, als wir noch in Höhlen lebten und dachten, die Erde sei das Zentrum der Welt. Galileo Galilei soll 1633 zwar gesagt haben „Und die Erde, sie bewegt sich doch“ - aber seit „Payback“ wissen wir: Das muss nicht so bleiben…
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Donnerstag, 19. November 2009
Scientology Church
19. November 2009
Ein Freund - ein guter Freund...
„Bilden sie lediglich eine Religionsgemeinschaft? Oder doch eine finstere, gemeingefährliche Psychosekte, die man verbieten muss? Die Hamburger Scientology-Expertin Ursula Caberta hat jetzt ihr neues Buch über die Sekte vorgelegt“, hat der „Stern“ am 7. August 2007 ein weiteres, in diesem Falle 200-seitiges Werk über den von L. Ron Hubbard gegründeten Psychoverein vorgestellt.
Für den Wilhelmshavener Redakteur und Schriftsteller Heinz-Peter Tjaden dagegen bilden die Scientologen weder eine gemeingefährliche Psychosekte noch eine Religionsgemeinschaft, der 60-Jährige zählt sie einfach nur zu seinen Freunden.
So heißt denn sein Buch auch „Meine Freunde, die Scientologen“. Schon als Artikelserie haben Tjadens Erkenntnisse für Wirbel gesorgt. Lobend hob der Redakteur und Schriftsteller hervor, dass die Lehre des amerikanischen Science-fiction-Autors L. Ron Hubbard sinnliche und intellektuelle Flügel verleihe, er würdigte die Bescheidenheit des Psychovereins, der sich mit vielen Erfolgen gar nicht brüste, sondern sie Vereinen zuschreibe, die nicht öffentlich damit werben, dass sie dazu gehören, auch den Wirbel um Asbest auf einem dianetischen Luxusliner erklärte der Wilhelmshavener zu Humbug, denn bekanntermaßen habe sich der Gründungsvater mit seiner Methode von Blindheit und Siechtum befreit, wer diese also derart erfolgreiche Lehre intus habe, müsse sich doch niemals aus dem Asbeststaub machen.
Als die Artikelserie die siebte Folge erreicht hatte, meldete sich auch Tjadens Freundin, die deutsche Scientology-Sprecherin Sabine Weber, begeistert zu Wort, sie schrieb: „Sehr geehrter Herr Tjaden, seit Monaten beobachte ich, dass Sie ebenso unablässig wie unqualifiziert irgendwelche Beiträge über meine Religionsgemeinschaft ins Netz stellen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass in diesem Sektor nahezu jedermann zum selbsternannten ´Experten´ mutiert, gleichgültig wie oberflächlich er sich mit dem Thema Scientology befasst hat. Sie haben diversen Unrat aus dem Internet zusammengetragen. Sie haben etwas Sekundär-Literatur studiert.“
Etwas mehr hatte Heinz-Peter Tjaden schon getan, bevor er sein Buch veröffentlichte, wohl deswegen bekam er abschließend von Sabine Wagner eine Einladung: „Wenn jemand etwas über Scientology wissen möchte, sollte er eine unserer Kirchen besuchen oder ein Buch lesen - und zwar eines von L. Ron Hubbard. Informationen aus erster Hand sind sehr empfehlenswert und ein Training der eigenen Beobachtungsgabe ebenfalls.“
Da Tjadens Lieblingsdetektiv Columbo ist, hält der 60-Jährige viel von Beobachtungsgabe und besucht seither seine Freunde, die Scientologen, beinahe täglich. Auch jedes Werk von L. Ron Hubbard verschlingt er geradezu. Das aber sollte niemand mit Tjadens Buch tun. Finger weg von „Meine Freunde, die Scientologen".
Außerdem ist dieses Buch viel zu teuer. Es kostet unverschämte 7,31 Euro…
Dieses Buch gehört aber eigentlich in jede Gefängnisbibliothek. Dort sind Tjadens Freunde jetzt auch, regt sich eine Sekten-Infostelle darüber auf, dass Scientology Häftlinge missioniert. Wie sinnlos diese Aufregung ist, wird jedem bewusst, der weiß, was L. Ron Hubbard gebaut hat: eine Brücke zur absoluten Freiheit. Wer könnte die besser brauchen als ein Gefängnisinsasse. Na also!
Zum Lesegenuss
Ein Freund - ein guter Freund...
„Bilden sie lediglich eine Religionsgemeinschaft? Oder doch eine finstere, gemeingefährliche Psychosekte, die man verbieten muss? Die Hamburger Scientology-Expertin Ursula Caberta hat jetzt ihr neues Buch über die Sekte vorgelegt“, hat der „Stern“ am 7. August 2007 ein weiteres, in diesem Falle 200-seitiges Werk über den von L. Ron Hubbard gegründeten Psychoverein vorgestellt.
Für den Wilhelmshavener Redakteur und Schriftsteller Heinz-Peter Tjaden dagegen bilden die Scientologen weder eine gemeingefährliche Psychosekte noch eine Religionsgemeinschaft, der 60-Jährige zählt sie einfach nur zu seinen Freunden.
So heißt denn sein Buch auch „Meine Freunde, die Scientologen“. Schon als Artikelserie haben Tjadens Erkenntnisse für Wirbel gesorgt. Lobend hob der Redakteur und Schriftsteller hervor, dass die Lehre des amerikanischen Science-fiction-Autors L. Ron Hubbard sinnliche und intellektuelle Flügel verleihe, er würdigte die Bescheidenheit des Psychovereins, der sich mit vielen Erfolgen gar nicht brüste, sondern sie Vereinen zuschreibe, die nicht öffentlich damit werben, dass sie dazu gehören, auch den Wirbel um Asbest auf einem dianetischen Luxusliner erklärte der Wilhelmshavener zu Humbug, denn bekanntermaßen habe sich der Gründungsvater mit seiner Methode von Blindheit und Siechtum befreit, wer diese also derart erfolgreiche Lehre intus habe, müsse sich doch niemals aus dem Asbeststaub machen.
Als die Artikelserie die siebte Folge erreicht hatte, meldete sich auch Tjadens Freundin, die deutsche Scientology-Sprecherin Sabine Weber, begeistert zu Wort, sie schrieb: „Sehr geehrter Herr Tjaden, seit Monaten beobachte ich, dass Sie ebenso unablässig wie unqualifiziert irgendwelche Beiträge über meine Religionsgemeinschaft ins Netz stellen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass in diesem Sektor nahezu jedermann zum selbsternannten ´Experten´ mutiert, gleichgültig wie oberflächlich er sich mit dem Thema Scientology befasst hat. Sie haben diversen Unrat aus dem Internet zusammengetragen. Sie haben etwas Sekundär-Literatur studiert.“
Etwas mehr hatte Heinz-Peter Tjaden schon getan, bevor er sein Buch veröffentlichte, wohl deswegen bekam er abschließend von Sabine Wagner eine Einladung: „Wenn jemand etwas über Scientology wissen möchte, sollte er eine unserer Kirchen besuchen oder ein Buch lesen - und zwar eines von L. Ron Hubbard. Informationen aus erster Hand sind sehr empfehlenswert und ein Training der eigenen Beobachtungsgabe ebenfalls.“
Da Tjadens Lieblingsdetektiv Columbo ist, hält der 60-Jährige viel von Beobachtungsgabe und besucht seither seine Freunde, die Scientologen, beinahe täglich. Auch jedes Werk von L. Ron Hubbard verschlingt er geradezu. Das aber sollte niemand mit Tjadens Buch tun. Finger weg von „Meine Freunde, die Scientologen".
Außerdem ist dieses Buch viel zu teuer. Es kostet unverschämte 7,31 Euro…
Dieses Buch gehört aber eigentlich in jede Gefängnisbibliothek. Dort sind Tjadens Freunde jetzt auch, regt sich eine Sekten-Infostelle darüber auf, dass Scientology Häftlinge missioniert. Wie sinnlos diese Aufregung ist, wird jedem bewusst, der weiß, was L. Ron Hubbard gebaut hat: eine Brücke zur absoluten Freiheit. Wer könnte die besser brauchen als ein Gefängnisinsasse. Na also!
Zum Lesegenuss
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Sonntag, 15. November 2009
Geschäftsschädigung
15. November 2009
Klickomania bei Amazon
Bei Amazon ist die Klickomania ausgebrochen. Unter dieser Internet-Krankheit leidet eine Handvoll geradezu Hellsichtiger, die eine Rezension schon vor dem Lesen bewerten kann. Zack, wird ein Negativ-Urteil gefällt, rumms, wird der Name gewechselt, zack ist der nächste Verriss da. Die Antworten sind vorgegeben - das erleichtert die Klick-Sache.
Bei Amazon bekommt man fast alles, was das Käufer-Herz begehrt. Doch wollen Käuferinnen und Käufer das auch: Sie stehen im Klick-Hagel, wenn sie die Beiträge einer gewissen Autorin lesen und feststellen müssen, dass angeblich Dutzende vermeintlich Gleichsuchender schneller „nicht nützlich“ entscheiden können als man „Was soll das?“ fragen kann.
Äußert sich jemand zu den Rezensionen dieser Autorin wohlwollend, bekommt er ebenfalls seinen Klicksalat. Denn: Bei Amazon kann man sinnigerweise auch Reaktionen auf Rezensionen bewerten.
„Das ist ja doppelt“ hätte meine Großmutter gesagt, aber der wäre es auch nie eingefallen, für Kaufentscheidungen wichtige Hilfestellungen der Lächerlichkeit preis zu geben. Genau das tut diese Handvoll Klickomaniker - und schädigt auf diese Weise ganz nebenbei auch noch Amazon, denn wer kann schon sagen, wie viele Interessierte nicht weiter lesen oder weiter stöbern, weil ihnen das, was ihnen am Rande geboten wird, auf die Nerven geht?
Ein guter Amazon-Anwalt wüsste darauf möglicherweise eine Antwort...
Klickomania bei Amazon
Bei Amazon ist die Klickomania ausgebrochen. Unter dieser Internet-Krankheit leidet eine Handvoll geradezu Hellsichtiger, die eine Rezension schon vor dem Lesen bewerten kann. Zack, wird ein Negativ-Urteil gefällt, rumms, wird der Name gewechselt, zack ist der nächste Verriss da. Die Antworten sind vorgegeben - das erleichtert die Klick-Sache.
Bei Amazon bekommt man fast alles, was das Käufer-Herz begehrt. Doch wollen Käuferinnen und Käufer das auch: Sie stehen im Klick-Hagel, wenn sie die Beiträge einer gewissen Autorin lesen und feststellen müssen, dass angeblich Dutzende vermeintlich Gleichsuchender schneller „nicht nützlich“ entscheiden können als man „Was soll das?“ fragen kann.
Äußert sich jemand zu den Rezensionen dieser Autorin wohlwollend, bekommt er ebenfalls seinen Klicksalat. Denn: Bei Amazon kann man sinnigerweise auch Reaktionen auf Rezensionen bewerten.
„Das ist ja doppelt“ hätte meine Großmutter gesagt, aber der wäre es auch nie eingefallen, für Kaufentscheidungen wichtige Hilfestellungen der Lächerlichkeit preis zu geben. Genau das tut diese Handvoll Klickomaniker - und schädigt auf diese Weise ganz nebenbei auch noch Amazon, denn wer kann schon sagen, wie viele Interessierte nicht weiter lesen oder weiter stöbern, weil ihnen das, was ihnen am Rande geboten wird, auf die Nerven geht?
Ein guter Amazon-Anwalt wüsste darauf möglicherweise eine Antwort...
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Freitag, 6. November 2009
An einer Ampel
6. November 2009
Wenn mein Hund auf den Menschen käme...
An einer Ampel: Nachrichtenfetzen fliegen aus einem offenen Autofenster an mein Ohr. „…wird die Verständigung erschweren…“ „…droht mit…“ „…äußert sein Unverständnis…“ Mein Hund wartet mit einem Stock in der Schnauze auf Grün. Wedelt mit dem Schwanz. Was wäre, denke ich, wenn „Mike“ auf den Menschen käme, wie ich auf den Hund gekommen bin?
Dann könnte dies geschehen: Mit der Pudeldame von nebenan bricht „Mike“ die Beziehung wegen mit Schokolade angereicherter Kaustäbe ab. Beim ersten Gassi gehen verdirbt er sich den Tag per Neiddiskussion mit einem größeren Hund, den alle auch noch schöner finden. Vor dem Fressen liest er das Etikett auf der Dose und lässt sie in den Müll wandern.
Dann liest er die „Bell“, die in großen Lettern verkündet: „Faule Doggen Partei stellt den Außenbeller!“ Anschließend löst er das Kreuzworträtsel, mit „Katzenhaar“ könnte er einen Nachmittag in einem Schönheitssalon gewinnen. Viel Zeit verbringt er mit dem Sportteil und erfährt, dass seine Lieblings-Pudelmannschaft demnächst von einem Bullterrier trainiert werden soll. „Bell“-Schlagzeile: „Denen werde ich Beine machen!“
Nachmittags geht er in die Videothek und besorgt sich den neuesten Sexfilm „Dir ziehe ich das Fell über die Ohren“, entscheidet sich abends aber für die Talkshow von Klaus Laufwegmann. Thema: „Sind Dackel die besseren Schäferhunde?“ mit einem Boxer als Experten und Buchautor, der sein jüngstes Werk bei jeder Gelegenheit vor die Kamera schiebt. Das heißt „Sabbern ist schöner als labern.“ Klaus Laufwegmann wendet sich pikiert an die anderen Talkshow-Gäste und ignoriert fortan den Experten und Buchautor.
Darüber regt sich am nächsten Tag die „Bell“ auf, denn dieser Boxer ist täglich Kolumnist auf Seite 2. Die Ampel springt auf Grün. „Mike will weiter.“ Aus dem offenen Autofenster segelt mir noch dieser Satz ans Ohr: „Es bleibt sonnig.“
Immerhin…
Wenn mein Hund auf den Menschen käme...
An einer Ampel: Nachrichtenfetzen fliegen aus einem offenen Autofenster an mein Ohr. „…wird die Verständigung erschweren…“ „…droht mit…“ „…äußert sein Unverständnis…“ Mein Hund wartet mit einem Stock in der Schnauze auf Grün. Wedelt mit dem Schwanz. Was wäre, denke ich, wenn „Mike“ auf den Menschen käme, wie ich auf den Hund gekommen bin?
Dann könnte dies geschehen: Mit der Pudeldame von nebenan bricht „Mike“ die Beziehung wegen mit Schokolade angereicherter Kaustäbe ab. Beim ersten Gassi gehen verdirbt er sich den Tag per Neiddiskussion mit einem größeren Hund, den alle auch noch schöner finden. Vor dem Fressen liest er das Etikett auf der Dose und lässt sie in den Müll wandern.
Dann liest er die „Bell“, die in großen Lettern verkündet: „Faule Doggen Partei stellt den Außenbeller!“ Anschließend löst er das Kreuzworträtsel, mit „Katzenhaar“ könnte er einen Nachmittag in einem Schönheitssalon gewinnen. Viel Zeit verbringt er mit dem Sportteil und erfährt, dass seine Lieblings-Pudelmannschaft demnächst von einem Bullterrier trainiert werden soll. „Bell“-Schlagzeile: „Denen werde ich Beine machen!“
Nachmittags geht er in die Videothek und besorgt sich den neuesten Sexfilm „Dir ziehe ich das Fell über die Ohren“, entscheidet sich abends aber für die Talkshow von Klaus Laufwegmann. Thema: „Sind Dackel die besseren Schäferhunde?“ mit einem Boxer als Experten und Buchautor, der sein jüngstes Werk bei jeder Gelegenheit vor die Kamera schiebt. Das heißt „Sabbern ist schöner als labern.“ Klaus Laufwegmann wendet sich pikiert an die anderen Talkshow-Gäste und ignoriert fortan den Experten und Buchautor.
Darüber regt sich am nächsten Tag die „Bell“ auf, denn dieser Boxer ist täglich Kolumnist auf Seite 2. Die Ampel springt auf Grün. „Mike will weiter.“ Aus dem offenen Autofenster segelt mir noch dieser Satz ans Ohr: „Es bleibt sonnig.“
Immerhin…
Mittwoch, 4. November 2009
Vorwärts mit Grönemeyer
4. November 2009
Deine Liebe klebt/Deshalb: neuer Partner
Also lautete der Beschluss, dass auf die Seiten eine Umfrage muss. Gründe: Der Anwalt der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch kündigte in Schreiben an blogbetreiber eine „juristische Klärung“ an und verlangte bis dahin die Löschung meiner Beiträge. Damit war er erfolgreich.
Einmal drohte dieser Anwalt sogar mit einer Einstweiligen Verfügung. Die hätte er gegen mein blog schon vor fünf Monaten erwirken können. Tat er nicht. Jetzt ist ein solcher Schritt noch schwerer geworden, denn seit die Umfrage läuft, heißt es in der Einrichtung: „Die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch bewegt sich.“ Möglicherweise jeden Vormittag und am frühen Abend von Internetcafé zu Internetcafé. Indiz: Dann gibt es positive Stimmen für die Einrichtung. 95 sind es inzwischen.
Das ist auch aus einem anderen Grund erstaunlich: Vor Monaten sind meine Seiten vom Leiter der Einrichtung noch als „Dreckseiten“ bezeichnet worden, die von seinem Team nicht gelesen werden sollten. Das wird in keinem einzigen mir bekannten Anwaltsschreiben bestritten. Mit der Umfrage sind meine Seiten auch für das Team von Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske „feine Seiten“ geworden, die man am Vormittag und am frühen Abend besonders gern liest?
Wäre das bisherige Umfrageergebnis aussagekräftig, taucht sogleich die nächste Frage auf: Warum ruft mich niemand von den 95 an und schildert seine „positiven Erfahrungen“? Wäre doch ein Leichtes. Nach entsprechender Überprüfung würde ich solche Berichte sogar veröffentlichen. Wäre allerdings eine Frau am Apparat, würde ich sie auch fragen: „Haben Sie ebenfalls in einer Lüneburger Zeitung eine Bekanntschaftsanzeige aufgegeben?“
Das berichtet eine Ex-Patientin. Eine Zeitlang seien Männer in der Einrichtung wegen solcher Inserate auf Brautschau gewesen, erzählt sie. Sie jedoch sei gar nicht auf Partnersuche gewesen, sie habe bereits einen Freund gehabt. Könnte bedeuten: „Familienorientiert“ bedeutet für Ruthard Stachowske: Suchen Sie sich doch einmal etwas Frisches und Knackiges! Mit einem neuen Partner klappt es auch mit der Therapie! Ergo: In dieser Einrichtung werden nicht nur bewegende Geschichten geschrieben, dort bewegt sich auch so manches in Richtung Grönemeyer: „Deine Liebe klebt“. Deshalb: Bekanntschaftsanzeige.
Also dann, liebe Umfrageteilnehmerinnen und Umfrageteilnehmer: „Kopf hoch! Tanzen“…- nur nicht am 19. November, denn dann wollen der Geschäftsführer der Jugendhilfe Lüneburg und Ruthard Stachowske einer Frau erklären, welche Titel der Herr Professor nun wirklich hat. Könnten auch ein paar von Reinhard Mey dabei sein. Beispelsweise: "Weil es in der Zeitung steht."
Wie im "Spiegel" vom 7. April 2007: "Dabei drohen den Kindern längst nicht nur Verwahrlosung oder Misshandlung. ´Ob jemand süchtig wird, ist kein Zufall, Suchtverhalten wird gelehrt´, warnt der Wissenschaftler Ruthard Stachowske. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder dem Drogenschicksal anheimfallen, sei in einer Suchtfamilie sechsmal höher als in einer normalen Familie. Stachowske leitet die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch im niedersächsischen Lüneburg, wo Kinder und ihre süchtigen Eltern gemeinsam behandelt werden können. ´Es gibt nur eine Handvoll solcher Einrichtungen, aber einen riesigen Bedarf´, klagt der Heimleiter."
Mehr auf http://familiensteller.blogspot.com/
Deine Liebe klebt/Deshalb: neuer Partner
Also lautete der Beschluss, dass auf die Seiten eine Umfrage muss. Gründe: Der Anwalt der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch kündigte in Schreiben an blogbetreiber eine „juristische Klärung“ an und verlangte bis dahin die Löschung meiner Beiträge. Damit war er erfolgreich.
Einmal drohte dieser Anwalt sogar mit einer Einstweiligen Verfügung. Die hätte er gegen mein blog schon vor fünf Monaten erwirken können. Tat er nicht. Jetzt ist ein solcher Schritt noch schwerer geworden, denn seit die Umfrage läuft, heißt es in der Einrichtung: „Die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch bewegt sich.“ Möglicherweise jeden Vormittag und am frühen Abend von Internetcafé zu Internetcafé. Indiz: Dann gibt es positive Stimmen für die Einrichtung. 95 sind es inzwischen.
Das ist auch aus einem anderen Grund erstaunlich: Vor Monaten sind meine Seiten vom Leiter der Einrichtung noch als „Dreckseiten“ bezeichnet worden, die von seinem Team nicht gelesen werden sollten. Das wird in keinem einzigen mir bekannten Anwaltsschreiben bestritten. Mit der Umfrage sind meine Seiten auch für das Team von Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske „feine Seiten“ geworden, die man am Vormittag und am frühen Abend besonders gern liest?
Wäre das bisherige Umfrageergebnis aussagekräftig, taucht sogleich die nächste Frage auf: Warum ruft mich niemand von den 95 an und schildert seine „positiven Erfahrungen“? Wäre doch ein Leichtes. Nach entsprechender Überprüfung würde ich solche Berichte sogar veröffentlichen. Wäre allerdings eine Frau am Apparat, würde ich sie auch fragen: „Haben Sie ebenfalls in einer Lüneburger Zeitung eine Bekanntschaftsanzeige aufgegeben?“
Das berichtet eine Ex-Patientin. Eine Zeitlang seien Männer in der Einrichtung wegen solcher Inserate auf Brautschau gewesen, erzählt sie. Sie jedoch sei gar nicht auf Partnersuche gewesen, sie habe bereits einen Freund gehabt. Könnte bedeuten: „Familienorientiert“ bedeutet für Ruthard Stachowske: Suchen Sie sich doch einmal etwas Frisches und Knackiges! Mit einem neuen Partner klappt es auch mit der Therapie! Ergo: In dieser Einrichtung werden nicht nur bewegende Geschichten geschrieben, dort bewegt sich auch so manches in Richtung Grönemeyer: „Deine Liebe klebt“. Deshalb: Bekanntschaftsanzeige.
Also dann, liebe Umfrageteilnehmerinnen und Umfrageteilnehmer: „Kopf hoch! Tanzen“…- nur nicht am 19. November, denn dann wollen der Geschäftsführer der Jugendhilfe Lüneburg und Ruthard Stachowske einer Frau erklären, welche Titel der Herr Professor nun wirklich hat. Könnten auch ein paar von Reinhard Mey dabei sein. Beispelsweise: "Weil es in der Zeitung steht."
Wie im "Spiegel" vom 7. April 2007: "Dabei drohen den Kindern längst nicht nur Verwahrlosung oder Misshandlung. ´Ob jemand süchtig wird, ist kein Zufall, Suchtverhalten wird gelehrt´, warnt der Wissenschaftler Ruthard Stachowske. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder dem Drogenschicksal anheimfallen, sei in einer Suchtfamilie sechsmal höher als in einer normalen Familie. Stachowske leitet die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch im niedersächsischen Lüneburg, wo Kinder und ihre süchtigen Eltern gemeinsam behandelt werden können. ´Es gibt nur eine Handvoll solcher Einrichtungen, aber einen riesigen Bedarf´, klagt der Heimleiter."
Mehr auf http://familiensteller.blogspot.com/
Ein anderer deutscher Herbst
Wird hier angeboten
Geschichten der friedlichen Helden der
Wendejahre 1989/1990, aufgezeichnet
in Leipzig und in Hannover
Montag, 26. Oktober 2009
Das neue Kabinett
Das neue Kabinett finde ich toll. Das hat personelle Gründe:
Wolfgang Schäuble wird Finanzminister. Finde ich toll, weil: Mit Waffenhändlern trifft der sich immer nur ein Mal. Anschließend vergisst er Schmiergeldzahlungen von 100 000 Euro. Wenn der mehrere solcher Briefumschläge irgendwo gebunkert hat, stopft der jedes Haushaltsloch mühelos. Schattenhaushalte sind nicht nötig.
Karl Theodor zu Guttenberg wird Verteidigungsminister. Finde ich toll, weil: Wenn die Bundeswehr so gut auf ihn hört wie bislang Großkonzerne, wird die Freiheit schon bald nicht mehr am Hindukusch verteidigt, sondern im Hunsrück. Die Soldaten sind also wieder zuhause.
Guido Westerwelle wird Außenminister. Finde ich toll, weil: Mit dem Papst und somit mit dem Vatikan kann er schnell Frieden schließen. Er muss nur sagen: „Ich bin auch nicht mit einer Frau zusammen.“
Ursula von der Leyen bleibt Familienministerin. Finde ich toll, weil: Immer noch betreuen einige Eltern ihre Kinder selbst.
Diese Kritik eines niederländischen Journalisten verstehe ich übrigens nicht.
Wolfgang Schäuble wird Finanzminister. Finde ich toll, weil: Mit Waffenhändlern trifft der sich immer nur ein Mal. Anschließend vergisst er Schmiergeldzahlungen von 100 000 Euro. Wenn der mehrere solcher Briefumschläge irgendwo gebunkert hat, stopft der jedes Haushaltsloch mühelos. Schattenhaushalte sind nicht nötig.
Karl Theodor zu Guttenberg wird Verteidigungsminister. Finde ich toll, weil: Wenn die Bundeswehr so gut auf ihn hört wie bislang Großkonzerne, wird die Freiheit schon bald nicht mehr am Hindukusch verteidigt, sondern im Hunsrück. Die Soldaten sind also wieder zuhause.
Guido Westerwelle wird Außenminister. Finde ich toll, weil: Mit dem Papst und somit mit dem Vatikan kann er schnell Frieden schließen. Er muss nur sagen: „Ich bin auch nicht mit einer Frau zusammen.“
Ursula von der Leyen bleibt Familienministerin. Finde ich toll, weil: Immer noch betreuen einige Eltern ihre Kinder selbst.
Diese Kritik eines niederländischen Journalisten verstehe ich übrigens nicht.
Samstag, 24. Oktober 2009
Die Foto-Unschuld
24. Oktober 2009
Geschäftsführer benennt Fotografin als Zeugin
In den Einrichtungen der Jugendhilfe Lüneburg dürfen alle tun, was sie wollen? Fürsorgepflicht kennt man dort nicht?
5. September 2009: Ehemalige der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch treffen sich in einem Lüneburger Café. Der Geschäftsführer der Jugendhilfe Lüneburg als Trägerin der Einrichtung ist zu diesem Treffen eingeladen worden. Matthias Lange kommt nicht.
Eine Elfjährige geht mit meinem Hund nach draußen, wird fotografiert, aus dem zweiten Stock einer Außenstelle der Jugendhilfe Lüneburg und der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch, auch ich werde fotografiert, dann weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Fotos macht die Mitarbeiterin Heidrun G.
Ich stelle Strafantrag gegen den Geschäftsführer der Jugendhilfe Lüneburg und gegen den Leiter der Einrichtung, Professor Dr. phil Ruthard Stachowske. Die Staatsanwältin kann nichts Strafbares erkennen, leitet meine Unterlagen aber an das Lüneburger Amtsgericht weiter. Dort reiche ich Zivilklage ein. Die Beklagten müssen auf diese Klage erwidern.
Das hat der Geschäftsführer der Jugendhilfe Lüneburg jetzt getan. Matthias Lange schreibt: „Mit Schreiben vom 1. 9. 2009 (das Schreiben stammt vom 1. 10. 2009, der Verf.) bitten Sie mich um eine schriftliche Stellungnahme zu dem Schreiben von Herrn Hans-Peter Tjaden (ich heiße weiterhin Heinz-Peter Tjaden, der Verf.) aus Wilhelmshaven. Zu den Vorhaltungen ist Folgendes zu sagen: In dem Schreiben von Herrn Tjaden wird mir vorgeworfen, dass ich die von Herrn Tjaden erwähnten Fotos in Auftrag gegeben habe. Einen solchen Auftrag hat es nicht gegeben.“ Als Zeugin benennt er die Mitarbeiterin Heidrun G., die diese Fotos gemacht hat. Keinesfalls bestreitet er, dass Fotos gemacht worden sind.
Eine Stellungnahme des zweiten Beklagten, Ruthard Stachowske, liegt mir noch nicht vor. Benennt der auch Heidrun G. als Zeugin? Das würde bedeuten; Diese Mitarbeiterin wird zur Beklagten. Die bisherigen Beklagten waschen ihre Hände in Foto-Unschuld…
Nun stelle man sich einmal vor: Ich arbeite bei einer Zeitung und verletze als Redakteur Persönlichkeitsrechte. Deshalb wird mein Verleger verklagt und der reagiert wie Matthias Lange, benennt mich als Zeugen und meint, er sei aus dem Schneider, weil er so tut, als wisse er nicht, was in seiner Redaktion geschieht. Damit käme er vor keinem Gericht in Deutschland durch - und ich würde nicht warten, bis ich entlassen werde. Ich würde selbst gehen!
http://familiensteller.blogspot.com/2009/09/therapeutische-gemeinschaft_09.html
Geschäftsführer benennt Fotografin als Zeugin
In den Einrichtungen der Jugendhilfe Lüneburg dürfen alle tun, was sie wollen? Fürsorgepflicht kennt man dort nicht?
5. September 2009: Ehemalige der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch treffen sich in einem Lüneburger Café. Der Geschäftsführer der Jugendhilfe Lüneburg als Trägerin der Einrichtung ist zu diesem Treffen eingeladen worden. Matthias Lange kommt nicht.
Eine Elfjährige geht mit meinem Hund nach draußen, wird fotografiert, aus dem zweiten Stock einer Außenstelle der Jugendhilfe Lüneburg und der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch, auch ich werde fotografiert, dann weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Fotos macht die Mitarbeiterin Heidrun G.
Ich stelle Strafantrag gegen den Geschäftsführer der Jugendhilfe Lüneburg und gegen den Leiter der Einrichtung, Professor Dr. phil Ruthard Stachowske. Die Staatsanwältin kann nichts Strafbares erkennen, leitet meine Unterlagen aber an das Lüneburger Amtsgericht weiter. Dort reiche ich Zivilklage ein. Die Beklagten müssen auf diese Klage erwidern.
Das hat der Geschäftsführer der Jugendhilfe Lüneburg jetzt getan. Matthias Lange schreibt: „Mit Schreiben vom 1. 9. 2009 (das Schreiben stammt vom 1. 10. 2009, der Verf.) bitten Sie mich um eine schriftliche Stellungnahme zu dem Schreiben von Herrn Hans-Peter Tjaden (ich heiße weiterhin Heinz-Peter Tjaden, der Verf.) aus Wilhelmshaven. Zu den Vorhaltungen ist Folgendes zu sagen: In dem Schreiben von Herrn Tjaden wird mir vorgeworfen, dass ich die von Herrn Tjaden erwähnten Fotos in Auftrag gegeben habe. Einen solchen Auftrag hat es nicht gegeben.“ Als Zeugin benennt er die Mitarbeiterin Heidrun G., die diese Fotos gemacht hat. Keinesfalls bestreitet er, dass Fotos gemacht worden sind.
Eine Stellungnahme des zweiten Beklagten, Ruthard Stachowske, liegt mir noch nicht vor. Benennt der auch Heidrun G. als Zeugin? Das würde bedeuten; Diese Mitarbeiterin wird zur Beklagten. Die bisherigen Beklagten waschen ihre Hände in Foto-Unschuld…
Nun stelle man sich einmal vor: Ich arbeite bei einer Zeitung und verletze als Redakteur Persönlichkeitsrechte. Deshalb wird mein Verleger verklagt und der reagiert wie Matthias Lange, benennt mich als Zeugen und meint, er sei aus dem Schneider, weil er so tut, als wisse er nicht, was in seiner Redaktion geschieht. Damit käme er vor keinem Gericht in Deutschland durch - und ich würde nicht warten, bis ich entlassen werde. Ich würde selbst gehen!
http://familiensteller.blogspot.com/2009/09/therapeutische-gemeinschaft_09.html
Freitag, 23. Oktober 2009
Die Geister...
„Gerade in Krisenzeiten“ - wirbt die Neuapostolische Kirche (NAK) von Riedlingen im Mai 2009 für den Besuch einer Veranstaltung - sei das Evangelium besonders wichtig. Fünf Monate später wird das nächste Gebäude verkauft. In Aachen. Beim Evangelischen Kirchentag sagt im Mai 2009 ein Vertreter dieser Glaubensgemeinschaft, man suche die Zusammenarbeit mit den Kirchen, weil man dem Islam „entgegenwirken“ wolle. In Berlin macht man das so: Zwei Gebäude werden an islamische Vereine verkauft.
Beim Europäischen Jugendtag will der derzeitige Kirchenpräsident bei der Aufarbeitung der NAK-Geschichte nicht „in Details“ gehen. Einen öffentlichen Versuch hat es gegeben. Der ist gründlich in die Hose gegangen. Denn eine stichhaltige Begründung dafür, warum in den 1950er-Jahren der damalige Kirchenpräsident behaupten konnte, er werde nicht sterben, weil Jesus zu seinen und zu den Lebzeiten der meisten Mitglieder wieder kommen werde, gibt es nicht. „Wir haben uns damals gegenseitig weh getan“, soll wohl die heutige Zauberformel für irgendwie anders weiter machen sein.
Doch die Geister…Das gilt besonders für ältere NAK-Mitglieder. Die rücken einfach nicht davon ab, dass die evangelische und die katholische Kirche doch noch irgendwie des Teufels sind. Das hat man ihnen schließlich Jahrzehnte lang eingeredet.
Das ist nicht das einzige Problem dieser Glaubensgemeinschaft, die auch andere heiße Eisen nicht gern anpackt: Anfang des vorigen Jahrhunderts war sie glühende Anhängerin des Kaisers, dann willfähriges Werkzeug von Hitler, schließlich Günstling der SED. Ein gutes halbes Jahr vor dem endgültigen Zusammenbruch des Systems reiste der damalige Kirchenpräsident in die DDR und zeigte sich beeindruckt davon, wie geordnet es jenseits der Elbe zugehe. Viel gemerkt haben kann der nicht…
Dann schlägt sich die Neuapostolische Kirche auch noch mit der Alterspyramide herum und große Missionserfolge beispielsweise in Afrika gehören längst der Vergangenheit an. Für junge Leute hat man die Zügel gelockert und die Fohlen galoppieren nun mal dort mal hier hin. Da helfen auch keine Krisenzeiten mehr, auf dem Religionsmarkt gibt es inzwischen derart viele Angebote, die heiß begehrten stehen in anderen Regalen.
Alles hat eben seine Zeit…
Beim Europäischen Jugendtag will der derzeitige Kirchenpräsident bei der Aufarbeitung der NAK-Geschichte nicht „in Details“ gehen. Einen öffentlichen Versuch hat es gegeben. Der ist gründlich in die Hose gegangen. Denn eine stichhaltige Begründung dafür, warum in den 1950er-Jahren der damalige Kirchenpräsident behaupten konnte, er werde nicht sterben, weil Jesus zu seinen und zu den Lebzeiten der meisten Mitglieder wieder kommen werde, gibt es nicht. „Wir haben uns damals gegenseitig weh getan“, soll wohl die heutige Zauberformel für irgendwie anders weiter machen sein.
Doch die Geister…Das gilt besonders für ältere NAK-Mitglieder. Die rücken einfach nicht davon ab, dass die evangelische und die katholische Kirche doch noch irgendwie des Teufels sind. Das hat man ihnen schließlich Jahrzehnte lang eingeredet.
Das ist nicht das einzige Problem dieser Glaubensgemeinschaft, die auch andere heiße Eisen nicht gern anpackt: Anfang des vorigen Jahrhunderts war sie glühende Anhängerin des Kaisers, dann willfähriges Werkzeug von Hitler, schließlich Günstling der SED. Ein gutes halbes Jahr vor dem endgültigen Zusammenbruch des Systems reiste der damalige Kirchenpräsident in die DDR und zeigte sich beeindruckt davon, wie geordnet es jenseits der Elbe zugehe. Viel gemerkt haben kann der nicht…
Dann schlägt sich die Neuapostolische Kirche auch noch mit der Alterspyramide herum und große Missionserfolge beispielsweise in Afrika gehören längst der Vergangenheit an. Für junge Leute hat man die Zügel gelockert und die Fohlen galoppieren nun mal dort mal hier hin. Da helfen auch keine Krisenzeiten mehr, auf dem Religionsmarkt gibt es inzwischen derart viele Angebote, die heiß begehrten stehen in anderen Regalen.
Alles hat eben seine Zeit…
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Montag, 19. Oktober 2009
Kritik im Netz
19. Oktober 2009
Zähne knirschen im Kukident-Glas
„Ein die Religionsgemeinschaft ´Jehovas Zeugen in Deutschland´ vertretender Rechtsanwalt hat sich an Google wegen Ihres Blogs ´Vom Wachtturm herunter´, das sie unter der Adresse: zeugenjehovas.blogspot.com betreiben, gewandt und um Löschung der Domain gebeten. Für den Fall der Nichtlöschung hat die Religionsgemeinschaft rechtliche Schritte angedroht und eine klageweise Löschung der von Ihnen genutzten Domain in Aussicht gestellt.“
Diese mail habe ich am 12. Juni 2008 von google bekommen. Dann rief mich ein Mitarbeiter an, wir überlegten uns einen neuen Namen für meine Seiten. Dazu kam es aber nicht. Google entschied: „Wir warten die Klage ab.“ Das bekamen die Zeugen Jehovas schriftlich. Danach geschah nichts mehr. Mein blog behielt seinen Namen und ist weiter im Netz mit Neuigkeiten aus der religiösen und Psycho-Szene.
Auch familiensteller.blogspot.com ist seit fast fünf Monaten im Netz. Bei allen haben Anwälte der Jugendhilfe Lüneburg als Trägerin der Therapeutischen Gemeinschaft (TG) Wilschenbruch auf der juristischen Matte gestanden. Meine Artikel verschwanden bei Sajonara, bei pressemitteilung.ws, bei Premium Presse und bei Readers Edition.
Bei google sind sie nicht verschwunden. Die haben nämlich noch Rückgrat und eine Rechtsabteilung, die nicht bei jedem Anwaltsschreiben das journalistische Weite suchen würde. Auch auf wagniskinder.de stehen meine Artikel weiterhin. Diese Seiten habe ich bei 1 und 1 eingerichtet und bezahle dafür. Käme die Jugendhilfe Lüneburg mit einem Anwalt, bekämen sie es mit mir zu tun.
Die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch hat auf meine Berichte mit einem Gegen-Blog reagiert. Seitenpfleger ist ein gewisser Marc. Der steht nun einem Phänomen gegenüber. Kaum hat er eine positive Stellungnahme veröffentlicht, melden sich mehrere, die energisch Widerspruch anmelden. Der allerdings nicht im TG-blog veröffentlicht wird - sondern auf anderen Seiten.
Möglicherweise ist dieser Marc einfach nur zu beschäftigt mit privaten mails an Kritiker - oder er darf kritische Kommentare nicht frei schalten. Öffentlich diskutiert werden soll also offenbar gar nicht.
Nun ist im TG-Blog ein Erfahrungsbericht von jemandem erschienen, der sich ebenfalls Marc nennt. Der versichert: „PS: Meine Therapie habe ich 1989 (nicht in der TG Wilschenbruch) gemacht. Das ist also 20 Jahre her. Inzwischen ist sehr viel passiert, aber rückfällig bin ich nie geworden.“ Der Seitenpfleger jedoch lebt in einer Außenwohnung der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch. Also handelt es sich um zwei Marcs? Eher unwahrscheinlich.
Wer die Anwaltsschreiben kennt, die im Auftrag der Jugendhilfe Lüneburg verschickt werden, kann eigentlich nur zu einem Schluss kommen: Diese Einrichtung knirscht mit Zähnen, die auf einem Nachttisch in einem Glas mit Kukident schwimmen. Das hat inzwischen wohl auch die Lüneburger Staatsanwaltschaft registriert. Denn: Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske als TG-Leiter hätte gerne eine Strafbefehl-Lawine losgetreten. Zwei Strafprozesse hat es gegeben - schon riss die geplante Serie, weil das Team von Stachowske Behauptungen zusammengetragen hatte, die einer Überprüfung nicht standhalten.
Unverdrossen behauptet die Jugendhilfe Lüneburg, sie habe einen „exzellenten Ruf“. Dazu gibt es nun auf familiensteller.blogspot.com eine Umfrage. Wie bewerten Betroffene die Arbeit der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch?
Zähne knirschen im Kukident-Glas
„Ein die Religionsgemeinschaft ´Jehovas Zeugen in Deutschland´ vertretender Rechtsanwalt hat sich an Google wegen Ihres Blogs ´Vom Wachtturm herunter´, das sie unter der Adresse: zeugenjehovas.blogspot.com betreiben, gewandt und um Löschung der Domain gebeten. Für den Fall der Nichtlöschung hat die Religionsgemeinschaft rechtliche Schritte angedroht und eine klageweise Löschung der von Ihnen genutzten Domain in Aussicht gestellt.“
Diese mail habe ich am 12. Juni 2008 von google bekommen. Dann rief mich ein Mitarbeiter an, wir überlegten uns einen neuen Namen für meine Seiten. Dazu kam es aber nicht. Google entschied: „Wir warten die Klage ab.“ Das bekamen die Zeugen Jehovas schriftlich. Danach geschah nichts mehr. Mein blog behielt seinen Namen und ist weiter im Netz mit Neuigkeiten aus der religiösen und Psycho-Szene.
Auch familiensteller.blogspot.com ist seit fast fünf Monaten im Netz. Bei allen haben Anwälte der Jugendhilfe Lüneburg als Trägerin der Therapeutischen Gemeinschaft (TG) Wilschenbruch auf der juristischen Matte gestanden. Meine Artikel verschwanden bei Sajonara, bei pressemitteilung.ws, bei Premium Presse und bei Readers Edition.
Bei google sind sie nicht verschwunden. Die haben nämlich noch Rückgrat und eine Rechtsabteilung, die nicht bei jedem Anwaltsschreiben das journalistische Weite suchen würde. Auch auf wagniskinder.de stehen meine Artikel weiterhin. Diese Seiten habe ich bei 1 und 1 eingerichtet und bezahle dafür. Käme die Jugendhilfe Lüneburg mit einem Anwalt, bekämen sie es mit mir zu tun.
Die Therapeutische Gemeinschaft Wilschenbruch hat auf meine Berichte mit einem Gegen-Blog reagiert. Seitenpfleger ist ein gewisser Marc. Der steht nun einem Phänomen gegenüber. Kaum hat er eine positive Stellungnahme veröffentlicht, melden sich mehrere, die energisch Widerspruch anmelden. Der allerdings nicht im TG-blog veröffentlicht wird - sondern auf anderen Seiten.
Möglicherweise ist dieser Marc einfach nur zu beschäftigt mit privaten mails an Kritiker - oder er darf kritische Kommentare nicht frei schalten. Öffentlich diskutiert werden soll also offenbar gar nicht.
Nun ist im TG-Blog ein Erfahrungsbericht von jemandem erschienen, der sich ebenfalls Marc nennt. Der versichert: „PS: Meine Therapie habe ich 1989 (nicht in der TG Wilschenbruch) gemacht. Das ist also 20 Jahre her. Inzwischen ist sehr viel passiert, aber rückfällig bin ich nie geworden.“ Der Seitenpfleger jedoch lebt in einer Außenwohnung der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch. Also handelt es sich um zwei Marcs? Eher unwahrscheinlich.
Wer die Anwaltsschreiben kennt, die im Auftrag der Jugendhilfe Lüneburg verschickt werden, kann eigentlich nur zu einem Schluss kommen: Diese Einrichtung knirscht mit Zähnen, die auf einem Nachttisch in einem Glas mit Kukident schwimmen. Das hat inzwischen wohl auch die Lüneburger Staatsanwaltschaft registriert. Denn: Professor Dr. phil. Ruthard Stachowske als TG-Leiter hätte gerne eine Strafbefehl-Lawine losgetreten. Zwei Strafprozesse hat es gegeben - schon riss die geplante Serie, weil das Team von Stachowske Behauptungen zusammengetragen hatte, die einer Überprüfung nicht standhalten.
Unverdrossen behauptet die Jugendhilfe Lüneburg, sie habe einen „exzellenten Ruf“. Dazu gibt es nun auf familiensteller.blogspot.com eine Umfrage. Wie bewerten Betroffene die Arbeit der Therapeutischen Gemeinschaft Wilschenbruch?
Sonntag, 18. Oktober 2009
Schweinegrippe
18. Oktober 2009
200 000 Dosen sind anders - und das ist gut so!
Lastkraftwagen rollen ab Montag für die Gesundheit. 50 Millionen Dosen werden an Arztpraxen und Gesundheitsämter ausgeliefert. Ärzte warnen zwar vor dem Impfstoff Pandemrix des Herstellers GlaxoSmithKline, weil er Wirkstoffe enthält, die das Immunsystem anstacheln - die Lastkraftwagen rollen aber trotzdem. Der Schweinegrippe entgegen.
Schaut man nun jedoch in den „Spiegel“, erfährt man: Dose ist nicht Dose. Es gibt 200 000 andere. Die rollen ab Montag mit Lastkraftwagen in Bundesbehörden, Ministerien und Parteizentralen. Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission spricht deswegen bereits von einem Skandal. Denn Politiker und Bundesbeamte bekommen einen Impfstoff ohne lästige Nebenwirkungen für das Immunsystem wie Gelenk- und Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Fieber und Müdigkeit.
Wieso Skandal? Was hätten wir denn von Politikern und von Bundesbeamten, denen per Schmerz bewusst wird, dass sie Gelenke und einen Kopf haben? Könnte bei einigen doch einen Schock auslösen. Und bei Beamten das Immunsystem anstacheln - wäre das wirklich ratsam? Viele sind doch heute schon dermaßen immun gegen Einfälle und Fantasie - da muss fürwahr nichts mehr verstärkt werden. Sollte auch nicht.
Auch die Bundeskanzlerin bekommt den Impfstoff ohne Wirkverstärker. Gleichfalls verständlich, denn die Nebenwirkungen der Koalitionsverhandlungen sind schon groß genug. Gestern hat der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff festgestellt, dass sich die FDP bei Finanzen und Steuern im Blindflug befindet. Sicher landen sollen die Liberalen trotzdem. Klappt auch nur mit einer der 200 000 anderen Dosen. Denn: Potenzielle Regierungspiloten mit Schüttelfrost und mit Fieber am Steuer-Knüppel könnten einen Trümmerbruch der Koalitionsverhandlungen verursachen.
200 000 Dosen sind anders - und das ist gut so!
Lastkraftwagen rollen ab Montag für die Gesundheit. 50 Millionen Dosen werden an Arztpraxen und Gesundheitsämter ausgeliefert. Ärzte warnen zwar vor dem Impfstoff Pandemrix des Herstellers GlaxoSmithKline, weil er Wirkstoffe enthält, die das Immunsystem anstacheln - die Lastkraftwagen rollen aber trotzdem. Der Schweinegrippe entgegen.
Schaut man nun jedoch in den „Spiegel“, erfährt man: Dose ist nicht Dose. Es gibt 200 000 andere. Die rollen ab Montag mit Lastkraftwagen in Bundesbehörden, Ministerien und Parteizentralen. Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission spricht deswegen bereits von einem Skandal. Denn Politiker und Bundesbeamte bekommen einen Impfstoff ohne lästige Nebenwirkungen für das Immunsystem wie Gelenk- und Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Fieber und Müdigkeit.
Wieso Skandal? Was hätten wir denn von Politikern und von Bundesbeamten, denen per Schmerz bewusst wird, dass sie Gelenke und einen Kopf haben? Könnte bei einigen doch einen Schock auslösen. Und bei Beamten das Immunsystem anstacheln - wäre das wirklich ratsam? Viele sind doch heute schon dermaßen immun gegen Einfälle und Fantasie - da muss fürwahr nichts mehr verstärkt werden. Sollte auch nicht.
Auch die Bundeskanzlerin bekommt den Impfstoff ohne Wirkverstärker. Gleichfalls verständlich, denn die Nebenwirkungen der Koalitionsverhandlungen sind schon groß genug. Gestern hat der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff festgestellt, dass sich die FDP bei Finanzen und Steuern im Blindflug befindet. Sicher landen sollen die Liberalen trotzdem. Klappt auch nur mit einer der 200 000 anderen Dosen. Denn: Potenzielle Regierungspiloten mit Schüttelfrost und mit Fieber am Steuer-Knüppel könnten einen Trümmerbruch der Koalitionsverhandlungen verursachen.
Donnerstag, 15. Oktober 2009
Zeugen Jehovas
15. Oktober 2009
Sie machen jünger - und zwar immer mehr!
In der November-Ausgabe der internen Schrift „Unser Königreichsdienst“ habe ich wieder einmal gelesen: Die Zeugen Jehovas sollen jünger machen, und zwar immer mehr. Haben sie bei einem Hausbesuch das Feuer der ewigen Jugend entfacht, rufen sie nicht etwa die Feuerwehr, sie kommen vielmehr häufiger als sonst, damit nicht erlischt, was brennt.
Dazu braucht man allerdings den richtigen Geist, heißt es an anderer Stelle. Soll wohl bedeuten: Marketingkonzept muss sein. Entfachend wirken da die Zeitschriften „Erwachet!“ und „Wachtturm“. Je jünger die Zeugen Jehovas werden, desto mehr behalten sie davon. Meines Erachtens aber müssten diese Zeitschriften umbenannt werden, damit die Botschaft noch feuriger rüberkommt. Ich schlage vor „Erblühet!“ statt „Erwachet!“, „Jungbrunnen“ statt „Wachtturm“.
Auch so mancher Sprachgebrauch müsste auf den Scheiterhaufen möglicher Misserfolge. Warum „böses System der Dinge?“ Warum die Dinge nicht bei einem Namen nennen! Also: Alterungsprozess. Krankheit. Gehbehinderung. Sehschwäche. Vergesslichkeit. Falten.
Richard Gere hat an seinem 60. Geburtstag gesagt, dass er gern älter werde, weil dann das Leben bunter sei: Der kennt offensichtlich die Zeitschriften der Zeugen Jehovas nicht. Die sind noch bunter. Fürwahr! Mit dem Teufel ginge es zu, wenn er das nicht schon sehr bald begriffe.
Dann wird auch Richard Gere erkannt haben: Königreichssäle sind Wellnessoasen, als Zeuge Jehova von Tür zu Tür gehen, ist besser als Nordic Walking.
Nur ein Vorbehalt glimmt noch in mir: Die Zeugen Jehovas Klammern! In jedem Absatz ihrer Schriften mindestens einmal. Da schreiben sie dann was rein. 1. Mose 2 : 7 zum Beispiel. Das irritiert mich als Fußballfan. Wie kann Mose 2 : 7 verlieren, wenn er gar keinen Gegner hat? Noch verwirrender finde ich Prediger 3 : 18-21. Also raus mit der Sprache: Wie viele Gegentore hat dieser Prediger kassiert? 18? 19? 20? 21?
Auf jeden Fall: Als Trainer würde ich sowohl Mose als auch Prediger nach dem Schlusspfiff Feuer machen! Das macht jünger…
Sie machen jünger - und zwar immer mehr!
In der November-Ausgabe der internen Schrift „Unser Königreichsdienst“ habe ich wieder einmal gelesen: Die Zeugen Jehovas sollen jünger machen, und zwar immer mehr. Haben sie bei einem Hausbesuch das Feuer der ewigen Jugend entfacht, rufen sie nicht etwa die Feuerwehr, sie kommen vielmehr häufiger als sonst, damit nicht erlischt, was brennt.
Dazu braucht man allerdings den richtigen Geist, heißt es an anderer Stelle. Soll wohl bedeuten: Marketingkonzept muss sein. Entfachend wirken da die Zeitschriften „Erwachet!“ und „Wachtturm“. Je jünger die Zeugen Jehovas werden, desto mehr behalten sie davon. Meines Erachtens aber müssten diese Zeitschriften umbenannt werden, damit die Botschaft noch feuriger rüberkommt. Ich schlage vor „Erblühet!“ statt „Erwachet!“, „Jungbrunnen“ statt „Wachtturm“.
Auch so mancher Sprachgebrauch müsste auf den Scheiterhaufen möglicher Misserfolge. Warum „böses System der Dinge?“ Warum die Dinge nicht bei einem Namen nennen! Also: Alterungsprozess. Krankheit. Gehbehinderung. Sehschwäche. Vergesslichkeit. Falten.
Richard Gere hat an seinem 60. Geburtstag gesagt, dass er gern älter werde, weil dann das Leben bunter sei: Der kennt offensichtlich die Zeitschriften der Zeugen Jehovas nicht. Die sind noch bunter. Fürwahr! Mit dem Teufel ginge es zu, wenn er das nicht schon sehr bald begriffe.
Dann wird auch Richard Gere erkannt haben: Königreichssäle sind Wellnessoasen, als Zeuge Jehova von Tür zu Tür gehen, ist besser als Nordic Walking.
Nur ein Vorbehalt glimmt noch in mir: Die Zeugen Jehovas Klammern! In jedem Absatz ihrer Schriften mindestens einmal. Da schreiben sie dann was rein. 1. Mose 2 : 7 zum Beispiel. Das irritiert mich als Fußballfan. Wie kann Mose 2 : 7 verlieren, wenn er gar keinen Gegner hat? Noch verwirrender finde ich Prediger 3 : 18-21. Also raus mit der Sprache: Wie viele Gegentore hat dieser Prediger kassiert? 18? 19? 20? 21?
Auf jeden Fall: Als Trainer würde ich sowohl Mose als auch Prediger nach dem Schlusspfiff Feuer machen! Das macht jünger…
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Mittwoch, 14. Oktober 2009
Christliche Werte
14. Oktober 2009
Kanzlerin fährt nicht nach Münster
In (Koalitionsverhandlungs-) Zeiten wie diesen lese ich: eine konservative Zeitung. Wie die „Welt“. Dort scheinen sie zu glauben: Wir sind unter uns! Und können - fast schon wie in der marxistisch-leninistischen Pressetheorie als Agitator und Propagandist - den nächsten kapitalistischen Realismus erfinden, wie auch der sozialistische Realismus nie etwas mit dem DDR-Alltag zu tun gehabt hat.
CDU, CSU und FDP sitzen zurzeit an einem Tisch, wollen eine neue Koalition schmieden, doch es will nicht zusammenwachsen, was angeblich zusammengehört. Die Liberalen schalten bei der Steuerreform auf stur. Der FDP-Finanzexperte Volker Wissing sagt bereits: „Wir müssen keinen Koalitionsvertrag mit der Union unterschreiben.“ 15 Milliarden Steuererleichterungen seien zu wenig. Steht auf Seite 1 der „Welt“. Schon stoppt der hessische Ministerpräsident und möglicherweise kommende Finanzminister Roland Koch die wohl auch dieses Mal nicht ernst gemeinte Bildungsoffensive. Für Bildung brauche man nur „etwas mehr Geld“, beruhigt er die Krisen-Gemüter. Dann kann man sich wenigstens 15 Milliarden Steuererleichterungen leisten?
Dem Wirtschaftsrat der Union scheinen die Steuerdiskussionen auf den Geist zu gehen, den man dort wohl vergeblich suchen würde. Dieser Rat rät: Unpopuläre Maßnahmen gibt es erst nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. Klingt nach dem nächsten Wahlbetrug. Solche Ratgeber wissen: Alle Macht geht vom Volke aus, dient nicht immer der Wahrheitsfindung.
Auch beim Thema Gesundheit stimmen die CDU-Verhandlungsführerin Ursula von der Leyen und der FDP-Verhandlungsführer Philip Rösler immer die gleiche Leier an. Der „Welt“ kommt deswegen auf Seite 2 der Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ in den Sinn. Denn es gibt auch noch den CSU-Gesundheitsminister von Bayern. Markus Söder stemmt sich weiter gegen eine einseitige Belastung der Arbeitnehmer. Beitragserhöhungen seien deswegen nicht drin. Man könne den Krankenkassen statt dessen ein Darlehen gewähren. Und wer zahlt das zurück?
Angela Merkel lässt sich derweil nicht blicken und fährt am Sonntag nicht nach Münster. Dort veranstaltet die Junge Union ihren Deutschlandtag. Der Nachwuchs fordert einen „massiven Kurswechsel“, heißt es in einem Strategiepapier. Darüber hat sich die Kanzlerin nicht amüsiert, weiß die „Welt“ ebenfalls auf Seite 2. Mit „Start me up“ von den Rolling Stones hätte die Junge Union Merkel empfangen. Sollte der Nachwuchs auch ohne CDU-Parteivorsitzende spielen. Dann öffnet sich der Vorhang für das nächste Affentheater vor immer weniger Wählerinnen und Wählern. Denn - was bitte - sind die von der Jungen Union beschworenen „christlichen Werte“, wenn Union und FDP Politik machen wollen?
Kanzlerin fährt nicht nach Münster
In (Koalitionsverhandlungs-) Zeiten wie diesen lese ich: eine konservative Zeitung. Wie die „Welt“. Dort scheinen sie zu glauben: Wir sind unter uns! Und können - fast schon wie in der marxistisch-leninistischen Pressetheorie als Agitator und Propagandist - den nächsten kapitalistischen Realismus erfinden, wie auch der sozialistische Realismus nie etwas mit dem DDR-Alltag zu tun gehabt hat.
CDU, CSU und FDP sitzen zurzeit an einem Tisch, wollen eine neue Koalition schmieden, doch es will nicht zusammenwachsen, was angeblich zusammengehört. Die Liberalen schalten bei der Steuerreform auf stur. Der FDP-Finanzexperte Volker Wissing sagt bereits: „Wir müssen keinen Koalitionsvertrag mit der Union unterschreiben.“ 15 Milliarden Steuererleichterungen seien zu wenig. Steht auf Seite 1 der „Welt“. Schon stoppt der hessische Ministerpräsident und möglicherweise kommende Finanzminister Roland Koch die wohl auch dieses Mal nicht ernst gemeinte Bildungsoffensive. Für Bildung brauche man nur „etwas mehr Geld“, beruhigt er die Krisen-Gemüter. Dann kann man sich wenigstens 15 Milliarden Steuererleichterungen leisten?
Dem Wirtschaftsrat der Union scheinen die Steuerdiskussionen auf den Geist zu gehen, den man dort wohl vergeblich suchen würde. Dieser Rat rät: Unpopuläre Maßnahmen gibt es erst nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. Klingt nach dem nächsten Wahlbetrug. Solche Ratgeber wissen: Alle Macht geht vom Volke aus, dient nicht immer der Wahrheitsfindung.
Auch beim Thema Gesundheit stimmen die CDU-Verhandlungsführerin Ursula von der Leyen und der FDP-Verhandlungsführer Philip Rösler immer die gleiche Leier an. Der „Welt“ kommt deswegen auf Seite 2 der Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ in den Sinn. Denn es gibt auch noch den CSU-Gesundheitsminister von Bayern. Markus Söder stemmt sich weiter gegen eine einseitige Belastung der Arbeitnehmer. Beitragserhöhungen seien deswegen nicht drin. Man könne den Krankenkassen statt dessen ein Darlehen gewähren. Und wer zahlt das zurück?
Angela Merkel lässt sich derweil nicht blicken und fährt am Sonntag nicht nach Münster. Dort veranstaltet die Junge Union ihren Deutschlandtag. Der Nachwuchs fordert einen „massiven Kurswechsel“, heißt es in einem Strategiepapier. Darüber hat sich die Kanzlerin nicht amüsiert, weiß die „Welt“ ebenfalls auf Seite 2. Mit „Start me up“ von den Rolling Stones hätte die Junge Union Merkel empfangen. Sollte der Nachwuchs auch ohne CDU-Parteivorsitzende spielen. Dann öffnet sich der Vorhang für das nächste Affentheater vor immer weniger Wählerinnen und Wählern. Denn - was bitte - sind die von der Jungen Union beschworenen „christlichen Werte“, wenn Union und FDP Politik machen wollen?
Dienstag, 13. Oktober 2009
Beamtenstadl
13. Oktober 2009
Denken Beamte?
Wörter gibt es - an die haben wir uns gewöhnt. Wir denken nicht mehr darüber nach. "Rathaus" ist so eins. Heißt das Gebäude so, weil man drinnen Rat bekommt? Möglich.
Mein Lieblings-Rathaus steht in Sande (Friesland). Dahinter beginnt der Friedhof. Beamtinnen und Beamte, die in diesem Rathaus arbeiten, können also eines letzten Lebenstages schnell umgebettet werden.
Mein Lieblings-Beamtenwitz ist dieser: "Ich verstehe gar nicht, dass alle auf den Beamten herumhacken. Die tun doch gar nichts."
Wenn aber doch? Darf man keinesfalls davon ausgehen, dass die Gesetze der Logik so angewendet werden, wie sie Sinn ergeben würden. Der Dialog ist echt. Ich: "Wir wollen einen Kinderladen gründen." Der Beamte: "Wollen Sie Kinder verkaufen?"
Geholfen wäre uns allen, wenn wir endlich begreifen könnten, wie Beamte denken. Man könnte sich aber auch fragen: Denken Beamte?
Den Stein der Weisen werde auch ich nicht finden. Gibt es auch nicht - bei Behörden. Aber versuchen werde ich es. Beispielsweise mit Verkehrsschildern, die wir alle kennen. Sozusagen als Exempel, das von Behörden gern statuiert wird.
Also, dann. Viel Spaß! Diese Seiten dürfen Sie durchaus weiter empfehlen. Aber keiner Beamtin, keinem Beamten.
Hier sind sie!
Denken Beamte?
Wörter gibt es - an die haben wir uns gewöhnt. Wir denken nicht mehr darüber nach. "Rathaus" ist so eins. Heißt das Gebäude so, weil man drinnen Rat bekommt? Möglich.
Mein Lieblings-Rathaus steht in Sande (Friesland). Dahinter beginnt der Friedhof. Beamtinnen und Beamte, die in diesem Rathaus arbeiten, können also eines letzten Lebenstages schnell umgebettet werden.
Mein Lieblings-Beamtenwitz ist dieser: "Ich verstehe gar nicht, dass alle auf den Beamten herumhacken. Die tun doch gar nichts."
Wenn aber doch? Darf man keinesfalls davon ausgehen, dass die Gesetze der Logik so angewendet werden, wie sie Sinn ergeben würden. Der Dialog ist echt. Ich: "Wir wollen einen Kinderladen gründen." Der Beamte: "Wollen Sie Kinder verkaufen?"
Geholfen wäre uns allen, wenn wir endlich begreifen könnten, wie Beamte denken. Man könnte sich aber auch fragen: Denken Beamte?
Den Stein der Weisen werde auch ich nicht finden. Gibt es auch nicht - bei Behörden. Aber versuchen werde ich es. Beispielsweise mit Verkehrsschildern, die wir alle kennen. Sozusagen als Exempel, das von Behörden gern statuiert wird.
Also, dann. Viel Spaß! Diese Seiten dürfen Sie durchaus weiter empfehlen. Aber keiner Beamtin, keinem Beamten.
Hier sind sie!
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Montag, 12. Oktober 2009
Bedenkenträger
12. Oktober 2009
Dann machen wir mal eine Machbarkeitsstudie
Mein Hund ist ein Stockträger. Sieht er einen, hat er ihn. Viele Zeitgenossen sind Bedenkenträger. Könnte es ein Problem geben, haben sie es. Besonders bei Ideen. Hat jemand eine, wird sie erst einmal daraufhin geprüft, ob diese Idee auch in 150 Jahren noch etwas taugt.
Ist das möglich, wird eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Bei einem Institut. Das verlangt immer einen Vorschuss. 100 000 Euro oder so. Dann dauert´s. Zwei Jahre sind drin. Dann ist die Studie endlich fertig.
Der Bedenkenträger schaut sich das Inhaltsverzeichnis an und sucht nach den Seiten mit Unwägbarkeiten. Sind bei Ideen keine Seltenheit. Die saugt der Bedenkenträger auf wie ein Schwamm. Schon wird ihm die Verantwortung zu schwer, leicht fällt die Idee zum Opfer.
Überlebt jedoch die Idee die Machbarkeitsstudie. kommen die Formularträger. Die schaffen Aktenberge, erklimmen sie und gewinnen von oben herab so manchen Papierkrieg. Der dauert. Zwei Jahre sind drin.
Überlebt die Idee auch den Papierkrieg, kommen die Geldträger. Die wollen eine neue Machbarkeitsstudie. Die erste ist inzwischen zu alt. Geht schnell. Wir leben in Zeiten der Globalisierung. Da haben auch Chinesen oder Japaner Ideen. Das nächste Institut verlangt einen Vorschuss. 100 000 Euro oder so. Dann dauert´s. Zwei Jahre sind drin. Endlich ist die Studie fertig.
Der Bedenkenträger schaut sich das Inhaltsverzeichnis an und sucht nach den Seiten mit Unwägbarkeiten. Sind bei inzwischen über sechs Jahre alten Ideen nicht selten. Die Verantwortung kann der Bedenkenträger nicht mehr übernehmen. Nicht mehr stattfinden: Papierkrieg und die nächste Machbarkeitsstudie.
Immerhin: Mein Hund bleibt ein Stockträger. Sieht er ihn, hat er ihn.
Übrigens: Bedenkenträger sind meistens Hosenträger.
Dann machen wir mal eine Machbarkeitsstudie
Mein Hund ist ein Stockträger. Sieht er einen, hat er ihn. Viele Zeitgenossen sind Bedenkenträger. Könnte es ein Problem geben, haben sie es. Besonders bei Ideen. Hat jemand eine, wird sie erst einmal daraufhin geprüft, ob diese Idee auch in 150 Jahren noch etwas taugt.
Ist das möglich, wird eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Bei einem Institut. Das verlangt immer einen Vorschuss. 100 000 Euro oder so. Dann dauert´s. Zwei Jahre sind drin. Dann ist die Studie endlich fertig.
Der Bedenkenträger schaut sich das Inhaltsverzeichnis an und sucht nach den Seiten mit Unwägbarkeiten. Sind bei Ideen keine Seltenheit. Die saugt der Bedenkenträger auf wie ein Schwamm. Schon wird ihm die Verantwortung zu schwer, leicht fällt die Idee zum Opfer.
Überlebt jedoch die Idee die Machbarkeitsstudie. kommen die Formularträger. Die schaffen Aktenberge, erklimmen sie und gewinnen von oben herab so manchen Papierkrieg. Der dauert. Zwei Jahre sind drin.
Überlebt die Idee auch den Papierkrieg, kommen die Geldträger. Die wollen eine neue Machbarkeitsstudie. Die erste ist inzwischen zu alt. Geht schnell. Wir leben in Zeiten der Globalisierung. Da haben auch Chinesen oder Japaner Ideen. Das nächste Institut verlangt einen Vorschuss. 100 000 Euro oder so. Dann dauert´s. Zwei Jahre sind drin. Endlich ist die Studie fertig.
Der Bedenkenträger schaut sich das Inhaltsverzeichnis an und sucht nach den Seiten mit Unwägbarkeiten. Sind bei inzwischen über sechs Jahre alten Ideen nicht selten. Die Verantwortung kann der Bedenkenträger nicht mehr übernehmen. Nicht mehr stattfinden: Papierkrieg und die nächste Machbarkeitsstudie.
Immerhin: Mein Hund bleibt ein Stockträger. Sieht er ihn, hat er ihn.
Übrigens: Bedenkenträger sind meistens Hosenträger.
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Sonntag, 11. Oktober 2009
Der Mann von der Bundesbank
11. Oktober 2009
Lasst Sarrazin vor Baumärkten parken!
Urlaub vor 40 Jahren: Er lässt sich einen Vollbart wachsen. Dann ist der Bart wieder ab. Beim Rasieren muss etwas schief gegangen sein. Der Verstand jedenfalls war auch weg. Gereicht hat es aber noch für: Mitgliedschaft in der SPD, Finanzsenator in Berlin und Bundesbank-Vorstand. So betrachtet kann in Deutschland jeder Karriere machen.
Wird das Geld für die Heizung knapp, empfiehlt Thilo Sarrazin warme Pullover, wird über den Geburtenrückgang diskutiert, tritt er für Kindergeld erst ab dem dritten Kind ein, wird über den Hartz-IV-Satz gestritten, kürzt er seiner Frau das Haushaltsgeld und für ihn auf den Tisch kommen nur noch Gerichte, die sich auch ein Langzeitarbeitsloser leisten kann.
Nun sagt er: “Ich muss niemand anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.” Stimmt - muss er nicht. In einigen Kneipen bekommt Thilo Sarrazin für solche Pöbeleien sicherlich sogar Freibier.
Hätte man ihn endlich unter den Tisch gesoffen, wäre eine Zeitlang Ruhe. Kehrt aber nicht ein. Der Mann will seinen Vertrag bei der Bundesbank erfüllen. Darf er. Allerdings sollen ihm zwei Aufgabenbereiche entzogen werden. Zuständig wäre er dann nur noch für Informationstechnologie. Passt doch. Ein Hass-blog ist schnell eingerichtet. Kommentare schreiben könnte beispielsweise der Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, Stephan Kramer. Der meint: “Ich habe den Eindruck, dass Herr Sarrazin mit seinem Gedankengut Göring, Goebbels und Hitler eine große Ehre erweist. Er steht in geistiger Reihe mit den Herren.”
Merke: Sondert ein Deutscher Dummheiten ab, riechen manche gleich braune Soße. Sinnvoller wäre doch: Thilo Sarrazin bekommt Hartz IV. Würde ihm sicherlich nichts ausmachen. Davon kann man nach seiner Auffassung erstens gut leben und zweitens müsste er feststellen, dass für ihn nicht mehr gilt: “Je niedriger die Schicht, desto höher die Geburtenrate.” Der Mann ist 64. Das schafft er nicht mehr.
Auch in dieser Hinsicht käme Bewegung - zumindest auf die Pärkplätze von Baumärkten. Bislang hat Thilo Sarrazin festgestellt: “Jedenfalls stehen vor Baumärkten lauter Autos mit polnischen Kennzeichen.” Als Hartz-IV-Empfänger würde auch er dort häufiger parken. Schon allein, um seiner Frau zu beweisen, dass man mit jedem Etat auskommen kann.
Lasst Sarrazin vor Baumärkten parken!
Urlaub vor 40 Jahren: Er lässt sich einen Vollbart wachsen. Dann ist der Bart wieder ab. Beim Rasieren muss etwas schief gegangen sein. Der Verstand jedenfalls war auch weg. Gereicht hat es aber noch für: Mitgliedschaft in der SPD, Finanzsenator in Berlin und Bundesbank-Vorstand. So betrachtet kann in Deutschland jeder Karriere machen.
Wird das Geld für die Heizung knapp, empfiehlt Thilo Sarrazin warme Pullover, wird über den Geburtenrückgang diskutiert, tritt er für Kindergeld erst ab dem dritten Kind ein, wird über den Hartz-IV-Satz gestritten, kürzt er seiner Frau das Haushaltsgeld und für ihn auf den Tisch kommen nur noch Gerichte, die sich auch ein Langzeitarbeitsloser leisten kann.
Nun sagt er: “Ich muss niemand anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.” Stimmt - muss er nicht. In einigen Kneipen bekommt Thilo Sarrazin für solche Pöbeleien sicherlich sogar Freibier.
Hätte man ihn endlich unter den Tisch gesoffen, wäre eine Zeitlang Ruhe. Kehrt aber nicht ein. Der Mann will seinen Vertrag bei der Bundesbank erfüllen. Darf er. Allerdings sollen ihm zwei Aufgabenbereiche entzogen werden. Zuständig wäre er dann nur noch für Informationstechnologie. Passt doch. Ein Hass-blog ist schnell eingerichtet. Kommentare schreiben könnte beispielsweise der Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, Stephan Kramer. Der meint: “Ich habe den Eindruck, dass Herr Sarrazin mit seinem Gedankengut Göring, Goebbels und Hitler eine große Ehre erweist. Er steht in geistiger Reihe mit den Herren.”
Merke: Sondert ein Deutscher Dummheiten ab, riechen manche gleich braune Soße. Sinnvoller wäre doch: Thilo Sarrazin bekommt Hartz IV. Würde ihm sicherlich nichts ausmachen. Davon kann man nach seiner Auffassung erstens gut leben und zweitens müsste er feststellen, dass für ihn nicht mehr gilt: “Je niedriger die Schicht, desto höher die Geburtenrate.” Der Mann ist 64. Das schafft er nicht mehr.
Auch in dieser Hinsicht käme Bewegung - zumindest auf die Pärkplätze von Baumärkten. Bislang hat Thilo Sarrazin festgestellt: “Jedenfalls stehen vor Baumärkten lauter Autos mit polnischen Kennzeichen.” Als Hartz-IV-Empfänger würde auch er dort häufiger parken. Schon allein, um seiner Frau zu beweisen, dass man mit jedem Etat auskommen kann.
Samstag, 10. Oktober 2009
Nobelpreis: Jetzt bin ich dran!
10. Oktober 2009
Mike und ich fahren nach Oslo
Nächstes Jahr bekomme ich den Literaturnobelpreis. Dafür darf mich mein Agent (den ich mir allerdings erst noch zulegen muss) auch früh am Morgen aus dem Schlaf reißen. Macht sonst mein Hund. Als Tag der überraschenden Nachricht schlage ich den 10. Oktober 2010 vor. Ist Welthundetag. Wenn mich mein Agent wecken würde, würde Mike etwas länger schlafen. Dann hätten wir beide etwas von Oslo.
Anschließend würde mein Literaturagent an die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” schreiben. “Upps!” würde er sich kurz fassen und schon würde in der Redaktion das große Rätselraten beginnen: “Tjaden, wer ist das denn?” Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei den 126 Leserinnen und Lesern bedanken, die in diesem Jahr bei www.lulu.com ein Buch von mir gekauft haben.
Für die bin ich ebenfalls ein Hoffnungsträger. Als Autor, der beim Lesen für Schmunzeln sorgt. Nicht immer. Von mir gibt es nicht nur ironische Erzählungen, sondern auch Sachbücher - über die Neuapostolische Kirche (NAK) beispielsweise, in der immer noch ein Gedicht kursiert, mit dem ehemalige Mitglieder auf das Schafott des Teufels gewünscht werden, während Thomas Utsch von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen darauf hofft, dass die in 50 Jahren noch vorhandenen beiden NAK-Mitglieder endlich Schluss machen mit Sektiererei. Dann wird sich so was von gegen den Islam gestemmt, dass sich auch Banker nicht mehr mit dem Kopftuchproblem beschäftigen müssen.
Mit Barack Obama verbinden mich übrigens zwei Dinge: Jeden 15. stehe ich an der finanziellen Klagemauer, wenn mein Neffe bei mir mit neuen PC-Spielen auftaucht, führe ich Abrüstungsverhandlungen. Mit ähnlichem Erfolg.
Sobald im nächsten Jahr die Literaturnobelpreis-Nachricht um die Welt gejagt wird, beginnt der Run auf meine Bücher. Deswegen mein Rat: Schon jetzt lesen! Denn: Wer zu spät bestellt, den bestraft der Ausverkauf! Wäre doch schade: Mike und ich sind in Oslo und Sie kennen mich nicht…
Mike und ich fahren nach Oslo
Nächstes Jahr bekomme ich den Literaturnobelpreis. Dafür darf mich mein Agent (den ich mir allerdings erst noch zulegen muss) auch früh am Morgen aus dem Schlaf reißen. Macht sonst mein Hund. Als Tag der überraschenden Nachricht schlage ich den 10. Oktober 2010 vor. Ist Welthundetag. Wenn mich mein Agent wecken würde, würde Mike etwas länger schlafen. Dann hätten wir beide etwas von Oslo.
Anschließend würde mein Literaturagent an die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” schreiben. “Upps!” würde er sich kurz fassen und schon würde in der Redaktion das große Rätselraten beginnen: “Tjaden, wer ist das denn?” Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei den 126 Leserinnen und Lesern bedanken, die in diesem Jahr bei www.lulu.com ein Buch von mir gekauft haben.
Für die bin ich ebenfalls ein Hoffnungsträger. Als Autor, der beim Lesen für Schmunzeln sorgt. Nicht immer. Von mir gibt es nicht nur ironische Erzählungen, sondern auch Sachbücher - über die Neuapostolische Kirche (NAK) beispielsweise, in der immer noch ein Gedicht kursiert, mit dem ehemalige Mitglieder auf das Schafott des Teufels gewünscht werden, während Thomas Utsch von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen darauf hofft, dass die in 50 Jahren noch vorhandenen beiden NAK-Mitglieder endlich Schluss machen mit Sektiererei. Dann wird sich so was von gegen den Islam gestemmt, dass sich auch Banker nicht mehr mit dem Kopftuchproblem beschäftigen müssen.
Mit Barack Obama verbinden mich übrigens zwei Dinge: Jeden 15. stehe ich an der finanziellen Klagemauer, wenn mein Neffe bei mir mit neuen PC-Spielen auftaucht, führe ich Abrüstungsverhandlungen. Mit ähnlichem Erfolg.
Sobald im nächsten Jahr die Literaturnobelpreis-Nachricht um die Welt gejagt wird, beginnt der Run auf meine Bücher. Deswegen mein Rat: Schon jetzt lesen! Denn: Wer zu spät bestellt, den bestraft der Ausverkauf! Wäre doch schade: Mike und ich sind in Oslo und Sie kennen mich nicht…
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